13. Jahrsans
Ace —868* F ns
—2* JV
Organ des Gewerkvereins christl. Bergarbeiter für das Saarwirtschaftsgebiet
ẽmcint —S Sammao für die Mitglieder gratis. — 7 5 i Geschaftsstelle des Saatr-Bergkhnappen“: Saar.
reis für die ellenabonnenten 85.— Fr. monatl. ohne Fur wirtschaftliche u. geistige Hebung —RX ohannet Straßze 40. — FernsprechAnschluß
— ———— e des Bergarbeiterstandes eena 325 — * —E 5 * ront
Der sbbielmunn
Ich bin ein armer Spielmann
der weit die Welt durchfuhr
und singe meine Lieder
auf drei der Saiten nur.
Die erste, goldumsponnen,
klingt stets den andern vor
und reißt mit sühem Zauber
das Herz zu Gott empor.
Der Laute zweite Saite
ist silbern aufgespannt.
In ihres Tones Güte
lebt auf das Vaterland.
Die dritte Saite, stählern,
fährt auf zuweilen schrill.
Sie ist es, die von Ordnung,
und die von Recht nur will.
Zieh hin ich meine Straße,
schweigt Gram und Groll sofort.
Liegt doch in meiner Laute
des Segens Grundakkord.
Ludwig Kessing.
Befürchtungen und Vesorgnise,
die jehl gehen
In der letzten Zeit erhalten wir täglich eine große
Anzahl Zuschriften aus Sozialrentnerkreisen, die er⸗
tennen jassen, daß man allgemein einen Leistungs
abbau befürchtet. Es liegt aber für die Sozialrentnern
zurzeit noch keine Veranlassung vor. dieserhalb besorg
oder ängstlich zu sein.
Besonders die Rentenempfänger, die von der Saar⸗
Rnappschaft versorgt werden, koönnen sich vollends be
ruhigen. Es ist zurzeit wirklich nicht daran gedacht
die Renten zur kürzen, d. h. sowohl die zustandigen
Stelien der Regierungskommission als auch der Ar—
beitgeber haben sich von den Bergarbeiterorganisa⸗
lionen davon überzeugen lassen, daß eine Kürzuneg
der knappschaftlichen Rentenbezüge zurzeit völlig un
diskutabel ist.
Das Reichsgesetz zut Erhaltung der Leistungsfähig
keit der Invaliden⸗- der Angestellten⸗ und der knapp⸗
schaftlichen Versicherung vom 7. Dezember 1833 siehl
auͤch nicht vor, bereits vor dem 1. 1. 1934 gewährte
Renten zu kürzen. Sie sollen im bisherigen Umfange
weiter gewährt werden. Die Kürzung trifft demnach
nur solche Renten, die erst nach dem 1. Januar 1934
durch die Versicherungsträger festgesezt werden
Empfänger von Invalidenrente oder Ruhegeld aus
der Inpestentenvesene die noch nicht 60 Jahre
alt sind, können allerdings auf Invalidität oder Be⸗—
rufsunfähigkeit nachuntersucht werden und kann die
Rente entzogen werden, wenn die ärztliche Fest⸗
stellung ergibt, daß vom medizinischen Standpunkt aus
— oher Berufsuniähiakeit nicht mehr vor
iegt.
Die Neuregelung der knappschaftlichen
Pensionsversiche rung
— wie dies aus dem neuen Gesetz hervorgeht — kannm
uns an der Saar nicht berühren. Die knappschaftliche
Pensionsversicherung der Saarbergarbeiter hat al—⸗
Srundlage immer noch das Preußische Knappschafts⸗
gesetz vom 17. 6. 1912. Die Regierungskommission für
das Saargebiet hat sich bisher geweigert, dem Ver⸗
langen der Bergarbeiterorganisationen stattzugeben
und' das Reichs-Knappschaftsgesetz auch hier in Gel⸗
tung zu bringen. Die Leistungen sind bei uns an der
Sacrt 'vbedeutend geringer wie im Reich. Dies bleibt
auch nach der Duͤrchführung des neuen Geletzes der
Fall. Dafür ein Beispiel:
Ein Mitglied der Aachener Knappschaft, das
30 Mitgliebsjahre nachweisen kann und jetzt im
Januar pensioniert wird, ethält eine monatliche
Pension von 6435 Mt. — umgerechnet in Franken
392 50 Xx.Der Saarhberamann. der 30 Mitalieds
jahre nachweisen kann, erhält ohne den Zuschuß gemäß Haltung gezeigt hätte. Glaubt denn wirklich jemand
z 33 der „Seidelberger Abrede“ eine monatliche Pen⸗ sim Ernst, das Oberbergamt bezw. die Arbeitgeber⸗
Jon von 252.90 Frs. Rechnet man den sogenannten vertretet im Vorstand der Saar-Knappschaft würden
Reichszuschuß mit, so hat der Bergmann im Aachenerder Knappschaftsverwaltung gestatten, aus Mitteln
Revier nach der Neuregelung immer noch 18.— Mit sder Saar⸗Knappschaft Leistungen zu gewähren, für
mehr monatlich an Pension wie der gleichberechtigte die sich ein Versicherunasträger des Reiches verpflich
Kamerad an der Saar. tet hat?
Es wäre wirklich gut, wenn die knappfchaftlichen Aehnlich wie in vorliegendem Falle ist es auch mit
Rentenempfänger sich nur auf das einließen, was de Einführung des neuen Sozialversicherungsgesetzes.
hnen von ihrer gewerkschaftlichen Organi⸗Ueber das, was aus dem neuen Gesetz hier übernom⸗
ation vorgettagen wird. Wir haben nämlich erneut men werden soll oder auf Grund der Bestimmungen
festgestellt, daß gewisse Gerüchtemacher, die ein Intere der „Heidelberger Abrede“ übernommen werden muß
esse' haben an einer Beunruhigung der Bevölkerung schweben zurzeit noch Verhandlungen. Die Berg⸗
den Sozialrentnern die tollsten Dinge erzählen. Und arbeiterorganisationen haben die Abteilung Sozial⸗
plumps, trotz unserer vielfachen Hinweise und Ver⸗ versicherung der Regierungskommission und den zu⸗
warnungen fallen immer wiederum Leichtgläubige ständigen Minister, Herrn Koßmann, bereits wissen
auf die Schwindelmeldungen herein. So mußten wir lassen, welche Stellung sie zu der Frage einnehmen.
u'a. sersahren, daß ein gewisser D. auf der Grube Weitere Verhandlungen der Deutschen Gewerkschafts—
die Mar verbreitei. seit März vergangenen Jahres front-Saar finden in diesen Tagen statt.
habe die Reichs-Knappschaft den Reichszuschuß gemäß Niemand soll die Ruhe verlieren, Wir werden
8 33 der „Heidelberger Abrede“ nicht mehr über zeitig und wahrheitsgemäß berichten. Dummschwätzer
wiesen. Man sollte es nicht für möglich halten, aber weise man ab, Wir' können jetzt schon verraten, daß
es ist so: die Erzählung wird geglaubt. Niemand wir die begründete Hoffnung haben, daß die Ein—
dentt dartüber nach, welche Konsequenzen entstanden führung von sogenannten Härtebestimmungen im
vpãären, wenn die Reichsknappschaft wirklich eine solche Saargebiet unterbleibt. J. M
Geschüftsbericht der Fuarknappichait
Auf jeder ordentlichen Generalverlammlung der wurden erzielt durch die zehnprozentige Beteiligung
Saar⸗Knappschaft, die jatzungsgemäß mindestens der Mitglieder an den Arzneikosten, durch eine Her—⸗
—A ,.,.,.,. ——————
waltung den Geschäftsbericht. Im Jahtre 9 n i „ sowi
man i zumeist aus Sparsamkeitsgründen, von Einspatungen an Lazarettunkosten und Verwaltungs⸗
duneeee
nehmen zu können. — Da jedoch de ã J i
alle Mitglieder interessiert, gab Direltor Kredel den⸗ darauf zurückzuführen sein, daß unbedeutende Krank⸗
d ei de Debeetete eer ee
Vorstandssitzung vom 21. Dezember ekann ichten o wurden und keinen An r ⸗
Nachstehend veröffentlichen wir denselben und ver- stellung von Krankenscheinen gaben. Die Arbeiter⸗
binden damit den Wunsch, daß alle unsere knapp trankenkasse schließt ab mit einem Zuschuß von
chaftlichen Funttionare das Material aut verarbeiter 240 536 68 Frs.
Angejtelltenkrankenkasse.
Der durch die Wirtschaftskrise bedingte Rückgang“ Das Jahresergebnis der Angestelltenkrankenkasse
Beleghoft —X —— bat 5 — kann als aunstis wesayi wee 56 cinnt vᷣ
Jahre 2 weiter angehalten. ährend no mit einem Ueberschuß von 232 151,65 Frs. Die
Beginn des Jahres 1831 60542 beittagszahlende Veiträge zu dieser Kasse, die durchschnittlich höhen
Diuglieder gezähit werden konnten, beträgt die An sind als in der Arbeiterktankenkasse, konnten daher
Jahl der Beuragszahler Anfang 1932 55 802, zu Ende am 1.8. 1932 um 0,50 Frs. pro Mitalied und Seite
des geichen irs spor noch vo, — Verminde ermäßigt werden.
rung in der nzahl er Mitg ieder brachte einen er Arbeiterpensionskasse.
heblichen Ausfall an Beiträgen. Gleichzeitig stieg Wahrend im —*2 sen esanh von
aber die Zahl der Leistungsempfänger und damit die 2 , eichnen in, weist dies gasse
Höhe der Belastung. Das Mißverhältnis zwischen —æ —85 e ge —
den Einnahmen und Ausgaben mußte beseitigt wet J b * 15. auf
den. D endige Au⸗sgleich konnte ab is Die Entwicklung ieser Kasse wurde beeinflußt durch
en. Der notwendige Ausgleich konnte aber angesi tus ie Reihe einschne dender Mahnahmen. Die Ves
der dlechten Wirtjchaftslage nicht durch eine Er— träge wurden zweimal ermäßigt und war am Ti
höhung der Beiträge bewirit werden. Es blieb da— v— pey — gt, Iö e
her nichts anderes übrig, als Einsparungen auf allen 8* m . 7 unsen et Ar bd —* w
Gebieten vorzunehmen, um damit die Ausgaben her⸗ ind am 1.8. 1932 um 1.20 It In Gunsten
adrücten Trotß der geiroffenen Vaßnahmen war Invaliden- und Hinterbliebenenversicherungskasse
ber nicht Ia 45331 beide Male je Mitglied und Seite. Der Beitragsaus—
öglich, einen vollständigen Ausgleich u * 35
zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schaffen. jall wurde noch verstärkt durch den dauernden Rück
Die verschiedenen Kassen der Saar⸗Knappschaf gang der Mitgliederzahlen. Da außerdem die Anzahl!
admen im Fonre 1932 solgende Entwicklung' der een aee wid des Jahresergeb
Arbeuerieantentasse. nis bedeuten eier gewor en, wenn nicht ein
Iere Lage u Indseritanfenteeen ,chseuche aAnan er Lenungen F
orjahre (sie schloß im re 1931 mi 92 durchgeführt worden wäre. Am 1. 1. 1932 wurden
Frs. Zuschuß ab) zwang dazu, Anfang 1932 eine die Steigerungssätze um 5 Prozent ermäßigt. Gleich⸗
Erhöhung der Beiträge um 1,75 Fts prt zeitig erhielten die Pensionsempfänger, die eine Rente
Plitglied und Seite vorzunehmen. Diese Erhöhung aus der Invalidenversicherung nicht beziehen, zur
wurde zu Lasten der Arbeiterpenfionstasse durch Milderung der Leistungsherabsetzung ein Wartegeld
gesührt da eine allgemeine Steigerung der Beitrags in Höhe von 84.- Frs. jährlich, das durch die Regie⸗
lasten sowohl für Arbeitgeber als Arbeitnehmer ver⸗ rungskommission getragen wird. Durch Wiedergewäh—
mieden werden mußte. Diese Beitragsverschiebung rung des Grundbetrages für diejenigen Witwen.
brachte der Kasse im Verhältnis zur Mitgliederzah! denen gemäß Art, 1 der Verordnung der Regierungs—⸗
wieder eine Erhöhung der Einnahmen. Gleichzeitig kommission vom 28. 3. 1930 die Rente ab 1.10. 1928
ee dun die —5 — — als yr derht 8 gy 1832 5 A —
Rückgang der Mitgliederzahl entspricht. Leßzterer Um i rt. inf.⸗“Ges. zur ), ergab sich aben
stand ist bedingt einerseits durch Einsparungen, an. eine bedeutende Vebrbelastung. Infolge der weiteren
dererseits durch eine geringere Inanspruchnahme der Verschlechterung der Kassenlage im Laufe des Jahres
Faßenie stuüngen dürt pie indneder. Ersparniserließ das Ob2z-keraamt einen Beschluß. wonadg