gummer 34
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FAyerstehe uns nicht: die Hauer und Angehörigen
Gruppe 1 unter Tage haben nicht zuviel, bei Gott
Hht, son dern sie und besonders die unteren Gruppen
eben zu wenig Lohn. Die Spannung muß eine
Inderung erfahren, indem allen Gruppen zu min⸗
ens eine gleichmähßzige Lohnaufbesserumg be—
igt wird. Das ist besonders notwendig in einer
gfflationszeit. Die Organisationen werden daher mit
ser Kraft bestrebt bleiben, eine gleichmäßige Lohn⸗
Aibesserung zu erreichen, damit die Lohnspanne nich
„h weiterhin vergrößert wird. Von der Bergwerks
ettion muß erwartet werden, daß fie sich dem ge—
pten Verlangen der Organisation nicht mehr länger
erschließt.
Wir wiesen auch schon einmal darauf hin, daß die
ztrauen- und Kinderzulage längst nicht
zeht in dem Verhältnis zum Gesamtlohne steht wie
ihter Einführung. Die soziale Zulage in ihrer
utigen Höhe von 1,50 Fr. für die Frau und jedes
der Schule entwachsene Kind, ist seit 1. Novem
t1923 in Geltung. Im Monat November 192
rat das Verhältnis des Franken zum Dollar: 1Dol—
uu * 18.61 Fr. In der letzten Juliwoche 1926 war
s Verhältnis 1 Dollat — 41,95 Fr. Seitdem die
rutige Frauen- und Kinderzulage gilt, hat sich der
zranken gegenüber dem Dollar um das 2,25-fache ent
pertet. Mithin auch der Wert der sozialen Zulage
us diesem Vergleich ergibt sich zur Genüge, wie«
ngend aufbesserungsbedürftig die soziale Zulage ist
raichswochenhilfe sür außerhalh des Gnar⸗
zehietes wohnende Bezuzsberechtigte
ver Reichsarbeitsminister hat mit Rücksicht auf die Nok—
ge der Franken-Lohnempfänger, welche außerhalb des
zdargebietes wohnen, in einer Verordnung bestimmt, daß
ese Versicherten ab 1. Juni 1826 sür den Geburtefal
d Reichsmark Wochenbeihilfe erhalten sollen. Diese Bei—
tfe soll durch die zuständige Ortskrankenkasse cusgezaählt
tden. Eine Anzahl Kameraden halten die Antkräge bei
net Orlskrankenkasse eingereicht, konnten aber nicht in
Wesß der 40 RM. gelangen. Auf Beschwerde bei den
tficherungsämtern wurde uns mitgeteilt, daß die Orfis—
ankenkafsen kein Geld hätten, um die Wochenhiffe aus
nahlen. Auch wurde von einem Versicherungsamt mit
neilt. daß es noch keine besondere Anweisung bezüglich
Wochenhilfe ethalten hätte.
VBir wandten uns beschwerdeführend an das Reichs
— und ethalten wir nachstehendes Antwort
geiben:
er Reichsarbeitsminister. Berlin NVV. 40, 9. Angust 26
il 6744 / 26. Scharnhorststre. 35.
An den
Gewerkorerein christlicher Bergarbeiler Deutschlands,
Bezirk Illingen,
Illingen.
a Schreiben vom 30. Juli 1926.
Wochenhilfe für saarländische
Versicherte außerhalb des
Saargebietes.
Nach dem Inhalt der Bekannkmachung über die
Wochenhilfe für saarländische Versicherte außerhalb de—
Saargebietes vom 15. Juni 1826 war eine besonder(
Anweisung an jede elwa zuständige Oriskrankenkasse
nicht notwendig. Nach 8 3 der ordnungsmäßig ver
sffentlichten Bekannkmachung erhalten die Kassen au
Antraa annemessene Vorschüsse Aukßerdem hotf do—
Für unsere Frauen
ui
Kampf ums Brot!
Von Ludwig Kessings.
Seit verschlossen Edens Pforten
Auf des Herren Machtgebot,
Herbstes Wort von allen Worten,
Wilder Aufschrei: Kampf ums Brot!
Rede Knappenfrau! „Kampf ums Brot!“ Was lieg.
alles in diesen vaar Worten! Der Simmel ummwoh:
und rauhe Stürme fegen um die Hürten des arbenen
Volkes! Die Sehnen des schaffenden Mannes strafier
ind in die Züge der nie rastenden Frau prägt sich
und Entschlossenheit; Kinder drängen sich heran ir
aaen Kleidchen und die Augen entkrätteter Greise wer
Ltoß und weit.
ampf ums Brot!“ schallt es durch die stillen Dörfe
Landbewohner, beult es an reichen Serrenhäusern vor
Aun die Arbeiterviertel unserer lauten Industriestädte
es die wurmzerjressenen Segen dinguf zu dumpien
aarndenzimmern wo es dem erwerbslosen Tagesarbei
ne Träne entoreßt.
ampf ums Brot!“ Einen Heiligenschein legt es um
Stitn der unter den Vühen sast zusammenbrechenden
Et und macht das kaum der Schule entlasene Fabrit
den zur Maͤrtyretin.
Aumdf ums Brot!“ Neid und Mißgunst erweckt es in
deren der nur auf das irdische Vorankommen be—
en Menschen, läßt Schwache zu Riesen werden und
zt ein gemeinsames Vand um den 6rötzten Teil der
mmen eines zur Arbeit verurteilten Stammvaters
ndf ums Brot!“ Edens Rose ist ent blättert und an
Wegen weinender Kinder Evas entiprießt die Diltel
„Der Saar⸗-Bergkunapper Seite 8
— — — — — — — 7 — — —äßä2————————2——O⏑—2⏑2——
Reichsversicherungsamt in Ziffer 5 seiner Bekannt-' niger Verständnis zeige wie der preußische Arbeitgeber. und
28 — 50 1926 Inn 7— * — ere d 35 3
„Auf Anttag können den in Belracht kommenden das Saargeblet mit dem Deutschen Reich verein
WVn ——— Vorschüsfe in Hohe * —A Reichsknappschaftsgesetz biet ur Anwendung
»oraussichtlichen Bedarfes für einen Monat gewähr
eeded Kronkenkasse find durch das! Her Rommissat des Oberbergamtis, Hert Or. Neibecker
dersicherungsamt In das Reich versicherungsamt zi erklärt, das Oberbergamt habe die neue Satzung sowen
ichten. Vorschusse ind ber der nachsten Abrechnung an genehmiagt. Bezüglich der Krankenkafsendestrage weist ei
nurechnen . — ——— —
Das W eundmisern drrine denen Wigter denn nach der Vorlage, die der Verein dem Oderbergami
Iweche der Maßnahme erwar ene dnt * ute gemacht babe, wäre eine Beitragserhöhung unerlahlich Er
kassen die Bekanntmachung vom 15. Juni ohne weitere⸗ wünsche abet, daß der Vorstand doch noch ju einet Cinigung
ausfũhren. komme, um dem Oberbergamt die Enlkscheidung men
sparen.
Der Hert Vorsitzende gibt namens des Arbeitgebers die
Erklärung ab, daß er heute zu der Frage der Beitrogs-
erhohung nicht Stellung nehmen könne und sich seine Ent-.
schliehung vorbehalte. Es wird zu diesem e. eine
Sitzung des Satzungsausschusses auf Dienstag, den 20. Jail
nachmittags 35 Uhr, anberaumt.
Entsprechend der letzten allemeinen Lohnerhöhung im
Betgbau wird der Beitrag zur Pensionskasse 4 vom 1.
Juli ds. Is. ab auf 35, 0 It. für einen erwachsenen Ar—
beiler festgesehzt.
Im Anschluß hieran beankragt Herr Petker Michely, auch
den Umrechnungsfaktor für die Pensionskassenleiftungen
entsprechend zu erhöhen.
Der Hert Vorsitzende hälk es sur zwechkmäßig, zunächst
die Auswirkung der Beitragserhöhung abzuwatken und im
nächsten Mongat über die Erhöhung des Umrechnungs-
fakkors zu verhandeln.
Die Festlegung der Grundsätze für die Verteilung der
dem Saar-Knappschaftsverein seitens des Reichsknapp.
schastsvereins zut Verfügung gestellten 15 Millionen
Reichsmark an die Pensionsempfänger wird dem Sahungs
ausschuß überwiesen.
Hert Knappschaftsdireklor Kredel gibt Kennknis von dem
Schreiben des Generaldirektors der Saargruben, womu um
baldmöglichste Rückzahlung des Inse des dem Knapp-
schaftsverein überlassenen Vorschusses in Höhe von 27
Millionen Ftanken gebeten wird. Er ist der Auffafsung,
daß ein Verkauf der hierfür verpsändeken Wertkpapiere,
wie er in dem Schreiben angeregt wird, zur Zeit wohl nichi
angängig ist, daß vielmehr eine Erhöhung der Kranken-
kassenbetträge notwendig sei, um die Rückzahlung des Vor⸗
schusses zu bewerkstelligen. Er bittet den Herrn Vorsitzen⸗
den, beim Herrn Generaldireklor der Saargruben einen
weiteren Ausstand für die Rückzahlung des Vorschusses u
erwirken.
Die Arbeiltnehmervertreler schliehen sich dieser Auf⸗
fassung an. Der Herr Vorsitzende erkläct fich beren, un
Sinne der vorstehenden Anregung sich deim Herrn General-
direktor der Saargruben zu verwenden.
Herr Knappfchaftsdireklor Kredel gibt zu der Frage des
Neubaues eines Verwaltungsgebäudes ein ,
Bild seiner bisherigen Verhandlungen.
Herr Knappfchaftsdirektor Kredel gibt Kenntinis von einem
Ankrag des Kreisausschusses Saarbtücken, den Zinsfuß für
das der Kreissparkasse überlassene Doliar-Darlehen ent
sprechend der Maßznahme der Landesversicherungsanftait
Saargebiet von 8 Prozent auf 6 Prozent zu ermäßigen.
Der Vorstand schließt sich det Auffassung der Verwaltung
an, daß an dem Zinsfuß von 8 Prozent auf die Dauer nicht
festgehalten werden kann und überweist die Angelegenheil
dem Finanzausschuß zur weiteren Beralung; gleich zeitig
soll geprüft werden, ob nicht auch der Zinssaß füc die vom
S. K. V. ausgegebenen wertbeftändigen Darlehen auf 6
Prozent ermößigt werden kann. Dem Vorsitzenden des
Kreisausschusses soll eine vorläufige Antwort dahinlaunteno
erteilt werden, daß der Ankrag in wohlwollende Erwäqup
gezogen werden wird.
Der Juftitiar, Herr Landgerichtsditekktor Dr. Schäfer,
keilt mit, daß der Knappschaftsamtmann Kirst zwecks Her⸗
deiführung einer grundsätzlichen Enkscheidung seilens der
Berwaltung veranlaßt worden ist, zur Sichersteilnng des
bmm gewährtken Franken-ODarlehens eine Dollar-Hopotden
Liebe, Knappenirau, auch du wirst es kennen, diesces hzahlen. Sei du die Schildmaid, liebe Knappenfrau, die auf
Wort „Kampif ums Brot!“, wirst es lesen in den Augen die Deinen ermunternd einwirkt. Sei wie eine
deines abgespannten Mannes. O, nur im vinblick aui dich KathrinsS chul ze an den Spiche rer Söben, uns
und in treuer Fürsorge für deine Kinder durchyulst es an den Bastillen der Schlote und Schächte der dienende
immer wieder heiß seine Adern, drängt es ihn, stets ron Engel in dem so notwendigen Kampf um unsere Exzisteng!
neuem ihn aufzunehmen, den harten Kampf um das iäg— Aber, liebe Knappenfrau, wir wollen ihn führen in
liche Brot. Und doch, was nüst oft sein guter Wille! Han hhristlichem Sinne, diesen Kampf. Nicht zittere vor vns
du es nicht selbit schon gesehen, wie er ohnmächtia und ge- der Reichere und keine Knechtschaft küinden wir den Houer⸗
knickt dasftand? Arme Leute sind stiwaches Volk, und über gestellten Auf den Wegen des Ehrbaren gehe unser Schritt.
niedere Hecken geht kalt und mühelos der Schritt der Das Recht sei uns Führer und die Eintracht Genossin.
Hroßen. Ja, liebe Knappenfrau Christlich, deutsch, sozial“ prange es von unsetm Vanner.
Der einzelne wird elend vom Drucke zermalmt, Hott, was Gottes, und dem Staate, was des Staates if
Wenn die Frucht jeiner Arbeit in Oefen verqualmt. Wohlwellend stimme es uns gegen andere Beruije wird
Da drängt es mit Naturnotwendiakeit zum Zusammen; milde dgh vee und Vedeue 5
schluß, damit wir mit mehr Ausficht auf Ersolg ihn führen Imne Mehphe weß etg nn den b e ann e3
können, den harten Kampbf um dos fagliche Brot, Verges, und nach errungenem Siege, sei uns liebste Rast im Kreise
jen wir nicht, daß wir in der Zeit der Konzerne leben und nserer Lieben, JuPir wonen ibn christlich führen. diese
daß trotz aller Humanitätsbestrebungen die Arbeilerschas Fan in des —— der das Tun des wev
etten einem herzloseren Unternehmertum gegenüberstand 'atigen Mannes geheilist hat.
Da sollt ihr nicht kalt zuschauen, nein, und nochmals: nein Ticht wie die Hunde, die verbissen
Wollt ihr bessere Tage schauen Iden Knochen sich mibgönnen,
Rach den Zeiten voller Not. Wollen, rein steis im Gewissen,
Minun muͤßt ihr nebe Frauen, Anderer Glück uns freuen können.
In dem harten Kampf ums Brot. Deuen Ans dned eden
Ja, ihr müßt mittun. Seid ihr doch dieienigen, die unten * enn D eene dehen.
der, Misere der Tage am meisten zu leiden haben, und de 357 i * chen.
auch bei bessetem Einkommen viele Frauen noch kangt alt doch nuur und herzlos ma
nicht in der Lage sind, Eriparnisse zu machen, wird es Nun noch einmal: Kampf ums Brot! Dieses Worit
durch ihre Hände auf das ganze Wirtschaftsieben nieder brenne sich dinein in die Herzen unserer Knappensrauen!
tauen: da wird der Schneider aufsatmen, der Schuster Ge Den Jungfrauen gebe es Verständnis für unsere Aufgaben,
chäfte machen und der Schreinet bestehen können den Müttern verleihe es Mut und Krafit, ein Geschlecht au
Hand ans Werk denn, liebe Knappeniraa! Bringe gerne etsiehen, das ihn weiterträgt, diesen von uns ausge nomme⸗
die Opier, die unser so notwendiger Zusammensch!uß von nen, Kampf. damit der Sarm entweiche gus dem Antlis
dir fordert! Kries koftet Geld und auch unser so noswen künftiger Arbeiterirauen und der ferne Enkel boffnungs
diger Kampf ist nicht ohne Geldmittel zu jühren. Gaben voller schaue in den beginnenden Tag.
in den Freiheitsktiegen Frauen und Mädchen ihre Zodf O, die Zeiten so verworren,
der, hat in dem größten aller Kriege, dem Welikriege, de Hemmen nicht der Tränen Lauf
leine Mann gegeben, wo gekrönte Häupter Millionen spar Distel wird allein verdorren,
en. da sollsit auch du die wenigen Veiträge gern und willi« Soprießt der Liebe Blume auf