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Reiner und Unfallbeschädigten ein ]
und unterbreitete eine Reihe von
Verbesserungsvorschlägen, die es
rerdienen, von Parlament, Regierung
»>der Sozialversicherungsträgern ver-
wirklicht zu werden,
Stürmisch wurden die Ausführun-
ser: des 1. Vorsitzenden, aut die wir
a nebenstehendem Artikel im ein-
‚einem vingehen, von den Delezier-
‚en enigegeugenommen, die die von
ier Generalversammlunz aufgestellte
Entschließung — wir veröffentlichen
;ie auf Seite 3 dieses Blattes —
einstimmig annahmen,
Drei Punkte des grundlegenden
Referates von Kollegen Ruffing
möchten wir ihrer Bedeuiung ent-
sprechend hier noch besonders her-
ausstellen und zitieren:
„Die Änderung der Ken.
‚entionen muß auch dem saar-
jändischen Bergmann ein Eigen-
leben in sozialer und wirtschaft.
licher Hinsicht gewährleisten. Dies
jetzt eine paritätische Be-
setzung der Saargrubenverwaltung
sowohl] in den leitenden, aber auch
den übrigen Stellen mit Saarlän-
jern und Franzosen voraus. Kei-
nestalls darf aber dadurch eine
Ausweitung des Verwaltungs-
ıpparates erfolgen, der eher über-
seizt als untersetzt ist. — Wir ha-
ben im Saarland nur ein Tarıf-
vertragsrecht, wir haben nur ein
zaurländisches Tarifvertragsgesetz.
las auch für die Saargruben gel-
'en muß.“ —
„In der Warmsmdtfrage
sibt es nur eine Richtschnur:
Keine Tonne saarländi-
scher Kohledarf von fran-
zösischer Seitegefördert
werden, dievom Saarland
ausgefördert werden
kann.“
„Beseitigt die Überalterung im
Bergbau durch Verbesserung der
Sozialversicherung, denn die man-
seihafte Altersversorgung hat
sicht zuletzt zur Überalterung un-
jeres Berufes geführt! Führt den
7'/z - Stunden - Tag und die Sechs-
Stunden-Schicht an Samstagen ein‘!
Der Zeitpunkt ernster Ahsatzsor-
gen ist für die Einführung einer
kürzeren Arbeitszeit günswWg. —
Die Arbeitszeitverkürzung trägt
un übrigen zur Gesunderhaltung
der Bergleute bei, wirbt für den
Beruf und hat micht notwendig ein
Absinkem der Förderleistung zur
Folge.“
Mit starkem Beifall wurden auch
lie Ausführungen des 1. Vorsitrzen-
len aufgenommen, in denen er sich
Kurz mit der Spaltung in der
Einheitsgewerkschaft be-
schäftigte. Die christlichen Gewerk-
schaften, so führte er in etwa aus
»edauern die Vorkommnisse inner-
1alb der EG, weil sie der Gewerk-
schaftsidee als soicher auabträglich
ind. Sie mischen sich grundsätzlich
n diesen Streit nicht ein. Die
Einheitsgewerkschaft hat die Christ-
Achen ein für alle Male von dem zu
Unrecht erhobenen Verwurf der
Spaltung“ befreit. Täglich sind rzahl-
‚eiche Übertritte bei allen Orts-
KYruppen zu verzeichnen. und heute
ist die Gewerkschaft Christlicher
Saarbergleute die stärkste Be-
rufsvertretang der Berg-
Jenunte an der Saar. Sie wird
sich mit verstärkter Kraft für die
Sicherung des Lebensrechtes und der
sozialen Besserstellung aller Schaf-
Tenden einsetzen, die durch die För-
derung des Urproduktes Kohle den
rntscheidenden Anieil an der Kkr-
höhung des Wohlstandes der gesam-
ijen Bevölkerung zu verzeichnen
haben.
Mit lebhaftem Beifall haben die
Delegierten auf der Generalver-
sasnımnlun2 den Bericht des 1. Vor-
sitzenden über die außerordentlichen
Airischaitlichen Fortschritte der GCS
und deren gesunde Käassenver-
yültnisse entgegengenemmen. Das
„Der Saarbergknappe“
Nummer
Uneingeschränktes Tarifvertragsrecht
(Fortsetzung von Seite 1)
Stein des Anstuoßes: Betriebs-
rätegesetz
Das Betriebsrätegesetz, das seit
Tahren Gegenstand von Verhand-
ungen und Diskussionen ist und bis
ıeute durch den Landtag noch nicht
‚erabschiede: werden konnte, ist für
alle arbeitenden Menschen dadurch
ajin Stein des Anstoßes geworden
Zumal deshalb. weil dieses neue Be-
riebsrätegesetz die Mitbestim-
mung in den Betrieben in sozialen
Derzonellen und wirtschaftlichen Fra-
sen bringen soll. auf die er schon
ange wartet und auf welches er
nen unuzbdinzburen An-
‚pruch hat E+ muß an den neuen
„andtag appelliert werden, daß er
ls er»te seiner Arbeiten dieses Be-
viebsrätegesetz verabschiedet
Ein weiteres wichtiges Gsetz ist
las Kündıgungsschulizge-
;etz In ihm soll dem Arbeiter ein
virklicher Schutz gegen ungerecht-
’ertigte Kündigung verankert wer-
len.
Die Arbeitskammer des
Saarlandes als Mitverlreter der In-
eressen des arbeitenden Menschen
1at in ihrem Plenum zu diesen Ge-
vetzen ebenfalls Stellung zenommepn
und ihre Stellungnahme der Rezie-
zung zugeleitet, Besondere Aufgaben
sind durch die Arbeitskammer im
allgemeinen Rahmen zu erfüllen. Sie
zoll mirıhelfen, das Gedankengut der
ozialen Sicherung auf allen Gebie-
en zu erarbeiten. Darüber hinaus
Ol} sie Bildungsstätltten »chaf-
en für die Beiriebsfunkti ‚näre, daß
je ihre Aufgaben und zumal die der
Milıbestimmung besser meistern kön-
jen Denn Mitbestimmung ist Mit-
‚erantwortung und mitveranıworten
zann nur der, welcher «ein Wissen
ınd Können immer weiter schul!
zum Besten des arbeitenden Men-
chen. Au- diesem Grunde hat di
\rbeitskammer laufend Kursezur
Schulung der Gewerkschafts-
ind Betriebsiunktionäre durchge-
ührt und weitere Kurse in Aussicht
jenommen. In gieicher Form werden
ıuch die jungen arbeitenden Men-
chen geschult Außerdem wird vor
ier Arbeitskammer des Saarlandes
in Ferienwerk eingerichtet
lurch das die Möglichkeit einer ver
ılligten Ferienreise für jeden ge-
<haffen wird Einzelheiten über
lese Angelegenheit werden zu ge:
sjebener Zeit durch die Arbeitskam-
ner und die Gewerkschaften veröf-
ent! licht
Damit hat diese Frage ebenfalls a.
zewerkschaftlicher Erfolg ihre Erle
ligung gefunden,
Weiterhin ist erwähnen=wert, dab
ıun für den Transport der Deputat-
<ohlen ein Transportkostenzuschuß
’on der Regie gezahlt wird. Zunächst
St seHens der Regie daran gedach:
liesen Tran-portkostenzuschuß nur
ın die Aktiven zu zahlen. Die Höhe
st noch nicht endgültig fe=igelegt
ie soll »ich in etwa an die"bestehen-
len Tarifsätze der Transportunier
ıehmen anlehnen. Die Verhandlun
'jen hierüber sind noch nicht abge-
chlossen. Wir müssen jedoch jetzt
chon darauf hinweisen, daß wir ver-
angen müs-en, daß den Pensio-
ıären und Witwen dieser Trans-
jortkostenzuschuß uuch zugute
t‚omm1. Für die Menschen des Berg-
yaues, die ein Leben der Arbeit bei
lien Saargruben zurückgelegt haber
ind »ich jetzt im Ruhestund belin
len. hört die Fürsorgepflicht, nact
inserer christlichen Auffassung nich!
nit dem Moment auf, wenn de
Mensch das Zechenior verläßt, son:
lern sie muß sich in gerechter Wur-
ligung für ein ganzes Arbeitsleben
ıuch auf den Ruhestand er
trecken
Für Verkürzung
der Arbeitszeit
Zur Neuordnung der Saargruben
Bin ganz besonderes Kapitel bilder
jie Neuordnung der Saargruben
Jnter keinen Umständen darf diese
ins versprochene Neuordnung
jo aussehen, daß das Saarland als
Nirtschaftspartner hur auf dem Pa-
jier beteiligt, sondern auch eine pa -
»itätische Besetzung der leiten-
len und aller anderen Stellen dabe
n gerechtem Maße in echter Partner:
<chaft vorgenommen wird, Vom Zeit-
yunkt die-er Neuordnung an — dar
nuß als unabdingbare Forderung
jerausgestellıt werden — müssen
‚weierlei Maß und zweierleı Recht
ndlich aufhören Zu existieren. Eine
schte Partnerschaft setzt voraus. daß
je auf dem Boden der
Sleichberecht:gung, der
S3erechtigkeit und des s90-
.jalen Ausgleichs aufgebau!
wird. Nur unter diesen Umständen
vird e- eine Neuordnung in versöh-
ıendem Gei«te geben. die berecht:gte
Joffnungen erfüllt
Seit Jahren :-t uns versprochen
laß der von uns geforderte Sozjal-
Jirektoz in die Verwaltung der
jaargruben eingebaut wird Doc
mmer wieder wird diese Frage zu:
ückgestellt, werden neue Maßnah:
nen zetroffen. die die Verwirkli-
hung die-er Forderung hinausschie
jen. Uber kurz oder lang wird maı.
jjeser Frage doch naher treten mus
en und man wird dann doch n:cn
Eine drıngende Regelung für der
Bergmann muß auch auf dem Ge-
iete der Arbeitszeii geschaffen wer-
jen Alle Berufe vom Bürogehilfe:
dis zum Fabrikarbeiter und vom lei-
‚enden Angestellten bis zum letzten
„aufburschen haben den Archtstun-
jentag. während derjen:ge. der die
zefährlichste, schwerste und sonnen-
ärm:te Arbeit verrichtet, ebenfalls
acht Stunden arbeiten muß. Es wird
zur Existenzfrage des Bergbaues
iiberhaupt werden, daß eine Arbeits-
‚eeitverkürzung im Bergbau allge-
nein durchgeführt werden muß
verden. Die Verkürzung der Arbeits-
‚eit war schon einmal möglich und
nulßs wieder Wirklichkeit werden.
Gewerkschaftliche Erfolge
Als chri-!liche Bergleute begrüßer
wir ganz besondere, daß der Bar-
JjJaratag., der Schutzpatronstag de:
3urgmannes. für uns nun bezahl-
er Feiertag geworden ist. Es isi
‘benfalls ein, wenn auch bescheide
vor gewerkschäalftlicher Erfolg.
Des weiteren muß auf einen ge
verk-chaftlichen Erfolg unsererseits
ingewieen werden, das ist die
"rage des Zu»atzurlaubes füı
3erufserkrankte (und zuma:
ür Siliko-egeschädigte) Nach derr
zesetz vom 22. 6. 1950 muß dieser Zu:
‚atzurlaub nun gewährt werden. De
vir seit langem die Klärung dieseı
"rage betreiben, hatten wir die Klage
nes Mitgliedes der Silikosegeschä-
ligien vor den Haupt-chlichtungs:
yusschufß gebracht. um die Gewäh
‘ung des entsprechenden Zusaltzur
aubes zu erzwingen. Nebenher hat
en wir uns an die Regierung mi!
nehreren Eingaben gewandt und um
ten Erlaß der noch fehlenden Aus-
ührung-be-timmungen zu dem oben-
jenannten Gesetz gebeten Das Ar-
beitsmini-terium hat nun in dem Er-
aß dieser Au-führung-bestimmun-
‚en gesag1. daß die Berufserkrank
en ‚elbstver-tandlich unter die Ver-
‚ün-tigern dieses Gesetzes fallen
Nachdem die Lohnunterschiede zwi-
Chen Bergleuten und anderen Beru-
en fast verwischt sind, und die knapp-
schaftliche Sozialversicherung als
Sonderversicherung de: Bergmanns-
tandes längst nicht mehr die Lei-
stungsspitze in der Sozialversiche-
ung aufzuweisen hat und durch an-
jere Institutionen in der Sozialver-
sicherung überholt :st, wird man
am eine Arbeilszeitverkürzung SO-
wieso nicht mehr herum kommen
Wir haben deshalb im vergangener
Jahr. am 15. Novermber, diese For-
Jjerung auf den 7! z-Sıunden-Tag of-
fiziell erhoben. Hierbe: haben wil
zlar herau-ges-tellt, daß bei der Ver-
wirklichung des 7’ 7-Stunden-Tages
lie 40-Siunden-Woche unter Beibe-
aaltung des Globallohnes als erfüllt
zolten muß. wenn fünf Schichten zu
‚jebeneinhalb Sıunden verfahren
zewerkschaftshaus in der Ursulinen-
traße sei bereits im Rohbau fertig-
estellt und gehe rasch seiner Voll-
ndung entgegen. Es zählt zu den
=hönsten Gebäuden der Stadt Saar-
rücken und wird bald eine stolze
leimstätte unserer Berzleute sein.
‘uch das Gewerkschaftshaus, das
ir in Saarlouis nach seiner
‚jerstörung wieder errichteten. kann
ich sehen lassen. Ferner wird in
Jeunkirchen in diesen Tagen
ıit der Neugestaltung der Hausfront
egonnen, die nach ihrer Fertigstel-
ıng auch diesem wiederersteilten
rebäude ein repräsentatives Aus-
ehen verleihen wird. In ein bis
wei Jahren werden darüber hinaus
zewerkschaftshäiuser in St. Wen-
lei und Jilingen gebaut, die
benfalls stattliche Heimstätten un-
ere Bergleute sein werden. Wahr-
ich eine stolze Bilanz! Auch die
Aassenverhältnisse der GCS sind
rfreulich. Wir haben gespart und
‚jewissenhaft mit den sauer verdien:
en Geldern unserer Mitglieder ge:
virtschaftet. Wenn wir bei der kom-
nenden Generalversammlung am 2
ınd 3. Mai ds. Jhrs., an dem da:
laus der Gewerkschaft in Saar-
>7rücken, nach einer machtvoller
Kundgebung, seiner Zweckbestim:
nung übergeben werden kann, der
Kassenbestand veröffentlichen wer-
len, wird er Zeugnis ablegen {für
ine gewissenhafte Wirtschafts- und
fassenführung der Verwaltung. Daß
larüberhinaus die Organisation der
CS ausgehaut werden konnte, so
laß sie heute eine weit höhere Mit-
'Hederzahl betreucn kann, stellt der
"ätigkeit des Hauptvorstandes das
este Zeugnis aus.
Die Verwaltung des Vermögens
vedingte die Annahme einer neuen
Zechtsform. Der Haupivorstang haı
‚ich -für die des eingetragenen Ver-
‚ins nach bürgerlichem Recht ent.
‚chieden, und die dazu ertorderliche
Inderung der bisherigen Satzungen
ler Generalversammlung zur Zu-
timmung unterbreitet. Die Sat-
zungsänderung wurde Nach gründ-
icher Beratung von den Delegierten
instimmig gutgeheißen,
An die Allgemeinheit richtete sich
m Schluß der Generalversammlung
laher auch mit Recht der Appell des
‚weiten Vorsitzenden Josef Ditz-
ler, sich für die Gesundung dieses
Zerufsstandes und seine soziale und
virtschaftliche Sicherung einzuset-
‚en. Der Bergmann habe es durch
lie Schwere und die Gefahren seines
Zerufes sowie seine Bedeutung für
lie gesamte Wirtschaft rcdlich ver-
Jient. Möge auch dieser Appell nicht
ıngehört verhallen!
I