est 1728
1. Christus wirklich tot.
2. Christus wirklich lebendig drei Tage nach
einem Tode.
Dann ist Christus Gott, dann ist seine Lehre,
inser Glaube göttliche Wahrheit.
Christus war wirklich tot!
Am Oelberg kostete er eine Todesnot, ent⸗
etzlich wie keine je. Nach den Gesetzen der
Nutch ver Srcht
ung zum entsetzlich grausamen Kreuzestode,
zann verhöhnt, verspottet, angespien, bis zum
iußersten Blutverlust zergeißelt, schleppt er sel⸗
zer, mehrmals hinsinkend seinen Kreuzesbalken
mpor auf die höchste Höhe des Kalvarien—
»erges! — Nach den Gesetzen der Natur hätte
hn wegen Erschöpfung der Herzschlag treffen
nüssen, nach den Gesetzen einer „Liebe, die
tärker ist, als der Tod“ sinkt er dreimal
iin in sein eigenes Blut, das die Straße
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Da kommt ein römischer Soldat. Er hat
den Auftrag, mit einer wuchtigen Holzkeule
die Gebeine der Gekreuzigten zu zerbrechen
ind so barmherzig die Todesnot der Sterbenden
ibzukürzen. „Er ist längst tot,“ brummt der
zärtige Krieger, greift nach seiner Lanze, holt
veit aus und stößt sie dem Herrn mitten durchs
Zerz. Ein heller Strom von Blut und Wasser
rgießt sich auf die Erde und besprengt mit
einer Gnade den untenstehenden Soldaten. —
Oster⸗
Glockengeläute.
Jubel tönt durch alle Lande,
Auferstanden ist der Herr!
Frei und los sind alle Bande
Unserm Gott sei Preis und Ehr!
Jesus Christus ist erwacht
Aus der dunklen Grabesnacht!
Und die Engel, Gottes Boten,
Tragen es durch alle Welt:
Auferftanden von den Toten
Ist der Herr und lebt als Held.
Er bezwang den grausen Tod.
Frei sind wir von aller Not!
Klinget laut ihr Jubellieder,
Mischt euch mit dem Engelsang
Freude sei auf Erden wieder,
Froh ertönt der Glockenklang:
Jesus Christus ift erwacht
Aus der dunklen Grabesnacht.
menschlichen Natur hätte ihn entweder der helle
Wahnsinn erfassen oder die Todesangst und
die Seelentraurigkeit hätte ihm das Herz zer—
reißen müssen. Nach den Gesetzen der er—
varmenden Gottesliebe aber hat er Blut ge—
cchwitzt. Der totgeängstigte Schmerzensmann
am Oelberg ist es, „der für uns Blut ge—
chwitzt hat“.
Nach einer Nacht voll aufreibendster Seelen⸗
Jjualen mit einem hochnotpeinlichen Verhör vor
jechs Gerichtshöfen, nach der eine Seele bis
zum Zusammenbrechen erschütternden Verurtei—
nit roten Furchen zeichnet, mehr gedrückt durch
zie Last unserer Sünden als durch die Last
eines Kreuzes.
Tausende von Zuschauern, die wegen des
sohen Osterfestes aus allen Himmelsgegenden
usammengeströmt waren, sahen die rohe An—
ijagelung an den Kreuzesbalken; tausende hör—
en seine Schmerzensscheie, hörten sein Todes—
öcheln, hörten sein letztes Wort: „Es ist voll—
racht! sahen sein qualvolles Sterben, sahen
ein Haupt sich neigen, sahen sein göttlich
rhobenes Sterben
der da droben am Kreuze mit seinem durch—
tochenen Herzen ist tot, aber ganz gewiß tot!
Maria, die eigene Mutter hat es gesehen,
Magdalena hat es gesehen, Salome hat es
jesehen, die Menge der Zuschauer hat es ge—
ehen, der Krieger hat es gesehen, und meldet
sen eingetretenen Tod amtlich zur Stelle dem
Gilatus. Und noch einer, „der es gesehen hat,
Johannes), hat es bezeugt, und sein Zeugnis
st wahrhaftig. Und er weiß, daß er die Wahr⸗
jeit sagt, damit auch ihr glaubet.“ So steht
z wieder urkundlich verbrieft in der Heiligen