Full text: Der Saarbergknappe (3 [1922])

HUHummer 18 
Saarbruücken, den 6. Mai 1022 
900 J 9 d 4J * 
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5 —* * 4 R2— 53 * — 5 D⸗ — J 33 — 3 —— —34 5* — 
Jahrgang 3 
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Organ des Gewerkvereins christl. Vergarbeiter Deutschlanoͤs für das Saargebiet 
Erscheint jeden Samstaa, für die Mitglieder zratis. — Geschasts sese e, ãαJJ“â 
Preis: für Zahlstellenabonnenten 2,00 Mk. monatlich ohne Zür wirtschaftliche u. geistige Hebung St. Johannerstraße 40. * 
Botenlohn, für Postabonnenten 6,00 Ml. vierte!iährlich. des Bergarbeiterstandes Fernsprech⸗ Anschluß: Amt Saarbrücken, Nummer 1830. 
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ind sich da rüber klar — und das muß auch der Soa 3— 
serrier“ einsehen — daß die Bergleute augen 
blicklich keinen Sohnabbau erttrageßs 
konmmnen und sie auch einen solchen Hohnabbau nicht 
rillschweigend hinnehmen. Die Verwaltung muß Mit⸗ 
el und Vege ausfindig machen, um ihre Kohlen 
in den Nann zu bringen. Daneben ist 
iußerste Sparsamkeit der Verwaltung 
um Platze. Wenn dafür gesorgt wird, daß die 
vBerflüssigen bergfremden Beamten auf den einselnen 
Frichen und in den Verwaltungen so rar werden, wie 
nitunter die Schienennägel in den verschiedenen Gru⸗ 
en, dann wird schon viel Geld herausgespart. 
Die Verwaltung muß auch ein Interesse daran 
aben, daß die Frachtsätze abgebaut werden umnd dem⸗ 
nitsprechend in Fronkreich wirken. Wenn das noch 
icht reicht. dann muß wohl oder übel 
die Kohlensteuer abgebaut werden. 
Die Allgemeinheit im Saargebiet kann nicht ver⸗ 
ingen, daß die Bergarbeiterinder HaAupt; 
ache indirekt den Haushaltungsetat 
er Saarregierung balancieren, Aus 
virkschaftlichen Kreisen wurden Stimmen laut, daß ein 
bbbau der Kohlenstener den Bergleuten nicht zugude 
ame. Eine ganz uwerständliche Aufiassung. Nehmen 
vir doch an, durch eine Verbilligung der Kohle um 
inige Francs könnten neue Absasgebiete erschlossen 
ind die lastige englische Konkurrenz in Frankreich 
us dem Felde geschlagen werden. Falls nun dieser 
lobau der Kohlenpreise durch Herabsetzung der Koh- 
enftener ergieli werden kann, kommt dieses doch den 
dergleuben zugute. Nicht nur den Bergleuten, nein 
bit ehen noch weiter, der Allgemeinheit zugute, der 
Ibsah wird gebessert, Feierschichten sind nicht mehr 
otwendig, dadurch wird das Einkommen der Berg- 
ite gesteigert imd die direkte Steuerkraft, die 
noch dem Einkommen richtet, wird gestärkt. Au 
denn fich durch die Ermäßigung · der Kohlensteuer das 
rinftommen der Regierungskommission verringert, 
das bei verstärktem Absatz nicht der Fall zu sein 
raucht, dann ist auch dort noch ein Ausweg zu finden, 
hne die Allgemeinheit zu schädigen. Zunächst 
muß die vorgesehene Erhöhungder Ge— 
Fälferder höheren Beamtenunterblei— 
en. Der Entwurf der neuen Gehaltsordnung für 
ZaatsBeamte, der durch die Zeitungen ging und ge⸗ 
Idezu eine Herausforderung des werktätigen Volkes 
arstellte, hat böses Blut erweckt und vernünftige Re— 
sierungsbeamte erklärten, daß diese Erhöhung durch- 
dis nicht ain Platze sei. Ja, wirtklich sozial 
dentende Beamte, deren es leider nur 
venige bei der Regiecungsaibt, gehen 
och weiter und erklären, daß die Ge— 
hälterderhöherenund höchsten Staats— 
Feamten zu hoch seien und diese ganz 
juteinen Abbanertragen,könnnten. Also 
eine Erhoͤhung der Gehälter für Regierungsbeamte, 
ondern ein Abbau kann erfolgen. Wenn die Bergleute 
m dergangenen Jahre fast ein Drittel ihres Ein— 
temmens eingebüßt haben, dürfen die Gehälter der 
Siccisbeamten auch gekürzt werden. Die Regie⸗- 
rungmußmitdenvorhandenen Mitteln 
haushabten. Sie hat eine große Verantwortung 
bor der gesamten Oeffentlichkeit und besonders vor 
den Bergleuten, die indirett den größ— 
sen Teitder Steuern aufbringen müs— 
en. Lie Regierungsbeamten dürften nicht nur an 
ich, sondern müssen ebenfalls an die Allgemeinheit 
Rnken und sich darüber klar werden, daß sie gegen— 
überdem Volksganzengroße Verpflich 
tangen haben. Die Beamten dürfen nicht nur 
un jene schauen, die mehr haben, sondern müssen auch 
in solche Bewohnec des Saargebietes denken, die viel 
deniget haben. Wir wollen heute nicht erinnern an 
ir vollständig unsulänglichen elenden Einkünfte der 
Pensionäte, Wimwen und Waisen, nein, wit wollen an 
indere Staatsbeamten denken, an die Geistlichen, die 
eitene der Regierung geradezu mit Himgergehältern 
bgespeist wer den, und deren Aufbesserung unbedingt 
ronvendig wäre. Es gibt Geistliche im Saargebiet, die 
woch nicht den fünften Teil des Einkommens eines 
— bei der Saarrogierung 
n. 
Wir gehen in der nächsten Zeit schwieri 
ren Verhältnissen entgegen. Die Verqleube
	        
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