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Der Jahresschluß ist da. Sorgt dafür, daß in der letzten Woche alle noch fälligen Beiträge
9 232— ö 14 entrichtei werden. Im neuen Jahre kommen Marken in blauer Farbe zur Ausgabe. Rote
9 1 J *4 7 Marken dürfen 1930 keine mehr verwandt werden. Sie müssen mit der Dezemberabrech
VAo — — wmung restlos eingeschickt werden. Wer sich vor Schaden schützen will, entrichte in diese
Woche alle Beiträge für 1929.
AA
Reichs-⸗Martk
. Vermögen:
schenden Wohnungsmangel hingewiesen und ver—
liangt, daß die Hauszinsstener für den
Wohnungsbau und nicht für Besoldungszwecke
verwendet werde. Ferner wird die Aufstellung
eines langfristigen Wohnungsbaupro—
gramms, die Vorlegung eines Wohnheim—
stättengesetzes und die Verabschiedung des
Bausparkassengesetzes gefordert. Außer—
dem wird in der Eingabe zum Gesetzentwur“
über die Gemeinnützigkeit von Woh—
rungsunternehmen Stellung geaommen, um
die bisherige Rechtsunsicherheit der gemeinnützigen
Baugenossenschaften zu beseitigen und klar heraus—
ustellen, welche Baugenossenschaften Anspruch auf
vemeinnützigkeit erheben können.
Wir hoffen, daß die Eingabe von den zuständigen
Zztellen nicht nur beachtet wird, sondern auch die
Forderungen verwirklicht werden.
wetl er sich nicht von einem Grubenhüter kontkrollteren ließ
wurde ftattgegeben, indem die Strafe etlassen wurde.
Der Klage des Bergmanns Johann Seget, Abteilung 25
Grube Viktotia, wegen Fortlaufens eines Wagens im
BVremsberg, wurde durch Vachlaß der Strafe stallgegeben
Die Klage des Bergmanns Johann Schulz, Abteilung 4
Grube Clarenlhal. um Nachzahlung von einelinhalb Schich
in Purde abgewlesen, weil die Einspruchsfrist versänm
vurde.
Diee Klage des Bertgmanns gFetg Becker, Abteilung 8
Drube Rudolf, um Entlohnung als Vollhauer, wurde bis zu
rächsten Sitzung vertagt.
Der Klage des ergran Jakob Kammet, Abteilung 25
Brube Viktoria, um Aufhebung einer Strafe von ꝰ— Fr
wegen Nichtausführung des Befehls, einen Pickhammet nac
Wer Tage zu bringen, wurde ftattgegeben.
Die Klage des Bergmanns Josef Kattlet, Abteilung
Aube Viktorla, um Rachzahlung einer Schicht, wurde ab
Jelehnt
Bestand 17 546,60
3. Schulden:
Zleibt Vermögen: 17 546,60
durswert in Frs.*)
am 31. Dezember 106 332,40
durswert in RM.
am 31. Dezember 17 646,60
ñegen das Jahr 1927
in franz. Frs. weniger 106 332. 40
Wir dürfen wohl ohne weiteres annehmen, daß alle
dnappschaftsmitglieder das größte Interesse an der
inanagestaltung ihrer Krankenkasse bekunden. Be—
onders die Knappschaftsältesten werden die Ver—
mögensübersicht genau durchstudieren, damit sie stets
in der Lage sind, den Mitgliedern aufklärenden Be—
icht zu geben über die finanziellen Zustände in ihrer
Versicherung. — Wir wollen erge noch ganz be—⸗
sonders die Hoffnung zum Ausdruchk bringen, zuß die
nächstiährigen Jahresberichte größere Summen auf—
—W
Familienkrankenhilfe. — An anderer Stelle werden
vir klar legen, warum die freie Familienkrankenhilfe
haldigst eingeführt werden muß
Von den Arbeitsstütten
der Kamergaden
Grube Maybach. Ein Fuhrfteiger, der anscheinend den
Durchschnittslohn nicht kennt, ist Hert Re. In seinem ganzer
Reviet verdient immer nur ein Biertel der Belegschaft den
Durchschnitislohn. So sind z. B. in Abt. 14 ganze Kame rad
chaften schon monatelang mit nur 9, — — Gedingelohn aus
»ezahlt worden. Die vorherrschenden Verhälknisse will de
Herr Fahrsteiger nicht sehen. Beschwert sich eine Kamerad
schaft, dann bekommt sie unpdeerendeh Ankworken, wäh
rend iht Gedinge unaufgebessert dleibt. Auch im Verhänger
bon Strafen tul sich der Herr hervotr. Würde er den Ar
eltsverhältnissen das Gedinge bemessen, dann könnten dit
Kameradschaften ihren Durchschnikislohn verdlenen. Es wär
angebracht, wenn höheren Orls eine baldige Nachprüfung
erfolgte und dem Fahrsteiger Richtlinien zur Bemehug⸗
eines ausreichenden Gebinges gegeben würden. Seine Me—
hode verbittert die Arbeiler und zeugt nur böses Blut, woe
ran die höhete Verwaltung doch kein Interesse haben kann
Sie hat mit den Organisatlonen die Tarlfverelnbarung ge
troffen. daß jede Kameradschaft ein Gedinge erhalten soll
as sie in die Lage versetzt, bet normaler Leistung den Durch
schnittslohn zu verdienen. Wenn die höhere Berwaltung
darauf drängt, daß der Fahrstesger bel der Gedingebemes
ung diese Vereinbarung respekllett, dann weorden die Kladet
'chon schpondet
Ne fteigewertschüftlihen Angestellten
3
dls Bundesgeussen des Gewerpereins
Die Knappschaftsältestenwahlen sind vorbel. Das amt—
ich festgestellte Wahlergebnis kann als unbedingter Be—
veis dafür gelten, daß die Forderung unseres Gewerk—
rereins auf
Einführung des Verhältniswahlsystems
»oll und ganz begründet ist. Das Sprengel-Mehrheits—
wahlsystem ist in der heutigen Zeit ungerecht, weil un⸗
demokratisch. Nach dem Ergebnis der von den in Frage
lommenden Organisationen aufgebrachten Stimmen hätte
der Gewerkverein bei Anwendung des Verhältniswahl⸗
systems 69 und der Verband 83 Mandate erhalten müssen.
scach unserer Auffassung müßten sich gerade die Gewerk—
chaften in jeder Beziehung zu demokratischen Grundsäten
bekennen.
Nun ist dem Gewerlverein im AFA-Bund ein Bundes⸗
zenossen entstanden. In der Nr, 50 des Organs des
AFA-VBundes „Deutsche Technikerzeitung 1929* wurde das
Wahlergebnis der Angestelltenältestenwahlen besprochen.
Es wurde zunächst darauf hingewiesen, daß der AFA—
Bund 1070 Stimmen und der „Gedag“ im Verein mit
den Fördermaschinisten 1830 Stimmen erhalten habe. Dazu
wird dann kritisch vermerkt, daß der AFA-Bund trotz der
rufgebrachten Stimmen von den 12 Mandaten nur 2 er—
dalten habe, trotzdem ihm 4 zugestanden hätten. Wört—⸗
lich heißt es dann:
„Merkwürdig mutet die Verteilung der Angestellten—
iltestensitze an. Von insgesamt 12 Sitzen sind dem AFA⸗
Bund nur 2 zugefallen, obgleich er rund 36 Prozent der
ibgegebenen Stimmen erhalten hat und somit nach demo—
ltratischen Grundsätzen Anspruch auf mindestens 4 Sitze
düätte. Die Ursache hierfür liegt darin, daß im Saar—
nappschaftsverein bei Wahlen immer noch das Majori—
ätsprinzip Geltung hat. Nach Rückgabe der Saargruben
ind der damit verbundenen Einführung des Reichsknapp⸗
chaftsgesetzes im Saargebiet wird hierin eine Wandlung
eintreten, denn das Reichsknappschaftsgesetz sieht für die
Wahl der Aeltesten das Verhältniswahlsystem vor.“
So sprechen die freigewerkschaftlichen Angestellten. Sie
en.pfinden das Mehrheitswahlfustem ebenfalls als un⸗
zerecht. Vielleicht wenden sie sich einmal an ihre frei—
zewerkschaftlichen Arbeiterkollegen im Saarbergbau und
Uberzeugen diese davon, daß das jetzige Wahlsystem in
ortschrittlichem Sinne geändert werden muß. Freund⸗
nachbarliches Zureden hilft vielleicht schneller zu besserer
krkenntnis. Dann aber auch könnte der AßFA-Vund auf
seine Freunde in der SPD-Fraktion des Landesrats ein⸗
wirken, daß diese bei der demnächstigen Beratung und
Begutachtung der Knappschaftsnovelle dafür stimmen, daß
»as Verhältniswablivitem durch Gesetz obligatorisch ein—
geführt wird M.
Grube Reden. Kameradschaftlichkeit? Wir haben in un
erem Organ schon öfters darauf hingewiesen, daß ältere
dameraden die jüngeren Bergleute anständig behandelr
ollen. Wie nachstehender Votfall beweist, gibt es abe
mmer noch Arbeiter, die keine Kameradichaftlichkeit kennen
Auf Grube Reden, Abt. 20. ein 212jähriget Bergmanr
I. Gr. aus Stennwellert beschäftigk, der in der Förderung
ätig ist. Als Schachtläufer fungiert ein Aug. Graßer, der
einen Arbeilskameraden A. Gr. am 4. Dezember so schlug
»aß er ausfahren und zweleinhalb Schichten fn mußle
Als A. Gr. sich beim Fahrsteiger beschwerle, soll er zur Ant.
wort erhalten haben, daß Grähßer verantwortlich für die För—
derung sel. GSoll das heißen, daß daraus das Recht zum
Schlagen herzuleiten ist“
Diesem Vorfall liegt folgender Talbestand zu Grunde: Di—
Mißhandlung erfolgte, weil sich ein Wagen geplackt und ein
veilerer Wagen abgehängt hatte. Wie die dort beschäftigten
SZchlepper versicherten, kommt das öflers vot, weil an den
auppelungskelten die Sichetungsringe fehllen. Aufgabe des
Zchachtläufers wäre es, für Sicherungstinge zu forgen. An
tatt dessen schlägt er einen Schlepper, als durch das Fehlen
er Sicherungsringe sich ein Wagen plackt und ein weitere!
ich abhängt. Oder ist der Schlepper A. Gr. deshalb ge
chlagen worden, well er nicht der Gesinnung von Aug
Hräßet ist? — Ioe Jage müßte hilet mal der Sicher
»eltsmann und die Bergpolizel nach dem Rechten sehen. Den
geschlagenen Kametoden rafen wir, die eingebüßzten Schichtet
in zuklaoen
Grube Fraukenholz. Der Arbeiterausschusz beschäft ut⸗
ich am 4 12. mit nachstehenden Fällen:
1. Abschaffung der Pilockbleche. Wird abgelehnt Ersat
ür verloren gegungene Bleche wird bill'ger geliesert.
2. Bildung eines Urlaubsausschusses Wird genehmigt
3 sind Omlor, Brizius und Emig.
3. Liefebung wasserdichter Kleider, besonders für Ueber
agearbeiter. Dem Antrag wird statigegeben.
4. Mißtstände in den Badeanstalten Schacht 1 und 3
steue Heizkörper werden eingebaut und der Voden wirt
zesser gereinigt.
5. Beseltigung des Gezähemangels, bessere Instandsetzung
des Gezühes. sowie Schmieren der Förderwagen. Dem An
rag wird stattgegeben.
6. Bessere Lieferung von Spritßzhähnen. Verschrauhungen
¶w. wird geprüfft
Grube Heiniß. Am 11. Dezember befaßten sich die Sicher
zilsmännet in einer Sitzung mit folgenden Beschwerden:
1. Materialbeliefetrung. Das Rutschenmaterlal paßt nich
usammen. Die Rutschenbolzen sind zu dick. Leere Oelkanner
ollen nur gegen Marken abgegeben werden. Das Schmier
für Bohrhämmetr ist zu steif und zu harzig. Die Förder
aqen werden mangelhaft und zu wenig geschmiert
In Abtellung 7 fehlten Luft-und Wasserrohre, sowie Dich
ungsscheiben Abbauholz soll naher an die Abbaustellen ge
acht werden. Das gelieferte Holz ist zum Teil ktumm und
ȟnn, eignet sich somit aicht zum Abbauen. Es fehlen Gummu
chläuche und Bohrhämmet In der Lampenkaue sind Mifz;
ände vorhandoen Prüfunag wird zugesaaf
Tauschmann suchen zwei Hauer zur Verlegung von
Hrube Camphausen nach Dilsburg. Meldungen sind zr
richten an das Bezirksbüro in Illingen, Judengasse 12
ader den Zahlstellenvorsitzenden Alois Gerstner in Riifß-
esd, Restkreis Merzig-Wadern
Ferner der Kamerad Jakob Neiß aus Stennweiler zu
Verlegung von Grube Frankenholz nach Jägersfreude. —
Meldung beim Kameraden oder dem Bezirksbüro öir
Ill ingen.
Ferner Schl. 1. Kl. Ferdinand Hahn aus Kaitisen, Wies—
bacherstraße, zur Verlegung von Grube Brefeld nach Göt—
elborn. Meldung beim Kameraden oder BezirksFir-
Wlinaen
2. Verschiedenes. Die Wasserwagen sind zum Teil fehr
dlecht gereinigt An Gezahe herrscht Mangel. Der Quer
chlag (Ost) 5. Sohle ist unlet Wasser und Schlamm. Die
Belegschaften der Abteilungen 6, 12 und 18 müssen käglich
diesen Querschlag passieren Als die Sicherheltsmännet den
Bertretern det Verwaltung bekannt gaben, daß die Leute«
ucht mehr bereit sind, dutchs Wasset zu wahen, glaubte der
Bertretet det Betgverwaltung in dileser Mittellung eine
Drohung erblichen zu müssen. Die Zugangswege zu den
Schächten befinden sp in seht schlechtem Zussand. An elnen
krankenwagen fehlen die Federn. Kranke und Verleßßzke
verden bet Transporten mit dlesen Wagen unnötig gequält
das verausgabte Gexöhe ist nicht in gebrauchsferfigem 8u
tande.
Im Schlafhaus wurden im Jahre 1929 die Schlafstuben nu
in einziges Mal mit Wasser gereinigt. Es sind Zimme
orhanden, welche schon 6 Jahre nicht mehr getüncht wurden
Schon seit Jahren müssen sich die Sicherhelismännet a in
eder Sitzung mit ein- und denselben Beschwerden beschäf
igen. Es ist wirklich an der Zeit, daßz die zuständigen Stelle
ndlich dafüt sorgen, daß diese horechtiaten Boeschwerden ver
Hinkton
Nachruf. Infolge Unglücksfaltes verschied unser llebet
unger Kamerad Rudolf Hertes. Er war immer ein elf
iges Mitglied unserer Zahlstelle. Unseret Jugend war er
n jeder Beziebung ein Vorhild Wir werden sein Andenko
fofa in Ghron Afen fbstesso Rlieseon
Vokanvamachung
Der 52. Wochenkeitrag (Woche vom 22. bis 28. D⸗
zember) ist in dieser Woche fällia.
Eingabe des Deuichen Gewerkschafts
IIL 2012 76 vpge
Kameraden! Der letzte Wochenbeitrag für 1929 ist
in dieser Woche zu entrichten. Wir bitten alle Kame—
raden, dafür zu sorgen, daß mit der Ausgabe diese—
Nummer die Mitgliedsbücher vollständig in Ordnungß
zebracht werden. Restanten dari es am Anigna de⸗
neven Jahrtes keine oeben
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat an die Re—
zlerungen des Reiches und der Länder eine Eingabe
erichtet, worin er sich gegen die Absicht des Deut—
chen Städtetages wendet, den Wohnungsbau we—
entlich einzusorönken. Es wird auf den herr—
Inspeltion I. Tarif-Ausschutzützung vom 10. Dezember
Die Kloge des Bergmanns Adolf Lind Abteilung 1, Grub
Niktoria. wegen Veitrafung mit 6— Frs. wegen nicht ge
sigend beladener Kohlenwagen, wurde abgewiesen.
Die Klage des Bergmanns Joseph Kattlet, Abtellung 26
Hrube Vikktoria, wedgen Bestrafung mit 6,— Fr. für nich!
enugend beladene Wagen, wurde abgewiesen.
Die Kiage des Beramanns Peter Weber, Abteilung 24,
Druße VBikforia um Nufhebund einer Stros-⸗von —— Ir
*) Kurs am 31. 12. 27 — 1 RM. — 6,66 Frs
Qurs om 31 12 28 — 1RM. — 6M Frés
Für die Redaktion verantwortlich Peter Khlefer:
Pruck Soarhehter Druckerel und Nerlao A