Rummet 11.
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dartung mird eine beiondere Kommimtonu.,. heitehend
dus dein Borützenden und den Gewerkichaitssekretaren
Tateb Michely und Peter Nicheln gebildet, die in
Hegenwart des Bausachverständigen der KLerwaltung
ud des Archttektten die Angebote für den Bausprüfen
ind über die Vergebung der größeren Aufträge ent—
cheiden soll.
In der
dursprengelangelegenheit Heusweiler
eilt Knappichaftsdirekttor Kredel mit, daß die in der
eßten Vorstandssitzung seitens des Gewerkvereins an
zekündigte Abordnung von Heusweiler in zwischen
Fim Voͤrsitzenden und ihm vorsteilig geworden ist und
hre Wünsche vorgetragen hat. Er führt dazu aus,
»aßß die Angekegenheit heute nicht auf die Tagesord—
iuüg gesekt worden ist, um einen endgültigen Be—
chlußß zu fassen, hierfür sei im Monat Mai noch ge—
rügend Zeit. Es sei nur die Absicht gewesen, dem
Hesamtvorstand von den Wünschen der Deputation
zenntnis zu geben, zugleich aber die Frage des beab—
ichtigten Krankenhausbaues hier zur Kenntnis zu
zringen und dem Vorstand Gelegenheit zu geben,
venigitens in dieser Frage schon jetzt Stellung zu
iehmen. Der Vorstand vertritt die grundfätzliche Auf—
aisung. daß der seitens gewisser Interessenten ge—
lante Bauseines Krankenhauses in Heusweiler nicht
erforderlich ist und daß eine Unterstützung seitens des
5. K. V. durch Ueberweisung sowohl von aktiven
VYitgliedern als auch Familienangehörigen in keiner
Meise in Frage kommen kann. Im Uebrigen wird die
Angelegenheit zurückgestellt.
zu der Frage der anderweitigen
Regelung der Homburger Kursprengel,
zie infolge des Ausscheidens des Knappschaftsarztes
Dr. Braun notwendig geworden ist, teilt Knapp—
chaftsdirektor Kredel mit, daß er gemeinsam mit dem
Kertrauensarzt und dem Vorsitzenden des Aerztever—
rins mit den in Frage kommenden Knappschaftsärzten
in Homburg über diesen Gegenstand verhandelt habe
das Ergebnis sei gewesen, daß der Vorschlag der Ver
waltung, den Kursprengel des Dr. Braun unter die
ibrigen Homburger Knappschaftsärzte aufzuteilen,
ich infolge der besonderen Verhältnisse nicht durch—
ihren lasse. Die Praxis der beiden Aerzte sei so aus—
zedehnt, daß sie nicht bewältigt werden könne, und
ODr. Ullmann aus diesem Grunde selbst den Wunsch
sabe, die zu seinem Sprengel gehörigen Höhenorte
ibzutrennen. In Anbetracht dieser Sachlage beschließt
zer Vorstand, die Orte Käshosen, Mörsbach, Groß—
»undenbach, Kleinbundenbach vom Sprengel des Dr
Allmann sowie den Ort Rosenkopf vom Sprengel des
Dr. Winkler abzutrennen und mit dem Sprengel des
rüheren Knappschaftsarztes Dr. Braun zu vereinigen
die Versorgung dieses neugebildeten Sprengels wird
»em in Homburg ansässigen früheren Knappschafts—
arzt von Glanmünchweiler, Dr. Hust, vom 1. März ds
Irs. ab übertragen. Bei dieser, dem persönlichen
WMüunsche des Dr. Ullmann entsprechenden Neurege—
ung, wird als selbstverständlich vorausgesetzt, daß Dr
illmann auf den Teil des Sprengelpauschales, der au
ie abgetrennten Orte entfällt, Verzicht leistet.
Der Vorstand beschließt, daß alle Anträge auf
achträgliche Annahme von Anerkennungsgebühren.
ei denen eine Dienstzeit von mindestens 20 Jahren
iachgewiesen wird, und die vom Geschäftsausschuß *
ibgelehnt worden sind, dem Vorstande zur endgül
igen Entscheidung vorgelegt werden
Familie und Heim
Knospenzeit
Es ist eine schöne und zugleich eine miserable Zeit, wenn
m Frühiahr die Säfte steigen und die Knospen schwellen.
A
Duft des etwachenden Lebens, der wie Ahnung und Ver—
— durch den dunkeln Abend schwimmt, während die
miel ihr Lied flotet, so jrisch und jung, als sei die Welt
ben aus des Schopfers Hand hervorgegangen. Aus der
euchten, noch schmucklosen Erde atmet ein sehnendes deh—
tendes Verlangen, ein leiser Rausch von gärender Lebens—
raft dammert im Blute und prickelt in den Rerven, Ge—
ühle, die lange schliefen, werden wach in der Seele. Aber
alle Sentimentalität schützt nicht vor einem rüchtigen
Schnupfen. Der sonnigste Tag kann plötzlich hinter eine
Wolke treten. und nun fährt ein rauher Wind über das
ohle Land. Auf den lauen Lenzabend folgt im Handum—
Rehen ein böser Wettersturz, daß der treulos verlassene
Zfen wieder zu Ehren kommi und brummend triumphiert.
Ein scharfet — — fällt verheerend in das erste Blühen
Rnein und vernichtet das junge Leben und die schöne Hoff—
,Uung, Und auch inanches Menschenleben nimmt der erste
Frühling mit sort, denn er ist nicht bloß die Zeit der
Leilchen. sondern auch der heimtückischen Krankhesien.
Das Lehen hat auch seine Knospenzeit, sie folgt auf die
jarmlose Kindheit, die in unbewußier Unschuld spielt. Mit
der Jeit der reifenden Jugend seßen die Frühlingsstürme
ein. Da zeigen sich neue Kraite, keimende Triebe eritarken
n der jortichreitenden Entwicklung, und das aufblühende
derz ducht eigene Wege in seinem dunkeln Drange. Der
Sast steigt, die Knospen schwellen, das Leben gart und
drangt in Leib und Seele, so daß der junge Mensch sich
⸗1b41 nicht veifebt Unhd han anderü vielleicht duch 1385383
s14rBeraknarnep
Ait Rudsicht darauf, dafß eine
Neuberechnung der Pensionsbezüge für diejenigen
Witwen,
nen nach den früheren Satzungen nicht die voller
Dienitjahre ihrer Chemänner in Anrechnung gebracht
verden donnten, gewisse Härten gegenuber den
brigen Wirwenpensionsempiängern mit sich bringt
cichließt der Vorstand in Abänderung seines Be—
clusses Nr. 116 vom 26. Januar 1927, nur die übe!
z bezw. 40 Dienstjahre hinausgehenden Zeiten nach
den heutigen Steigerungssätzen zu berechnen und di—
uch hieraus ergebenden Betrage als besondere Unter
rzützung an die Witwen zur Auszahlung au bringen
Un den bestehenden Pensionsbezügen wird dami
richts geändert.
Der Antrag des Angestelltenältesten Bonaventurag
die Pensionäre der B-Klasse, die die 10jährige Warte
eit nicht erfüllt haben, bezüglich der Dauer der Ge
vährung des Kindergeldes in derselben Weise zu be
zandeln wie die Pensionäre der B-Klasse, welche die
Ujährige Wartezeit erfüllt haben, wird abgelehnt.
Mit dem Abschluß eines Mietvertrages mit der Re
Jierungskommission des Saargebietes für das An
vesen Eisenbahnstraße 11 auf die Tauer von fün
Jahren nach dem vorgelegten Entwurf der Verwal
ung erklärt sich der Vorstand einverstanden.
Bei dieser Gelegenheit teilt Knappschaftsdirektor
aredel mit, daß die Regierungskommission sich leider
rnicht habe bereitfinden lassen, für das dem S. K. V
u gewährende Darlehen ebenfalls eine jährige Kün
iguͤngsfrist zuzugestehen, daß sie aber in Aussicht ge
teilt habe, den Verein das Darlehen solange zu be
assen. wie es ihr die Verhältnisse gestatten
Neue Kursprengel
Der Knappschaftsvorstand hat in seiner Sitzung
om 16. ds. Mts. den durch den Wegzug des Knapp—
chaftsarztes Dr. Braun in Homburg erledigten Kur—
prengel Nr. 29 vom 1. März ds. Irs. ab dem früheren
Tnappschaftsarzt Dr. Hust in Homburg übertragen
Kom gleichen Tage ab sind die Orte Käshofen, Mörs
ꝛach, Groß- und Kleinbundenbach vom Kursprengel
»es Dr. Ullmann und der Ort Rosenkopf vom Kur
prengel des Dr. Winkler abgetrennt und dem Kur
prengel des Knappschaftsarztes Dr. Hust zugeteil
vorden.
Der letztere Kursprengel umfaßt somit die Orte:
Hom burg, Kirrberg, Erbach, Reiskirchen, Sand⸗
dorf. Bruchhof, Schwarzenbach, Schwarzenacker.
Wörschweiler,
diese Orte jedoch nur insoweit, als die Belegschaft de
ßruben St. Ingbert und Bexbach in Frage kommt
m übrigen die Orte:
Käüässshofen. Mörsbach, Groß⸗ und Kleinbunden—⸗
bach und Rosenkopf
nvollem Umfange.
Der Knappschaftsvorstand hat in seiner Sitzung vom
6. Januar ds Irs. die Reubildung eines Kurspren—
gels Limbach, bestehend aus den Orten:
Limbach, Altstadt, bayr. Kohlhof und Blies⸗
berge rhof
eschlossen. Die Verwaltung dieses Kursprengels ist
em prakt. Arzte Dr. Gansen in Limbasch vom
März ds. Irs. ab übertragen worden. Der neue
dursprenoel führt die Nr. 294
Nächsten, sich nicht verstanden fühlt. Geheimnisse scheinen
ich lichten zu wollen, die das Kinderherz nicht ahnte, ein
nbestimmtes Sehnen reckt die Flügel, ein seltsames Ver
angen tastet suchend in die Welt hinaus, und nun hebt
in widerspruchsbolles Spiel der Kräfte an. Es ist eine
höne und eine miserable Zeit. Ein idealer Schwung er
ußt den Jüngling und hebt ihn über den Alltag hinaus
das Gefühlsleben vertieft sich, aber es weiß seinen Reich
um nicht zu laissen und schäumt über in nußloser Vergeu
zdung, und zugleich erwacht ein unbändiger Freiheitsdrang
der in störrischen Trotz umschlagen möchte. Quellende
Lebenslust wechselt mit Niedergeschlagenheit, Zartheit und
kücksichtslosigkeit, Mildheit und Sentimentalität, Begei
erung und Eselei, alles wogt und quirlt durcheinander.
Dem Geschlechtstriebe, der die Erhaltung der Menschhei
u sichern hat, ist eine elementare Stärke verliehen, und da
st es nicht zu verwundern, wenn das Erwachen dieses
Lriebes im reifenden Körper eine Revolution hervorruft
ie auch das Gleichgewicht der Seele, bei ihrem innigen
zusammenhange mit dem Leiblichen, ins Schwanken
zringt. Es ist lieblich zu beobachten, wie die Seele, ihre⸗s
söhern Adels eingedenk, dem animalischen Zuge mit
dealem Aufschwunge entgegenzuwirken sucht. Gerade jetzt
»rstartt das Hohe und Edle im Vienschen, die Begeisterung
ür das Gute flammt auf, der Opfermut erhebt sich zu
eroischet Größe, und das religiöse Gefühl gewinnt an
draft und Tiefe. Nun spielt beides ineinander. Der dunkle
ürmische Naturtrieb gibt dem Seelenleben einen frucht—
»aren Boden und eine innige Wärme, aber er steigert die
innigkeit leicht zu gefährlicher Glut und bringt eint
prunghafte Unzuverlässigkeit mit sich Die Seele hinwieder
ucht den Naturtrieb aus seiner animalischen Gebundenheit
zu erlösen, zu vergeistigen und zu verklären. So spiel!
beides ineinander, daß man nicht scheiden kann, was des
Geistes und was des Fleisches ist. Die Jungfrauensleele
die echte reine, bleibt stiller und verschlossen; im Jüng
ingsherzen stürmt es stärker, aber beide sind in einer Ent
vicklung begrifien, die ihre Gefahren hat. Beide haben
en Halt der Religion und eine starke und lanfte Hand
rtiner denn i—⸗
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äXXXÄXÊæËÊOXÄææXô
5 22 2
Konferenz der Sicherheitßwenner des
Gewerkpereins
am 53. März in Saarbrücken.
Der Gewerkverein schristlicher Bergarbeiter Deutsch—
ands hatte für Sonntag, den 5. März, seine Sicher—
—
Kuhnen hielt einen Vortrag über die Tätigkeit der
Sicherheitsmänner und erstattete dann Bericht über
die gescheiterten Verhandlungen bei der Bergwerks—
direktion. Zunächst wies er mit Entschiedenheit die
iigenhaften Berichte der Kommunisten über die Be—
handtungen auf der Bergwerksdirektion zurück und
erklärte, daß er es unter seiner Würde hielt, sich mit
diesen Leuten in den Zeitungen auseinanderzusetzen.
Die Bergwerksdirektion hätte u. a. den Standpuntt
vertreten, daß ein Abbau der Kohlenpreise auch eine
weitere Verbilligung der Lebenshaltung im Gefolge
habe. Infolge dessen haben wir der Bergwerksdiket⸗
tion erklärt, mal erst diese Wirkung abzuwarten und
dann wollten wir erneut mit der Direktion verhan—
deln. Darauf hat sich die Bergwerksdirektion nicht
eingelassen und den für den 16. März geplanten Lohn⸗
abbau durch Anschlag bekannt gegeben. Die Hauer—
löhne werden um Fr. 3,85 abgebaut und die Preise
der Deputatkohlen von Fr. 2.— auf den Durchschnitt
des diktierten Hauerlohnes, also auf Fr. 35,10 erhöht.
Das ist ein weiterer Lohnabbau von etwa Fr. 0,66,
mithin beträgt der gesamte Lohnabbau Fr. 4,55 oder
11,1 Prozent. Einem derartigen Lohnabbau können
wir unter keinen Umständen zustimmen. Nachdem die
Bergwerksdirektion, wie sie erklärte, nicht mehr in der
Lage war, weitere Zugeständnisse zu machen, haben
wir uns an die Regierung gewandt und auf Veran⸗
lassung derselben finden neue Verhandlungen am
Dienstag in Paris statt. Es ist ganz selbstverständlich,
daß wir jetzt dieses Verhandlungsergebnis abwarten
nüssen, ehe wir endgültige Beschlüsse fassen.
In der Aussprache wiesen die Sicherheitsmänner die
»erleumderischen Angriffe der Kommunisten ebenfalls
zurück und hielten den Standpunkt der Leitung, sich
mit den Phrasenhelden in der Presse nicht ausein—⸗
anderzusetzen, fjür richtig. Sowohl über den Lohn—⸗
bbau, sowie auch über die Erhöhung der Deputat—
ohlen, brachten die Deputierten ihre Entrüstung zum
Ausdruck. Alle Delegierten erklärten sich mit dem
Korschlag, die Pariser Verhandlungen abzuwarten,
»he endgültig Stellung genommen wird, einverstan—
»en. Zudem wurde der Wunsch laut, für nächsten
zonntag eine Revierkonferenz einzuberufen.
Daraufhin fand Neuwahl des 1ber Ausschusses statt.
Die früheren Kameraden wurden mit wenigen Aus—
tohmen wiedergewählt. Folgende Kameraden gingen
instimmig aus der Wahl hervor:
Peter Kelkel, Inspektion J.
vHeorg Hirschmann, Inspektion IIL
Joseph Ott-Thiel, Inspektion II.
VYatthias Warken-Weber, Inspektion IV
peter Meisberger, Inspektion V.
Johann Schäfer, Inspektion VI.
Jakob Allmannsberger, Inspektion VII.
Joseph Ems, Inspektion VIII.
stikolaus Krämer-Klos, Inspektion IX.
Johann Schärf-Zapp, Inspektion X.
bpeter Hippchen-Haag, Inspektion XI
Simon Schmitt IAInspektion XII
A
Wehe der jungen Seele, die in dieser Zeit keine Stütze
sindet, die frei von allen Bindungen und Schranken in das
brausende lockende Leben hineinstürzt, mit ihrem Mangel
ain Erfahrung., mit ihrem ungestählten Willen und mit
ihren dunkeln Kräften und Trieben! Vielleicht sind diese
—
oder durch die Ungunst der Lebensverhältnisse schon vor
der Zeit geweckt worden zu einem irühzeitigen und um so
ieiern Verderben.
Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht, *
Er fiel auf die zarten Blaublümelein
Sie find gestorben, verdor ben.
Da welkt und stirbt so manches, was wohl behütet und
recht geleitet zu einem schönen Frühlinge erblühen könnte.
Wohl der jungen Seele, der das verständige Wort des
Vaters und das kluge treue Auge der Mutter hindurch⸗
helfen, vor allem aber die Kraft der Gnade, die aus den
Zeilsmitteln der Kirche strömt! Eine ganz vortreffliche
Freundin in diesen Zeiten und Zuständen ist die ernste
Arbeit. Sie wehrt der schweifenden Phantasie und dämmt
das überströmende Gefühl ein, fie gibt der schwellenden
Lebenskraft einen heilsamen Spielraum und hämmert den
jungen Willen hart und fest. Dann mögen in den Feier⸗
stunden die Lieder hinausziehen und mit ihnen suchend und
jehnend die Gedanken, dann mag an den Sonntagen der
Bursch sich puten und die Maid ad schmücken, um sich auf
dem Kirchwege mit verlegenem Stolze und mit schämigem
Erröten zu grüßen. Es ist einmal der Lauf der Welt, daß
die Geschlechter sich suchen, und wenn es in Züchten und
Ehren geschieht, kann es nicht gegen den Willen des Herr⸗
gotts sein, der sie so geschaffen hat, wie sie fsind.
Wäre die Sünde nicht dazwischen getreten, so wäre die
Anospenzeit und auch die Blütezeit der Liebe von unge⸗
trübter reiner Schönheit und Seligkeit, eine Paradieses—
wonne auf Erden. Aber die Schlange, die den Garten Eden
insicher machte, lauert auch in diesem Paradiese. Immer wo
es am schönsten sein könnie. da hat die Erbiünde am tiei⸗
ten hineindgeariffen
Aus „Ein Familienbuch“ von
Wunqustin Mibheit