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eine Familie vor dem größten Elend zu bewahren.' Recht, das nicht „gesetzlich“, von „staatswegen“ festgelegt ist
kin in in der Geschichte der franzosischen ondern in einem Tarifvertrag verankert ist, in autonomen“
Zergwerksdirektion bildet dieser Zustand gewißß nicht d. h. durch die Beteiligten selbst geshafsenen Rechtsboden
Viit den in Wirklichkeit verfahrenen Schichten hatte durzelt. Der Tarifverttag ist abgeschlossen zwischen den
der bestbezahlte Hauer im Bergbau der Saargruber Arbeitgebet einerseits und den Organisationen für ihre Mit
in den bereiis genannten Mongaten folgende Gesamt Izlieder andererseits. Wenn der Arbeitergeber den Un
verdienste: deen den — wongten se F
1 nichts ändern. Das bewe at ein Streitfall, der kürzli
* Deedeenn * vor dem Kölner Arbeitsgericht entschieden wurde. Die „Oe
72 Bruttoverdienl 7304 Franken wethschaftliche Rundschau“ vom 20. August berichtet darübe
Es ist dabei ausdrücklich festzustellen, daß hier Ver. dvie soigt:
dienste angegeben sind, die in ihrer Höhe nur von Ein Kraftwagenführet, der beteits seit einem Jahr be
wenigen Arbeitern übertroffen werden. Weiter find seinem jetzigen Arbeitgeber beschäftigt war, klagte gegen
für Sozialversicherung, Gezähekosten und persönliche diesen auf Gewährung von Ferientagen. Der Kläger wies
Strafen erhebliche Beträge noch in Abzug zu bringen darauf hin, daß seinen Koillegen in anderen Betrleben
Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ist auch Ferientage unter Fortzahlung des Lohnes gewährt würden
hier nicht vorhanden. der Vorsitzende delehrte den Kläger, daß ein geseh
Mithin hat sich weder der Frankenkurs wesentlich biches Recht auf Ferientage überhaupt nicht be
gebessert, noch ist eine Erhöhung des Verdienstes zu stände. Urlaubstage seien nur dort zu verlangen, wo sie
verzeichnen. in we 5 — sie r — i
i iĩ gelegt würden. In lehterem Falle au nur dann, wenn die
aber 36 Sergheuuee — ver Beleiligken den vertragschlietzenden Parteien als Mitglieder
— angehörten. Die Verhandlung ergab, daß der Kläger nich
teuert. In Deutschland standen die Teuerungszahler e a ra e in Geerbe bestehende Tan
ur Bemessung der Lebenshaltung ganisier 5 — n arif
3 vertrag, der Ferien vorsah, auch nicht für allgemeinverbind
1826 im Januar auf 138.8 cich erklärt worden war, so mußke die Kloage abagewieler
1927 im Juli auf 150.0 verden.“
Es muß eine Verteuerung der Lebenshaltung von Recht so! So müßte es all denen gehen, die da immer
mehr als7 Prozent festgestellt werden. Dieser Teue rnten wollen ohne zu säen. — und dann noch das größte
rungssteigerung steht teine Verbesserung des Fran and frechste Mundwerk riskieren. Wie würden die Herr.
kenkurses und keine Erhöhung des Einkommens gegen- scaften aber so klein und zahm. wenn es keine aufrechten
über. Die Umstande mußten zu eines Serschlechterung — Soed 3udn —S Ie pr
der Lebenshaltung führen. uckuck, an enen sie heu e. na rt un anier
Aus diesen Gründen ist die Einstellung der gesam— Vnen und sreen Dnen ree eee dee
ten Unterstützungsmaßnahmen nicht zu verstehen
Sachliche ange e dabei — Rolle gespieln 'aben
haben. Dieselben Zustände, die seinerzeit zur Bewil—
ligung der finanziellen Beihilfe maßgebend waren
sind heute in demselben Umsange vorhanden. Unter
Berücksichtigung dieser Verhältnisse, weiter in Anbe—
tracht der Tatsache, daß die genannte Arbeiterschaft
die Beschäftigung im Saargebiet gegenwärtig ohne
fremde Hilfe nicht aufrecht erhalten kann, haben die
gewerkschaftlichen Organisationen die Weiterführung
der gesamten Unterstützungsaktion gefordert. Sie hof
fen für diese Notwendigkeit Verständnis bei Abgeord
neten. Behörden und Reichsregierung zu undene
D.
Die Entwicklung der Indexzahlen
Die Stadt Saarbrücken errechnet nach der neuen Reichs
nethode für ihren Bereich, und die statistische Abteilung
des Saargebietes für das Saargebiet, den Stand der
LTeuerung. Die Gegenstände, die der Preisermittelung zu
Hrunde gelegt werden, bleiben immer dieselben. Es wer—
den getrennt ermittelt die Kosten für Ernährung, Woh—
nung, Heizung und Beleuchtung, Bekleidung, sonstiger Be
darf und Verkehr. Die einzelnen Posten werden zusammen.
gezogen, und so die Kosten für die Gesamtlebenshaltung
estgestellt. — In Aadstehen dem geben wir die Indexzah—
len fütr die Gesamtlebenshaltung an. ANis Aus.
gangspunkt wählten wir den Monat Oktober 1926, der dit
zöchste Zahl, die bisher zu verzeichnen war, aufweist.
Monat Stadt Saarbrücken Saargebiet
Oktober 1926 688,9 670
November 1926 6785 664
Dezember 1926 852,9 b⸗ar
— — 1927 637,6 b
ebruar 1927 629,7 6
März 1927 616,6
April 1927 609,0
Mai 1927 599,5
Juni 1927 694
Zuli 1022 603 4
.‚Das gusschlaggebende Element ...
„Das ausschlaggebende Element im deulschen Wirtkschafts
leben ist das Atbeitsvolk. Das sagen wir nicht, weil
wir die Bedeutung der übrigen erwerbstätigen Volksschichten
unterschätzen. Wir stellen damit nur eine Talsache fest
b2 410 619 Personen zählt nach der Berufszählung im Jahre
1925 die Gesamtsbevölkerung des Deutschen Reiches. (Ohne
die Menschen im deutschen Saargebiet, die ja wegen der
herrschenden politischen Verhältnisse nicht mitgezählt werden
konnten. D. Red.) 32008 839 sind davon erwerbs-
bätig. Das sind 51.3 v. H., also mehr als die Hälfte der
gesamten Bevölkerung. Den größten Anteil der Erwerbs
tätigen stellen die Arbeiter mit 14433 751 Personen
41.5 dv. H. aller Erwerbstkätigen sind Arbeiter. Mit ihren An—
gehörigen machen sie mehr als die Hälfte der deutschen Be
völkerung aus.
Die Arbeiter sind die Volkskräfte, die Staat und
Wirtschaft beleben. Ihre Arbeit ist einer der stärksten
Grundpfeiler, auf dem das staatliche Gemeinschaftsleben auf-
baut. Die Erhaltung und Sicherung der Existenz diefer
Arbeitermassen ist eine wichtige Aufgabe. Ihr wird sich das
deuftsche Volk zu unter ziehen habher
Seit Oktober 1926 bis Mai 1827 ist die Teuerung
tändig zurückgegangen (nach den Ermittelungen der ge
tannten statistischen Aemter), und zwat gemaß den Meß
ahlen der Stadt Saarbrücken um 88,4 Punkte gleich 12
Prozent, gemäß den Meßzahlen des statistischen Amtes der
Regilerungskommission um 80 Punkte, gleich 11,9 Prozent.
Im Monat Juni zog die Teuerung wieder an. Sie stieg
Jgemaß den Reßzahlen der Stadt Saarbrücken um 8,9
Punkte, gleich 1448 Prozent, gemäß den Meßzahlen der Re
zierungskommission um 14 Punkte, gleich 2,337 Prozent
Im Juli gingen die Teuerungszahlen wieder etwas zu
üuck; bei det Stadt Saarbrücken um 4,8 Punkte, bei dern
Regierungskommission um 12 Punkte. — Aus dieser amt—
lichen Teuerungsermittelung ergibt sich, daß gegenüber
dem Monat Mai 1927 in den beiden folgenden Monaten
eine erhöhte Teuerung zu verzeichnen war. Dafür haben
die Vergleute, die ohnedem schwer unter dem Lohnverlusi
durch Feierschichten leiden, wieder mal keinen Lohnaus—
Jleich etrhalten. Es ist nun an der Zeit, daß die Berg
werksditektion die notwendige Lohnerhöhung vornimmt
die auf Grund der erzielten Förderleistungen doch möglich
.st. Wir müssen uns energisch dagegen wehren, daß in
dieser für die Bergleute so schweren Zeit genau so wie ir
der Vernenhes kein Lohnausaleich für die erhöht
Teueruna geagaeben werden soll
Diese kreffenden Worte entnehmen wir der Westdeutscher
Arbeiterzeitung (Nr. 36). Es ist so, daß wir Staat und Wirt
schaft beleben. Damit dütfen wir uns nicht zufrieden geben.
Wir müssen uns auch recht kräftig in Staat und Wirtschaft
bewegen. Wir dürfen nicht nur von anderen Erhal—.
tung und Sicherung unserer Existenz fordern, sondern
wir müssen selbst tatktäftig daran mitarbeiten. Das
kann man nun mal nicht in einem Rauch- oder KFegelklub
auch nicht in einem Gesang- oder Sportverein. sondern nur
einzig und allein in eine Gewerkschaft. In der Gewerk—
schaft müssen wir mit arbeiten, damit wit Staat und Wirt.
schaft dahin bringen dem Arbeiter zu geben was dem
Arbeiter gehört. „Das ausschlaggebende Element im deutschen
Wirkschaftsleben ist das Adbeitsoolk“, — wenn es sich
feiner Aufgabe vollauf bewuhßl wird. Das Bewußztsein muß
in der tätigen Mitarbeift im Gewerknerein zum Ausdruch
komme⸗y
Von den Arbeitsstütten
der Kamerguden
Sie genießen Rechte, woranf sie keinen
rechtlichen Anspruch habhen
Wer? El, die Unorganisierken. Die Leute, die sich heute
keils so patzig breit machen. Die Schreier, die mit ihrem
Mundwerk die „Mauern von Jericho“ zum Einsturz bringer
wollen. Diese Sorte Menschen genießen krotz ihres Ge
schteis und ihter Schimpferel auf die Gewerkschaften ohn«
Skrupel die Rechte, auf die eigentlich nur die Verktagskon-
trahenten, die organisterken Arbeiter ein Anrecht haben. Das
Necht auf bezablken Erbolunagasutlaub ist beilspielsweise ein
Grube Kohlwald. Schon wieder sind wir gezwungen
uns mit den Verhältnissen auf Grube Kohlwald an diesern
Stelle zu wigw Während in letzter Zeit auch au
Grube Kohlwald Leute entlassen wurden, die zum Teile
noch in den besten Mannesjahren stehen und starke Fami
lien zu ernähren haben, ging die Verwaltung dazu über
am 24. 8. sechs Neuanlegungen vorzunehmen. Lohnunter
schiede von 34 bis 45 Ir. sind keine Seltenheit. An
23. Adehe wurden ganze Züge beladenet Kohlenwagen
weil die Wagen nach Angabe der Verwaltung nicht vol
genug geladen waren, wieder an die einzelnen Arbeits
stellen zurückgeschickt. (Eine sonderbate Rationalisierung.
Warum sieht der tgmmumistische Kontrolleut Heckle
dier nicht nach dem Rechten? Bestrafungen bis zu 10 Fr
ind an der Tagesordnung. Besonders beschweri di—
Relegschaft über das Verhalten des Fahrsteigers Kl
Nummer 38.
zu Abteilung 2 werden Löhne von 34 Fr. bezahlt. Hier
irbeiten die Leute in Schlagwetter, die schon 1 Meter
iber der Sohle vorhanden Dabei wird rüchsichtslos
die Schießarbeit verrichtet. Welche Gefahren hierdurch füt
ßesundheit und Leben der Bergarbeiter en ist jedem
Vergbautundigen klar. Es ̃ die höchste Zeit, daß die
Bergpolizei sowie auch die Sicherheitsmänner nach dem
Rechten sehen
Grube Frankenholz. Tarifausschuß. Die Be—
chwerde des Ludwig Ebel, welcher wegen Feiern bestraft
wurde, mußte, weil keine Einigung erzielt werden konnte,
vem Haupttarifausschuß überwiesen werden
August Bernd aus Brücken beantragte die Anerkennung
ils Haushaltungsvorstand und die dementsprechende Be—
lieferung mit Deputatkohlen. Die Verwaltung erklärt,
Bernd habe einen jüngeren Bruder auf Grube Feen ar⸗
briten, desgleichen sei ein Bruder von über 14 Jahren
bvorhanden. Die Brüder könnten auf Grube Franten holz
sofott beschäftigt werden. Auch hier erfolate die Ueber—
veisung an den Hauptausschuß.
Friedrich Glaser, Waldmohr, Adolf Becker, Dittweiler.
Joseph Müller-Dittweiler wurden mit außergewöhnlich
schlechten Deputatkohlen beliefert. Die Kameraden ver⸗
angten, nachdem sie Bescheinigungen über die Wahrheit
hret Angaben von Seiten der Bürgermeisterämter vor—
egten, eine Entschädigung oder Nachbelieferung. Da eine
kinigung nicht erzielt wurde, ist die Beschwerde dem
Zuupttarifausschuß überwiesen.
August Schulz-Breitenbach verlangt die Entschädigung
einer Schicht, die er anläßlich der Niederkunft seiner u
feiern mußte. Zwecks weiterer Erhebungen erfolgte Ver—
ugung.
Ernst Zimmer-Dittweiler verlangte die Vergütung einer
Schicht, die er infolge Verheiratung versäumen mußte.
Zimmer erhält die Schicht bezahlt.
Otto Nikolaus-Dittweiler wurde nicht befördert, weil er
nach Angaben der Verwaltung mehrere Male ohne Ent—
schuldigung gefeiert habe. Zwecks Prüfung der Angelegen—
heit erfolgte Vertagung.
Der Kamerad Rudolf Breit aus Münchwies wurde ver—
haftet und längere Zeit in Haft behalten. Nachdem seine
volle Schuldlosigkeit bewiesen, erfolgte die gen aus
der Haft. Die Direktion der Grube Frankenholz stellt sich
auf den Standpunkt, daß, wenn ein Arbeiter mehr als
keSchichten versäumt, das Arbeitsverhältnis gelöst und
alle Rechte verloren seien. Sie verweigert dem Kame—
raden den ihm zustehenden Exholungsurlaub. Da eine
Einigung nicht moͤglich war, mußte auch dieser Antrag
dem Haupttarifausschuß zur Enticheiduna übermiesen
werden.
Die Arbeitervertreter verlangten von der Verwaltung.
daß der zu gewährende Kartoffelvorschuß den Belegschafts—
mitgliedern der Grube Frankenholz in derselben Form und
unter denselben Bedingungen gewährt werden soll, wie
dieses die Bergwerksdirektion in Saarbrücken tut. Die
Verwaltung stellt sich jedoch auf den Standpunkt, den
artnaffelnorschukßknuran Redürftiage zu zahlen
Tauschmann sucht Schlepper Alois Müller aus Stein—
berg bei Türkismühle, zut Verlegung von Grube Heinit
nach Knia. Meldunada beim Bezirksbüro St. Mondel
Danksagung. Aus Anlaß des tötlichen Unfalles unserer
ieben Männer veranstalseten die Zahlstelle Knausholz—
die Kameraden der Firma Fouraki und die Belegschaft
der Grube Velsen je eine Sammlung. Allen edlen Spen—
dern, auch denen, die sich an der Kirchhofspende beteilig—
ten. sagen wir hier ein herzliches „Vergelt's Gott!“.
Frau Witwe A. Mendgen.
Frau Witwe P. Honnecker.
Danksagung. Allen Sicherheitsmännern und Arbeitern
von Grube Reden sage ich hier für die hochherzige Spende
von ta usend Franken, die aus Anlaß des toötlichen Un—
urd meines Mannes gesammelt wurden. recht heralichen
Frau Witwe Nilk. Graffy, Landsweiler-Reden.
Danksagung. Den Bergleuten der Abt. 15 der Grube
zeinitz sage ich hiermit vielen Dank für die Spende von
204 Franken, die aus Anlaß des tötlichen Unfalles meines
Zohnes agesammelt wurden.
Johann Hatzenbühler, Vater. Spiesen
Nachruf. Die hiesige Zahlstelle hat zwei eifrige Kame—
aden durch den in der Grube tückisch lauernden Tod plötz—
ich verloren: die Kameraden Johann Hatzenbühler und
Peter Derschang. Beide ande seit einem Jahrzehnt in
uinseren Reihen und haben sich immer redlich um das
Emporsteigen ihres Berufes bemüht. Möge ihnen die
Erde leicht sein. Ibhr Andenken werden mir in Ebren
Jo Ifer
Der Norstond der Zahlstelle Spiesen
Nachruf. Der Kamerad RNikolaus Stein wurde durch
ödlichen Unfall aus unserer Mitte gerissen. Es ist dies
in herber Verlust für unsere Zahlstelle. Noch jung an
Jahren, war er sich doch seiner Pflicht bewußt, und trat
nit seinen Kameraden eifrig und zielklar für die Intereß
en seines Standes ein. Sein Andenken werden wir imme—
Bren
Der Vorstand der Zahblstelle Ensdori
Bekbanntmachung
Der 38. Wochenbeitrag (Woche vom 11. bis 17. Sen⸗
tember) iit in dieser Woche fällig.
Für die Nedaktion verantwortlich: P. Kiefer.
Ben des Gewerkvereins christl. Bergarbeiter Deutschlands
Druck: Saarbtücker Drucketei und Verlag A. G.