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‚Der Saarbergknappe“, Organ der Gewerkschaft Christlicher Saarbergieute, ersch&int monatlich — Postbezugspreis "Vierteljährlch 80.— Frs. einschl. Postzustellgebühr
Einzelpreis im Zeitschri?tertangder 15,— Fre,
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‘ SAARBRÜCKEN, IM .
Nummer ! 2
Jahrgang «
Saarländische „Lothri R "In N
aarlänNGIsche „LOthringen-Rentner” In Kot
Großkundgebungen in Bisten und Differten - Reform des saarländisch-französischen Sozialabkommens
dringend notwendig - Das Wohnsitzprinzip als gerechte und zweckmäßige Lösung - Über 7000
saarländische „Lothringen-Rentner“ betroffen - Befriedigende Sotort!ösung gefordert
Ein echter Notstand
Der 13. Januar 1952 war ein be-
jeutsamer Tag für die Warndt- und
Saudörfer, stand er doch im Zeichen
zweier gewerkschaftlicher Groß-
kundgekungen, die nicht mehr und
nicht weniger als das so heiß um-
kämpfte saarländisch - französische
Sozialabkommen zum Gegenstand
hatten. Junge und aktive Berzmän-
1er, Bergpensionäre in schloh weißem
Haar und harten Gesichiszügen, die
lie jahrzehntelange beschwerliche
Arbeit unter Tage eindrucksvoll ge-
zeichnet hat, und leidgeprüfte Berg-
nannswitwen, die der schwere wirt-
schaftliche Daseinskampf, der früh-
zeitige Verlust des Gatten und Er-
ıährers der Familie vor drückender
Notlage fast resignieren ließ, sie alle
Kamen an diesem ungewöhnlich son-
nigen Januarsonntag nach Bisten,
jem traditionellen Versammlungsort.
Do gespannte Erwartung oder harte
Not sie trieb, sie waren zur Stelle,
als ihre Gewerkschaft sie rief, und
wieder einmal legten sie ein echtes
Zeugnis bergmännischen Wollens
ınd bergmännischer Disziplin ab
ınd bekannten sich zu ihrer christ-
ichen Bergarbeitergewerkschaft in
dieser bedeutungsvollen Stunde
Das im Jahre 1949 abgeschlossene
ınd im darauffolgenden Jahre in
Kraft getretene Sozialabkommen,
jas die beiderseitigen Fragen der
Sozialversicherungen regelt, hat sich
in der Folge als nicht nur unzu-
länglich, sondern als sozialer Zünd-
stoff erwiesen, eben weil es zuviele
Blemente sozialer Unklarheit und
;echtlicher Unsicherheit enthält, die
zu einer echten wirtschaftlichen
Notlage führten. Es ist in unserer
50 sehr bewegten und wirtschaftlich
wenig stabilen Zeit deshalb wohl
sehr begreiflich, daß dieses Abkom-
men Gegenstand heftiger und lang-
wieriger Auseinandersetzungen ge-
worden ist, die nur dann.ihren posi-
tiven Abschluß finden können, wenn
Frankreich einsichtsvoll ung groß-
zügig genug ist, eine schnelle und
gründliche Überholung dieses Ver-
‚ragswerkes herbeizuführen. Ohne
diese Garantieerklärung wird die
5etrofene Bevölkerung nicht zur
Ruhe kommen und sich auch nicht
;ufrieden geben; denn sie hat klare
zechtsansprüche und befindet sich
n einer großen Notlage, das ist un-
ezweifelbar. Es war eine spannungs-
-olle Atmosphäre, eine zielsichere
ıntschlossenheit, die sich in den
‘berfüllten Sälen ausbreitete und
o einen eindrucksvollen Rahmen
ür die Kundgebungen in Bis$en und
Jifferten schuf
Aetz, und nicht zuletzt die so zahl-
eich dem Ruf der Christlichen Ge-
verkschaften gefolgten Bergleute,
tentner und Bergmannswitwen will-
s<ommen. Sie seien eine treue und
ınerschütterliche Gefolgschaft, die
‚u ihrem Berufsverband stehe, deı
;ich aber auch seinerseits seiner so-
‚jalEn Verpflichtung ihnen gegenüber
Mimer bewußt sei und sein Letztes
hergebe, um ihr aller Recht und In-
‚eressen sicherzustellen. Er skizzierte
zurz den Stand der KRentenfrage
ınserer saarländischen Lothringen-
ientner und betonte, daß nunmehr
jer Zeitpunkt gekommen sei, einer
\chlußstrich unter diese so unbe-
riedigende und dringliche Angele-
enheit zu ziehen. Dem akuten Not-
tand der vielen tausend betroffenen
tentner und Rentnerwitwen müsse
*zt ein Ende gesetzt werden.
Sodann nahm als Hauptredner de:
vages der Sozialreferent der GCS
1. Kratz _zu grundsätzlichen und
;jehr aktuellen Ausführungen das
Nart
Der Knappschaftsa:: re on-
ne, Überherrn, kief in rzlich
gehaltenen Be... Eswallen die
‚äste, ne den Redner des
‘ages, Her Kn3 ‚psgflaftsdirektor
‚D. Hans Aiatz von der Hauptver-
raltuge def Gewerkschaft Christ-
cher | Saaybergleufe, die vollzählig
rschi n Orjgebürgermeister der
remeinden, Verwaltungsvor-
teherin des tes Bisten, Frl. Mül-
er, den Bezjfksleiter der GCS. Bett-
cheider, de Vertreter der Presse.
en Kollegen Becker von der CAN
Unzulängliche Re
. Umstrittenes Sozialabkemmen
An den Ausgangspunkt seiner
achkundigen und von einem tiefen
ozialen Mitgefühl und Verantwor-
ungsbewußtsein getragenen Ausfüh-
ungen stellte er die Präambel des
saarländisch-französischen Sozialab-
‚ommens, die folgenden Wortlaut
at: „Gleichzeitig von dem Wunesche
eseelt, den Personen, die der im
jaarland oder in Frankreich gelten-
len Gesetzgebung über die soziale
jicherheit unterlagen oder unter-
jegen, die Vorteile dieser Gesetz-
‚ebung zu garantieren, sind über-
ingekommen, darüber ein Abkom-
nen abzuschließen
0 u.a., daß’beim Wechsel von Land zı
‚and keine Benachteiligung für der
zkentner hinsichtlich der Wartezei‘
ınd der Anwartschaft entstehe, wei:
erhin die Zusammenrechnung deı
’ersicherungszeiten. Nach einer kur-
en Kennzeichnung der französischer
ıllocationspeciale, die er un:
erem saarländischen Knappschafts-
Old gleichseizte, hob er als fester
z3rundsatz für die Leistungsberech-
ung in der Rentenversicherung da:
>rinzip ..pro rata temporis“, (d. h
ıach Maßgabe der Zeiten) hervor
\uf dem Gebiet der Krankenver-
icherung gebe es erfreulicherweise
ast keinerlei Klagen, Vorteilhaft se:
lie neue Regelung, derzufolge auch
lie saarländischen Ärzte künftig für
aistungsberechtigte Grenzgänger u.
jrenzgängerangehörige im saarlän-
ıisch-französischen Grenzgebiet zu-
'ändig seien.
Ähnlich Zufriedenstellendes lasse
ich auch über die Rentnerkranken-
‚ersicherung sowie die Sachleistun-
"en und das Sterbegeld sagen. Wei”
Mit zwingender Notwendigkeit
»lge hieraus, so fuhr der Redner
ort, die volle Gegenseitigkeit und
;leichwertigkeit des Wohnortes und
er Arbeitsstätte, die jede Ver-
chlechterung für Versicherte und
‚eistungsberechtigte aus dem Gegen-
eitigkeitsabkommen von vorneher-
in ausschließe. In freimütiger Weise
\ob er auch die einzelnen Vorteile
"gg genannten Abkommens hervor.
za
tere Verbesserungen stünden über-
dies bevor.
Völlig unbefriedigende Alters- und
Hinterbliebenenversorgung
In einem kurzen Rückblick zeigte
ar die Entstehungsgeschichte des
;aarländisch-französischen Sozialab-
zommens auf und stellte die offen-
zundige Unzulänglichkeit des Ge-
;etzwerkes fest. ebenso aber auch die
ınmißverständlichen Warnungen, die
ar seinerzeit als Sozialreferent der
CS. gegenüber den damalizen Ver-
iıntwortlichen des Arbeitsministe-
'jums ausgesprochen habe. So sei es
»ntgegen einigen unbezweifelbaren
Vorteilen zu sehr erheblichen Nach-
eilen gekommen, die geradezu
<rasse Notstände unter der betroffe-
ıen saarländischen Grenzbevölke-
‚ung hervorgerufen hätten und ein
ichnelles und gründliches ÜUberholen
tes Sozialabkommens notwendig
nachten. In diesem Zusammenhang
ügte er besonders die ungünstigen
„‚eistungsvoraussetzungen. wie die
5jährige Wartezeit, das Erfordernis
‚on 500 verfahrenen Schichten in
len beiden letzten Beschäftigungs-
ahren vor dem Versicherungsfail
‘nd die Anrechnung der Unfall- und
‚Lilitärdienstzeit u.a.m. im frazösi-
ichen Sozialversicherungsrecht, was
ınsere saarländischen Leistunzsemp-
änger so sehr benachteilige. Die
suswirkungen hätten zum Wegfall
on 2200 Renten oder Rententeilen
‚eführt. Bereits in der Grenzzänger-
‚undgebung vom 10,9.51 in Bisten
‘abe er energisch auf diese Mißver-
ıältnisse hingewiesen und als einst-
veiligen Erfolg die Übernahme be-
‘timmter Rentenverpflichtungen er-
'atzweise durch die ergänzende saar-
andische Fürsorge verbuchen kön-
ıen. Als weitere Auswirkung sei die
ıllmähliche Übernahme von weite-
‚en über 5000 Renten in langsamer
Tolge durch die saarländischen Stel-
en zu verzeichnen gewesen. Noch
mmer aber verblieben schwerwie-
‚ende Lücken und Rechtsnachteile.
Unseren unentwegten Bemühungen
‚ei es gelungen, auch weiterhin die
Ersatzleistungen der saarländischen
Stellen einschließlich der Renten-
srhöhungen. sicherzustellen Aller
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Wählt bei den Arbeitskammerwahlen
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die Kandidaten der Christlichen Gewerkschaften!
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