Seit⸗ Der Saer⸗-⸗Berataappe“ Rummer 43.
* o — Wer will wieder in das frühere Abhängigkeitsverhältnis zurück?
A 38 363 99 Wer will wieder reiner Lohnsklave werden? Wer will die
t 9 —33* * 9 3. miühsam erstrittenen Fortschritte preis geben? Niemand? Ei,
— a ——— dann auf zur Werbearbeit! Nur durch sie können die Unorganisierten
beseitigt werden, die eine Gefahr für den Bergmannsstand bilden
— —
Erste Pflicht der Jugend ist es, sowohl im eigenen In⸗ nügender Beweis für eine re Handlung er⸗geltende Gedinge 10 Franken zu verdienen, an Ort un
teresse als auch im Intetesse des gangen Standes, sich rege racht werden kann. — In' der Klagesache des Rik Stelle prüfen werde. Es sollte bett. Lohne besset werden
an der Gewertschaftsardeit zu beteiligen. Als zweite Reichert, Inspektion 12, wegen Lohndifferenzen wird, Die Ausschuzmänner waten zum Schrusse der Ueber.
pflicht betrachtet es die christl. Bergmannsiusend, den entschieden, daß Reichert bis 1. Vai 1926 der frühe- Luguns, ee besser g wdhr die Verwaltung die
Sport als alleiniges Mittel zur Ertüchtisuna der Jugend ten Lohnklasse 2z und vom 1. Mai 1926 ab der jetzigen Dein eeen dot 346 ee 32
abzulehnen. Sie wendet sich drittens gegen die soge- Lohnklasse 1 angehört und entsprechend zu entlohner wäre, dah bis zur Reuwabl des un erest— —
nannte autonome Jugendbeweguns, die jede Autotitä ist. — In derselben Weise wurde entschieden in der Abt. 12 und 30 durch die anderen Sicherheitsmänner be
des Alters ablehnt und ibre gaanze Arbeit auf negatives Zlagesache des Förderaufsehers Bommersbach. — jahren werden könnten. Die Verwaliung erklärte si
Nörgeln und Kritisieren eingestellt bat. Viettens wollen Dem Bergmann Johann Hermann wird für abhan einverstanden, woraui die awei Sicherheitsmänner zun
wir uns mit mebr Mut als bishet füt unsere christlich den gekommene Kleider die Hälfte des erlittener Befabren bestimmt wurden
Gewerkschaftsbewegung und unlere christliche Jugendbe. Schadens vergütet. — Der Bergmann Johann Spang
wegung einsetzen. Bauabteilung Louisenthal, hatte Bezahlung von zwe
Die Pflicht der jungen Arbeiter, ihre Gewertschaften zu versäumten Schichten aus Anlaß des Todes seine—
stärken, wurde besondetrs auch vom Reichsarbeitsminister Bruders verlangt. Dem Antrage konnte nach der Ar
Dr. Brauns betont. Von klingenden Phrasen müsse die beitsordnung nicht stattgegeben pengen. — Dem Ka
ärbeitende Jugend sich frei halten; nur die praktische At meraden Johann Zimmer, Grube Brefeld, dem eir
beit sei für die Arbeiterschaft von Nutzen. Und diese müsse Regenmantel gestohlen wurde, wird Ersatz zuge—
durch die Gewerkschaften geleistet werden. prochen. — In der Klagesache des Johann Puhl
Klare Ziele hat die Reichskonferens für unsere Jugend Hrube Mellin, wird entschieden, daß der für ein
bewegung gesteckt. Nun gilt es, alle Jugendlichen im Ge Lampenglas einbehaltene Betrag zurückvergüte
werkverein und seiner Jugendbewegung zu sammeln, da vird
mit mit zusammengefaßter Kraft die Verwirklichung de«
Zieles erstrebt werden kann
Grube vSostenbach. Eine Belegschaftsversammlung, —
im 10. Oktober in Schaffhausen jtattiand, beschäftiste sig
eingehend mit den Verhältnissen auf Grube vostenbäc
Der Grubenausschuß erstattete Bericht über die letzre,
Ausschußsitzungen. Daraus war zu entnehmen, daß ein g
Beschwerdepunkte durch Zusage oder Abstellung ihre Er
liedigung gefunden haben. In der Aussprache, die seh
rege war, wurde unter allgemeiner Zustimmung dagege,
protestiert, daß die Gedingekameradschaften die Stredcer
auf 30 Meter rückwärts ohne Vergütung unterhaltern
sollten. Dieses Ansinnen der Verwaltung wurde mit alle
Entschiedenheit abgelehnt. Große Erregung gab sich kun
bei der Erörterung der Lohnverhältnisse. Es fielen dabe
scharse Worte sowohl gegen die Bergwerksdirektion al⸗
auch gegen die Saarregierung. Diese verstehe es woh
die Gehälter der Beamten aufzubessern, aber für die Ar
beiter bemühe sie sich nicht. Ihre Aufgabe müßte es dos
sein, auf die Grubenverwaltung einen Druck auszuüben, so
jern diese nicht aus eigenem Entschluß gemäß den Forde
rungen der Organisationen die Lohne in der notwendige
Weise erhöhe. Die Saarregierung müsse dafür sorgen, da
die Saarbersleute nige vollständig der Verelendung an
heimfielen. Bittere Worte fielen auch betreffend Preis
gestaltung. Obschon der Franken seit zwei Monaten en
feste Tendens zeige, seien die Preise erheblich gestiege,
Insbesondere sei es unverständlich, wie man tätenlos de
Preistreiberei auf dem Kartoffelmarkte zuschauen konn
Für ein Pfiund Kartofifeln müßten heute 55 bis 60 CEt—
bezahlt werden, ein Preis, der sich niemals rechtjertige
ließe. Die üblen Zustände könnten sich halt ungestör
herausbilden, weil die Regierung nichts zu ihrer Unrer
bindung unternähme. Früher hätte der Bergamann jü
einen Tageslohn sich zwei Zentner Kartoffeln kauie
können, heute könne er sich für einen Tageslohn kau
Zentner kaufen. Daran erkenne man am besten, wi
kauischwach der Saarbergmann infolge der unzureichen
den Entlohnung geworden sei, und wie notwendig eins
baldige und ausreichende Lohnerhöhung wäre. Mit den
Appell, die Organisation mit aller Kraft zu unterstützer
wurde die anregende Versammlung geschlonen
* * 3.
Von den Ardeitsstü ten der
Kameruden
Grube Seinitz. Die Ausschußmitglieder und Sicherheits
nänner der Inspektion hätten sich zu einer gemeinsamer
Sitzung am 23. September mit der Verwaltung über ein“
Reihe vorhandener Mißstände auseinandergesetzt. Zunächs
wurden die Wünsche einiger Kameraden zum Vollhauen
aufzurücken, ohne Diskussion erledigt. Von der Beleg
schaft wird weiter über Mangel an Luft- und Wasser
rohren, Hackennägel, Rutschen und Rutschenschrauben ge—
klagt. Die Verwaltung will für Abhilfe bemüht sein. Für
ein Schärfen der Beile in der Werkstätte am Gaished
schacht soll eine diesbezügliche Einrichtung getroffen wer
den. Die elektrischen Lampen hatten in den letzten Mona
ten sehr oft dewat Bei einer Partie von 20 Mann
waren auf der Frühschicht schon um 11 Uhr 13 Lampen
dunkel geworden. Die Belegschaft ist der Ansicht, daß di—
geringe Besetzung in der Lampenkaue ein ordnungsge
mäßes Reinigen unmöglich mache. Die Verwaltung ver
rn die Angelegenheit nachzuprüfen. Bei einer
einigung der Badeanstalt in Heinitz wurden die Kleidern
bei 500 Rollen abgehängt und vor dem Hause abgeworien
Eine Reihe Kameraden kamen so um ihre Arbeitsklei—
dung. Die Verwaltung sagt zu, in Zukunft die Reinigunt
frühzeitig bekannt zu geben. Es wird dann aber ein Ad
hängen der Kleider gefsordert. Im Falle dies nicht ge—
schieht, soll eine Meldung beim Fahrsteiger notwendig
werden. Die verspätete Ausfahrt der Nachtschicht an
Haisbeckschacht wird von der Verwaltung nachgeprüft. In
jolge sonst notwendiger Arbeiten versäumten bisher ar
der Schachtanlage Heinitz eine Reihe Kollegen den Ter
min der Seilfahrt. Die Einfahrt wurde dann verweigert
Die Verwaltung weist darauf hin, daß in diesem Falle be
dem Herrn Divisionär der Schachtanlage eine Beschei
nigung zum Abfahren eingeholt werden ioll. Bei den vor
gebrachten Beschwerden wegen ungerechter Bestrafungen
weist die Verwaltung auf den Beschwerdeweg hin, de
jedem Bersmann offenstehe. Der soll sich
mit dem vorgekommenen Fahrraddiebstahl befassen. Von
der Verwaltung wird darauf hingewiesen, daß sie eine
Aufsichtsperson gestellt habe, die das Abholen der Räde:
zu überwachen hat. Von den Kameraden der Steigerab—
teilungen 9 und 12 wird über schlechte Wetterführung ge
klagt. Auch hier versprach die Verwaltung, die Ange
legenheit nachzuprüfen. Die Grube will sich weiter un
eine bessere Beleuchtung der Tagesanlage und des Maga
zins bemühen. Die bessere Reinigung der Badeanstal
an Sonntagen glaubt die Verwaltun« vorläufig nich
Andern a4u können
Sitzungsbericht vom 12. Ottober.
Der Hafenarbeiter Adolf Laatsch hatte den Lohn
der 2. Lohnklasse anstatt den der 3. vom 1. August
1925 bis Januar 1826 beantragt. Eine Einigung
wurde nicht erzielt, da der Arbeitgeber sich weigerte,
die Berechtigung der Forderung anzuerkennen. Auch
in der Klagesache der Förderaufseher Hermann, Kun—
tel, Leinenbach und Diwo der Grube Rudolf, schei
terte eine Einigung an dem ablehnenden Standpunkt
der Bergwerksdirettion. — Abgelehnt wurde auch
der Antrag des Kameraden Johann Jungmann betr
Niederschlagung einer Strafe von 3 Franken. —
Eine Einigung wurde nicht erzielt bei dem Antrage
der Kameraden Johann Steuer und Genossen von
Inspektion 3 auf Vergütung der gestrichenen halben
Schicht. — Ablehnung seitens der Bergwerksdirektion
erfuhr der folgende Antrag der Kameradschaft Franz
Loch, Grube Altenwald, wegen Bezahlung von Schich;
ten, die im Februar nicht verrechnet wurden. — In
der Klagesache Ernst Kehl, Bauabteilung Jägers—-
freude, wegen unrechtmäß'ger Bestrafüng, konnt«
keine Einigung erzielt werden. — Auch die Auf—
hebung der Strafe des Heinrich Kihm, St. Ingbert
wurde vom Arbeitgeber abgelehnt. — Der Berg—
mann Heinrich Hoffmann, Grube König, hatte Be—
schwerde erhoben, weil er im Dezember 1925 mit
25 Prozent Strafe belegt worden war. Eine Eini—
gung kam nicht zustande. — Dem Antrag des Joh
Scheidt 3. Grube Kohlwald, auf Ersatz für erhaltene
unreine Deputatkohlen, wurde nicht stattgegeben. —
Ebenso erging es dem Antrage desOtto Fischer
Grube Dechen, auf Bezahlung einer Viertel Schicht
Auch die Rückzahlung der Strafe an Julius Forst
Grube Dechen, wurde verweigert. — Ebenso verhiel
sich der Arbeitgeber gegenüber dem Antrag des Jak
Fuchs, Grube Maybach, das Frauen- und Kindergelt
für die Krankfeierzeit vom 5. September 1925 bi⸗
6. März 1926 zu erhalten. Fuchs wurde rückwirkend
ab 5. September 1925 pensioniert. — Nicht zurück
genommen wurde die Strafe des Wendel Koch. Grube
Kohlwald.
Die Beschwerde des pens. Bergmannes Johann
Anton Koob aus Breiten, dem 60 Franken Vorschuf
einbehalten worden waren, wurde dahin entschieden
daß die 60 Franken an Koob wieder zurückbezahl!
werden. — Der Kamerad August Blechschmidt hait
Beschwerde eingereicht wegen schlechten Deputatkoh—
len. Da die Angelegenheit mit Rücksicht auf die großt
Menge Berge an Ort und Stelle hätte untersuch
werden müssen, dieses aber nicht geschah, werden
Blechichmidt 550 Kilogramm Kohlen nachbewilligt.—
Die Beschwerde des Johann Ruffing, Grube Dechen
auf Nachzahlung von Kindergeld, wird dahin ent—
schieden, daß ihm das Kindergeld vom ersten Tage
ab nachgezahlt wird, wenn er die notwendige Be—
scheinigung beibringt. — Die dem Ludwig Wentz
Grube Heinitz. einbehaltenen 80 Franken Vorschuf
werden ihm wieder zurückerstattet. — Ebenso die dem
Otto Scherne, Heinitz, einbehaltenen 50 Franken Vor—
schuß. — Auch den Kameraden Angust goh und Karl
Hoppstädter, Grube Heinitz, wird der einbehalten
Vorschuß zurückgegeben. — In der Beschwerde de⸗
Johann Kaub, Grube Heiniß, wegen Abzugs von
Lampenreparaturkosten. wird entschieden, daß die ein
behaltenen Kosten zurückvergütet werden, da kein ge—
Tauschmaun suchen: Bernhard Baltes, Püttlinge
Eipenstraße 25, zut Verlegung vom Annafschacht nae
Grube Püttlingen. Meldungen beim Kameraden ode
Zahlstellenvorsizenden Peter Conrad, Auenerstraße. —
Schlepper 1. Klasse Viktor Reinhardt, Landswerler
(bei Lebach), zur Verlegung von Grube Jägersfreude nas
Dilsburg oder Engelfsangen. Meldung beim Kameraden
oder Bezirksbüro Illingen. — Hauer Christian Bech—
leiter, Kirkel, Schulstt. 17, zur Verlegung von Grub—
König (Steigerabt. 9) nach St. Ingbert. Meldung beiß
Kameraden oder Besirksbüro Neunkirchen, Wilhel—
straße 28. — Nikolaus Morsch, Bildstock, Viktoriastr. 1
zur Verlegung von' Grube Maybach nach Reden-West
schacht. Meldung beim Kameraden oder Besirksbüt,
Alfenwaldß
Danksagung. Die aus Anlaß des Todes meines Sohne
Johann Schäfer von der Belegschaft der Grube Dud
weilet vorgenommene Sammlung ergab den Betrag von
720,75 Franken. Allen Spendern sage ich an dieser Stell—
hertzlichen Dank
Frau Witwe Hoffmann, Dudweiler
Der Belegschaft von Grube König und Oberschmen
besten Dank für die Sammlung im Betrage von 1467
Franken und 0.25 Mark aus Anlaß der tödlichen Ver
Anglückung meines Sohnes.
Frau Witwe Jakob Wagner, Dirmingen
Grube Maybach. Außerordentliche Ausschußsitzung an
13. Oktober. Diese Sitzung war vom Grubenausschuß be
antragt worden, um Stellung zu nehmen zur Lohnfrage
Diese Frage bildete auch den einzigen Punkt der Tages
ordnung. Ein Sicherheitsmann fübrte nach Eröffnunt
der Sitzung dazu aus:
Die Ausschußmänner gelten als Dolmetscher der Beleg
schaft. Diese Eigenschaft gebietet uns, die Verwaltung
auf die große Erregung aufmerksam zu machen, die inner
valb der Belegschaft wegen der überaus schlechten Löhn«
Plats gegriffen hat, die auf Grube Maybach zur Aus
hlung gelangen. Die Verwaltlung beliebt immer, die
Schuld den Bergleuten zu geben. Dem gegenüber siellte
die Belegichaftsversammlung vom 12. Oktober fest, daß
ha uptsächlich der Materialmangel schuld sei, daß die Ar—
beitet oft stundenlang das notwendige Material sich zu
iammensuchen müßten. Die von der Versammlung ange
I ene Entschliokbung wurde dann zur Verlesung ge
racht.
Die Verwaltung bielt fich zuerst sehr zugeknöpft. Al—
die Sicherheitsmänner darauf verwiesen, daß die Arbeits—
verhältnisse und die Leistungen auseinander zu halten
seien und die Kameradschaften anführten, die gufs Ge
dinge keine 10 Franken verdienen können (in einer Abt
allein 11 Kameradschaiten), erklärte die Verwaltung, do
e ijeden einzelnen Fall, wo es nicht möalich sei auf—«
Bekanntmachungen
Die Kameraden, die unsere Rechtsschutzbüros
Ansvruch nehmen (oder ihre Angehörigen), haber
unbedingt das Mitgliedsbuch oder die Mit
gliedskarte als Ausweis mitzubringen. Wer
solchen Ausweis nicht vorzeigen kann, wird zur“
gewiesen. Auch diejenigen werden zurückgewiesen
deren Mitgliedsbuch oder Mitgliedskarte ausweiit
daß länger wie 6 Wochen keine Beiträge mehr ent—
richtet find. Wir bitten alle Mitglieder, diese Au
ordnung sich gut zu merken.
Der 43. Wo*enbeitrag (Woche vom 17. bis 23. Olt.
ist in dieser Woche füllig.
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Für die Redaktion verantworttlich: P. Kiefer.
berl. des Gewerlvereins chrijtl Bergarbe ter Deutichlaud
Druck: Saarbrücker Druckerei und Verlag A. G.