Nummer 8. „Der Saar⸗Bergtnapper
Jelegt. Kon den 21 arkt werden 47 Prozent, gleich jnutzung zu lösen sind. Am 1. Juli 3. B. krafen die einzelnen
7 Park, wochentlich als Unterstützung gezahlt. Wieane d benen gen eonhn pnn vor 313
— y A et Arbeiterzuge ein. In dieset kurzen Zeitipanne laßt su
J Der uuge ann but also bei einem wochentlichen ne restlose eran —8* Personen Gast .
Arbeitslohn von 23.40 Mart noch 13,53 Mark mehr chließzlich Zeitkarleninhaber) nur schwer erteichen. Der
zehabt, als die Unterstützung ausmachte. Auch wäre Bahnhof Ledach ist bereits wiederhoit bei den einzelnen
r bei dem ihm gebotenen Lohn steuerfrei geblieben, Autobesitzern vorstellig geworden, um sie zu veranlassen, an
Demnach hätte der junge Mann mehr als das Dop- den Haupttagen, an denen Arbeitermonals-, Wochen- und
pelte seiner Unterstützung an Arbeitslohn bezogen. Rückfahrkarten ausgegeben werden, früher zu kommen. Sie
Jedenfalls ist auch sein Arbeilslohn vor der Arbeits— tklärten jedoch, daß sie die Arbeiter nicht dazu bewegen
igtelt nicht höher gewesen. Dementsprechend kann nnten, früher zu fahren.
zuch seine Unterstützung nicht höher als die vorher er- Der Bahnhof führt auch lebhaft Klage darüber, daß die
cechnete gewesen sein. Man muß deshalb schon an- vorlage der Anträge auf Erlangung der Arbeiterkarten
nehmen, daß der sogenannte Leser der „Deutschen edesmal besonders verlangt werden müäßte. Die Anträge
Bergwerkszeitung“, der seine Behauptung niederge vürden zudem nur gefaltet übergeben, sodaß durch das Ent—
chrieben hat, geistig nicht ganz normal ist alten derselben weitere Zeit unnötig verloren ginge. Troß
tändiger Aufforderung des Schalterbeamten wären die Jeit⸗
rarkeninhaber nicht dazu zu bewegen, die Antrtäge unauf-
jefordert und entfaltet vorzulegen. Am 1. ds. Mis. seien
sogat Rufe laut geworden, „Jeigt die Ausweise nicht vor“
ind „macht sie nicht auf, die haben ja Zeit“. Durch ein der.
attiges Verhalten wird eine flotte reibungslose Abfertigung
ser Zeitkarteninhaber natürlich nicht gefördert.
Wir ersuchen Sie daher dringend, auf die Arbeilerschaft
inzuwirken, an den hauptsächlichen Tagen, an denen Ar-
eitermonatskarten gelöst werden, entsprechend früher zum
Fahrkarkenschalter zu kommen, sowie die Ankräge auf Er—
angung der Arbeiterkarten unaufgefordert und entfaltet
sorzuzeigen. Nur durch ein einwandfreies Zusammenarbeiten
wischen Eisenbahnverwaltung und den Reisenden läßt sich
ine schnelle Abfertigung ermöglichen. Die Benutzung des
2. Fahrkartenschalters ist vorläufig noch nicht möglich, da er
och nicht vollständig eingerichtet ist. Wir werden aber für
eschleunigte Fertigstellung Sorge tiragen, sodaß künftig an
Tagen, an denen Wennaene ausgegeben werden, zwei
Schalter bedient werden können. Die Besetzung einer
J eren dagegen nach unseren Feststellungen nicht er⸗
orderlich.
Im j 5
velt. Absertigung von zeitlutteninhahern
Unker dem 4. 7. 29 haben wir uns an die Eisenbahndirek.
ron in Saarbrücken gewandt, mit der Bitte dafür zu sorgen,
zatz am WMonatsanfang auf dem Bahnhof Lebach, von wo
aus die Bergleute aus den Orten Hasborn, Dautweiler
Scheuern, Doͤrsdorf, Steinbach, Sotzweiler, Thalexweiler
Aschbach, Gresaubach, Niedersaubach und Lebach fahren
der 2. Schalter geöffnet werden soll.
Die Eisenbahndirektion gibt in nachstehendem Schreiber
hren Standpunkt kund:
„Zum Schreiben vom 4. Juli ds. Is. teilen wir ergebenst
nit, daß Arbeitermonatskartenbereits vom
bertletzten Tage des Vormonafis und
Wochenkarten vom Freitag der vorher—
rehenden Wocheangelöstüundbenutztwerden
Abnnen. Diese Maßnahme wurde zur reibungslosen und
echtzeitigen Abferligung der Zeitkarkeninhaber eingeführt.
Rach Angabe des Bahnhofs Lebach wird jedoch von dieser
kErleichterung fast überhaupt kein Gebrauch gemacht, sodaß
„ie Arbeitermonatskarten fast ausschlietzlich am Monats—
ersten und die Arbeiterwochenkarten an den Montagen ge—
ost werden. Eine rechtzeitige Abfertigung würde sich aber
nuch bei dieser Sachlage noch erreichen lassen, wenn die
Zeitkarteninhaber rechtzeiliig am Fahrkartenschalter er—
chienen. Dieselben kommen jedoch erst kurz vor Abfahrt
»er Züge am Bahnhofe an, obwohl nach den Tarifbestim
mnungen Zeitkarten spätestens eine Stunde vor ihrer Be—
Wohnungselend unter det Bergutheiterschufi
Im Auslande ist man sehr leicht geneigt, Deutsch—
and als ein wohlhabendes Land zu bezeichnen, das
ehr gut in der Lage sei, die aufgebrummten Lasten
u tragen. Sehr viele Schilderungen erscheinen in den
ausländischen Zeitungen, die von dem „glänzenden“
Absatzgebiete der Saarkohle
Die Verteilung des Absatzes von 1920 bis 1928
Die „Saar⸗Wirtschaftszeitung“ brachte in ihrer! Reiche wieder an. Er hat aber kaum 30 Prozent des
stummer 30 eine interessante Statistik über die Ver- Vorkriegsabsatzes nach dem übrigen Reiche erreicht
eilung des Kohlen- und Koksabsatzes der Saar- Aus der Statistik geht deutlich hervor, daß in be—
zrruben in den Jahren 1920 bis 1928. Wie bekannt, stimmten Jahren der an sich schon geringe Absatz nach
wurde nach dem Besitzübergang der Gruben anddem Reiche stark gedrosselt wurde, wenn durch irgend
Frankreich der Absatz nach dem übrigen Reich fastsein Ereignis die Kohlenzufuhr aus anderen Län
zanz eingestellt, dafür aber der nach Frankreich ver⸗ dern nach Frankreich etwas stockte. Es dürfte ange
nehrt. In den letzten Jahren stieg dann infolge der zracht sein, daß auch wir die wesentlichsten Bestand—
Ubsatzichwierigkeiten der Absatz nach dem übrigen eile der Statistik in unserm Organe festhalten.
Dre Voerteilung der *öreung
Lieferung an eige
Kolereien
Frik tiabrike
Terven
2 7
—AR
der Gruben amtabsas
dahr Tonnen Tonnen
920 696 1318 46
921 8 08 4 106
922 12 237 47 n 23 700 700
·923 760 88 2* 6 5b d18 284
924 5 340 363 929 850 IJ7 786 14 138 509
925 807 929 3856 389 354 570 328 861 12 994 749
926 050 136 362 622 B1220 1973 551 13 737 729
1927 042 695 360 970 370 308 11290742 13 064 715
1926 1028 167 334 464 187 199 11 786 388 13 506 218
usammen 8283 098 3142 807 242 188 2 427 836 106 734 498
In der Gesamtabsatzmenge von 106 734 495 Tonnen, dem Verkauf und Versand sich zusammensetzt, betrug
efinden sich 28 566 Tonnen, die in Wirklichkeit nicht/ zusammen 106 705 929 Tonnen.
ubgesetzt wurden, weil sie bei der Lagerung als Ver-- In der nachfolgenden Tabelle sind die Kohlen—⸗
lust entsranden. Die wirkliche Absatzmenge, welche sichs nengen angegeben, welche auf Verkauf und Versand
nus dem Selbstverbrauch der Gruben einschließlich der—, mtfallen. Der Zechenselbstverbrauch, die Deputatkoh—
elektrischen Zentralen, der Deputatkohlenlieferung andien und die Lieferungen an die Kolereien bzw. Bri—
die eigenen Kokereien und Brikettfabriken, sowie auskettfabriken, sind darin nicht enthalten.
Dder Stemnfeler bsatz no . *
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2424
5— 209
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Versand
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7ääBS
22
Andere
Saargebiet Länder
Tonnen Tonnen
920 2851 719 - 16 351
921 2815622 i⸗ 27 W 735 670 87
920 5371874 340 50 —X 238 694 21 804
23 147 98 319 346 192 321 65 519
924 4080 86 “ 22 4 477 441 350 223 749 516 721 —
925 399 813 6B 85 447 501 006 339 626 177 676 507 340 —
926 4357 217 872 036 202 500 1104012 XXC 317 301 4512 517 673 3564
927 4 485 337 1142 397 3383643 1038 644 1500 821 277 666 26 6574 473 620 40
928 4641 357 1285 464 3 305 186 1167 440 412 396 29073 144 028 526 575 4849
usamm. 33 671 922 7 587 984 31405 194 8406 740 3463 949 2524 562 1563 161 087 877 716 468
Rechnet man die nach Elsaß-Lothringen abgesetztesichlietßzlich Zechenselbstverbrauch, Deputatkohlenliefe
ohlenmenge der nach Altirankreich gegangenen hin-rung, Lieferung an die Kokereien bzw. Brikettfabriken)
zu, so ergibt sich ein Absatz nach Gesamtfrankreich von 33 67 11922 Tonnen, nach dem übrigen Reiche gingen
39 811934 Tonnen. Im Saargebiet verblieben (aus7587984 Tonnen.
Seite 8
Leben in Deutschland berichten. Diese Verichte ver⸗
zessen immer die Kehrseite der WNedaille. Sie find
becinflußt von dem blendenden Scheine, welchen
das Leben in gewissen Straßen der Großstädte und
in Lebemannslokalen zeigt. Dieses Leben und Trei⸗
ben spiegelt aber nicht das Los und das wirkliche
Leben der breiten Volksmassen wieder. Schon mehr—
mals haben wir beispielsweise auf die jämmerlichen
Wohnverhältnisse in Ober- und Niederschlesien hin—⸗
gewiesen, wo das Gros der Arbeiterschaft in völlig
unzureichenden Wohnungen hausen muß. In Nieder-
chlesien ist die Einzimmerwohnung fast die Norm.
Nun bringt unser Essener Bergknappe auch Mittei⸗
lungen traurigster Art über die Wohnverhältnisse im
Ruhrrevier. Er berichtet, daß bei der Bergwerks—
Aktiengesellschaft „Kecklinghausen“ (Bergfiskus) am
1. 7. 1927 648 Familien in je einem Zimmer wohn⸗
ten, am 1. 2. 1929 sogar 1162 Familien. Ist es nicht
ein Hohn, wenn angesichts solcher Zustände von einer
Wohlhabenheit der breiten Masse geredet und ge—
ichrieben wird! Allein bei einer Bergwerksgesellschaft
wohnen 1162 Familien in nur je einem Zimmer!
Darin muß gekocht, gewaschen, gewohnt und geschlafen
werden. Kann sich da ein Arbeiter nach schwerer
Schicht erholen? Muß da nicht böse Krankheit sich zum
tändigen Gaste einnisten? Diese Seite des deutschen
Volkslebens soll man auch sehen, damit das Maß der
Ldast gerecht bemessen wird. Und dem ganzen deut⸗
schen Volke sollte sie eingebrannt werden, damit es
darauf hält, daß das Einkommen' des Volkes gerecht
verteilt wird, damit auch der Arbeiter in die Lage
tommt, sich ein Familienheim schaffen zu können
Zum Entwuri
des Vergarbeitsgesetzes im Reich
Die Arbeiter- und Angestelltengruppe der Ar—⸗
beitskammer für den Kohlenbergbau des Ruhrgebiets
sat zu dem Entwurf eines Bergarbeitsgesetzes Stel⸗
lung genommen. Sie hat diesen Entwurf einer ein⸗
gehenden Durchberatung unterzogen und ist nach
reiflicher Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, daß
derfelbe in keiner Weise die Wünsche
der bergbaulichen Arbeitnehmer be—⸗
friedigt. Sie hat daher zu den einzelnen Para—⸗
graphen des Gesetzentwurfs Abänderungs⸗ bzw. Er⸗
gänzungsvorschläge ausgearbeitet und außerdem zu
den wichtigsten Abänderungsvorschlägen eine Be—
gründung gegeben. In einer gemeinsamen »Be⸗
prechung mit der Arbeitgebergruppe wies diese
darauf hin, daß der Reichswirtschaftsrat fich schon
seit langem mit dieser Materie beschäftigte. Aus
tachlichen und Zweckmäßigkeitsgründen müsse sie da⸗
her ihrerseits eine Beratung in der Arbeitskammer
ablehnen. Hierauf wurde dann in einer gemein—⸗
schaftlichen Sitzung der beiden Arbeitnehmergruppen
am 19. Juli 1929 gegen die Stimme eines Ange—
stell ten vertreters beschlossen, ihre gutachtliche Aeuße⸗
rung zu dem Bergarbeitergesetzentwurf nunmehr
dem Reichstage und den beteiligten Ministerien zu
übersenden.
Im Rahmen dieses verichts ist eine Wiedergabe
der umfangreichen gutachtlichen Aeußerung mit Ab—⸗
ünderungsvorschlägen nebst Begründung nicht mög⸗
lich. Es seien deshalb nur einige wichtige Haupt⸗
forderungen hier angeführt:
Die Arbeitnehmergruppe steht grundsätzlich auf
dem Standpunkt, daß das Bergarbeitsgesetz dem Ar⸗
beitsschutzgesetz eingegliedert werden muß. Sofern
es jedoch nicht möglich ist, auch die Bergarbeiter unter
Tage mit in dem allgemeinen Arbeitsschutzgesetz zu
erfassen, und da für diese ein besonderes Bergarbeits⸗
gesetz geschaffen werden soll, muß unbedingt gefordert
werden, daß in dem Bergarbeitsgesetz die Belange
der gesamten Arbeitnehmer sowohl über als auch
unter Tage einheitlich geregelt werden, da es nicht
angeht, den Arbeitsschutzfür den Berg—
bauin zwei Gesetzen zu bestimmen.
Die Arbeirsaufsicht für den Bergbau muß
dem Reiche übertragen werden. Im Reichsarbeits—
ministerium ist eine besondere Abteilung für
den Bergbanu zu bilden, der die bisherigen Berg⸗
behörden (Revierbeamten und Oberbergämter) zu
unterstellen sind. Dieser Abteilung und den nach—⸗
geordneten Bergbehörden sind nicht nur die Belange
der Arbeitsaufsicht, sondern auch die Hoheitsrechte zu
übertragen. Der Aufbau der Arbeitsschutz—
behörden wäre in der Weise zu regeln, daß in
der unteren Instanz die bisherigen Bergrevier⸗—
ämter als Aussichtsämter, in der mittleren die
Oberbergämter als Landesarbeitsaufsichts⸗
äümter gebildet würden, und daß als oberste Instanz
m Reichsarbeitsministerium eine besondere Reichs⸗
arbeitsaufficht für den Bergbau geschaffen wird. Da—
nit würde den einzelnen Länderregierungen die Ar—
eitsauisicht für den Bergbau genommen und dem