Full text: Der Saarbergknappe (3 [1922])

„»BerSaareBergrtnäpper Samstaag den 28. Bejember 1022. 
Das Jahr 1922 geht zu Ende. Nur mehr eine Woche des alten 
H— amerad en 4 Jahres haben wir vor uns. Da muß jeder dafür Sorge tragen, 
—2* — daͤß in dieser Woche alle rückständigen Beiträge für dieses 
Jahr entrichtet werden. Ab 1. Januar 1923 kommen Marken in anderer Farbe zur Ausgabe. Die rest— 
berbleibenden Marken von diesem Jahre müssen nach Saarbrücken zurückgeschickt werden. Wer sich also 
vor Schaden schützen will, muß sein Mitgliedsbuch bis Jahresschluß in Ordnung haben. Am Jahres— 
schluß darf es in keiner Zahlstelle Restanten geben. Es muß der Stolz einer jeden Zahlstelle sein, daß 
alle Mitgliedsbücher am Jahresschluß in Ordnung sind. 
⏑⏑ 
Geite 4 Atr. bi. 
Möge die Arbeiterschaft aus dieser Lage ihre Lehren!“ Da wir die letzte Woche des Monats Dezember, in 
ziehen. Die Stärkung der Organisationen ist bitter dem die rückständigen Rentenbeträge abgehoben wer⸗ 
notwendig. Es gilt heute einen Teil wenigstens dessen den müssen, vor uns haben, müssen die Mitglieder 
gut zu machen. was in den letzten Jahren infolge der die Anspruch auf die angegebenen rückstaͤndiger 
tief eingerissenen Interesselosigkeit versäumt wurde Renten von der „Saar-Knappschaftsgenosfenschaft 
Jeder lothringische Bergmann muß sich jetzt gemäf haben, diese baldigst abheben. 
seiner Ueberzeugung bei diesem oder jenem Verbani 
organifieren. Geschieht das, dann kann manch Ver 
säumtes gut gemacht werden. 
Es gilt vor allem den Kampf aufzunehmen gegen 
das Murr-und Ueberschichtensystem, das 
schon so viele Kameraden durch erhöhte Unfallgefahr 
und Krankheit frühzeitig ins Grab brachte. Eine 
vernünftige Arbeitsweise muß wieder einkehren! So 
dann muß gekämpft werden für eine Reform der 
Rnappichaftspenstonen und die Erreichuns 
der sonstigen sozialen Forderungen. Starke Organi 
sationen sind zur erfolgreichen Führung dieses Kamp 
fes Vorbedingung. An der Stärkung des Unabhän 
gigen Bergarbeiterverbandes müfsen sich alle Mitglie 
der des Gewerkschaftsvereins. die in Lothringen arbei 
ten beteiligen. Die Menschenfurcht und Zaghaftigkeil 
muß abgestreift werden. Ueberall muß Werbetätigkeil 
erfolgen. Das ist notwendig im Interesse der duf den 
Lothringer Gruben beschäftigten Bergleute. Zwischen 
den Organisationen ist die langersehnte Arbeitsͤgemein 
schaft geschlossen. Jetzt haben die Bergleute das Wort. 
Sie müssen durch Eintritt in die Orgamisationen der 
Arbeitsgemeinschaft erhöhte Wirkimteit vperichaffen 
F 
sonderer Dank aber gebührt dem Verfasser, daß er du 
Volksvrãuche, die der Vergessenheit vieleroris anheimge— 
iallen sind, wieder zu Ehren bringen will. — Alles in 
allem: Dreses Büchlein darf in keinem Hause de— 
Saarlandes feblen. Besonders der Jugend, der es 
insbesondere gewidmet ijt, muß es in die Hand gedrückt 
werden, damit sie ihre Heimat und deren Schönheiten 
kennen lernt. Die Schreibweise des Büchleins ist außer 
ordentlich faßlich, ein Volks buch also im wahrsten Sinn 
des Wortes. Sehr gut ist die Gliederung des Stoffes in 
kurze abgerundete Abschnitte, die das Lesen erleichtern 
aber auch zum Weiterlesen reizen. — Unsere Mitglieder 
besondere die Jungmannen, bitten wir, sich diese 
Heimatsbuch. das ein recht schmuckes Gewandt kraͤgt, zu⸗ 
zulegen. Tas Büchlein wird ihnen Freude bereiten. Zu 
hegiehen vom Hofer⸗Verlag in Saarbrücken, Eisenbahnstr 
Der Fäührmann, ein Buch gFr werdende Männer; her⸗ 
ausgegeben von Dr. Gustav Keckeis. Verlagsbuchhand 
lung Herder u. Co. Freiburg i. Br. 
Der Titel sagt schon. was dieses wunderbare Werk will 
Der männlichen Jugend ein Fährmann sein durch die 
Klippen des gefahrvollen Lebensweges. Die Tendengz det 
Buches ist darauf eingestellt. den Wil len bei der Jugend 
den werdenden Männern, zu bil den und zu staählen 
sich ein erhabenes Lebensgiel zu stecken und mit giel. 
sicherem Blick seine Erreichung zu erstreben. Ein⸗ 
grotze Angahl der namhaftesten chrisilichen Dichter und 
Schriftsteller haben an diesem Werke mitgearbeitet, um der 
Jugend das Beste mit auf den Lebensweg zu geben. Legen- 
den, — Geschichtliches, —S Fragen der 
Seelenkultur und Geistesbildung u. a. m., wechseln ein— 
ander ab, spannend geschrieben, leichtfaßlich. das Beste vom 
Besten der Jugend darbietend. Schon lange suchten wir 
nach etwaz. das unserer heutigen Jugend, der die gelockerta 
Ordnung der Revolutionszeit von großzem Nachteil war, zu⸗ 
jar mengefaßt das bietet, dessen sie bedarf zur Willens⸗ 
bildung. ohne die es keinen gangen Mann dibt. Im Fähr⸗ 
mann“' baben wir das Gesuchte gefunden. Dem Heraus- 
geber gebührt der Dank aller christlichen Eltern, denen der 
Fährmann“ das Erziehungswerk. das gerade in der heu— 
tigen Zeit äußerft schwer und vevrantwortungsvoll ist. er⸗ 
leichtern hilft. Wer junge Söhne hat. einerlei, ob sie tur 
werktätigen Leben stehen oder bem Studium obliegen 
müßzte den Fährmann“ dem werdenden Manne als Be— 
gleiter zur Seite geben. Das Buch zeigt reichen Bilder 
schmuck erstklafsiger Kunstmaler und Graͤphifer. Zusam 
mengefaßt, sagen wir: Dieses Buch dürfte in keinem chrift⸗ 
lichen Hause fehlen. — Unsere Redaktion ist gern er⸗ 
bötig. Bestellungen entgegenzunehmen und weiterzuleiter 
Die Bestellundgen trefien dann ver Nahnahme bei den B 
— 
Nachrufe! 
Zahlftelle Frliedrichsthal. Ein alter Kämpe unserer 
brift ichen Gewerkschafts ache wurde am 4. Dezember durch 
den Tod aus unserer Mitte gerissen, der Kamerad Joseph 
Kirssch. Viele Jahre hindurch war er Kassierer unseret 
Zab lnelle und hat diesen wichtigen Posten mit seltenet 
Treue und Gewissenhaftigkeit versehen. Er war der nebe 
Sreund aller Mitglieder. der immer mit Rat und Tat hau 
Auch in der Gemeinde galt sein Wort. Kirsch war halt eir 
gonger christlicher Mann,. der überall seine Pflicht er⸗ 
füllfe. Möge ihm die Erde leicht sein. Die Zahlstelle 
wird ibhren mun toten Freund und Berater nie vergessen 
Der Vorstand. 
Zabelstelle Oberkirchen. Unser lieber Kamevad Jakob 
Moßmann ist vor kurzem im Lazarett gestorben. Die 
Zublstelle erlitt dadurch einen herben Verlust. Seit seiner 
Zugehörigkeit zum Gewerkverein kam Moßmann freudig 
allen Pflichten eines christlichen Gewerkschaftlers nach 
Mage seine Gesimung Gemeinqut aller Kameraden wer⸗ 
den. Damit ehren wir sein Andenken, das die Zablstell 
boch haltfen wird. am beihten. 
Im Saargebiet wohnt eine erhebliche Zahl von 
Bergleuten, die in Lothringenarbeiten. Diej 
müssen für unseren Gewerkverein erfaß⸗ 
werden. Der Gewerkyerein steht mit dem Unabbhän— 
gigen Bergarbeiterverband in einem Kartellver 
hältnis. Die im Saargebiet wohnenden Bergleute 
die Mitglieder des Gewerkvereins sind und werden 
vertritt in Lothringen der Unabh. Bergarbeiterverband 
Die Mitgliedschaft deim Gewerkverein ist für diese Berg 
leute Voraussetzung zu ihrer Interessenvertretung aus 
der Arbeitsstelle und bei den Behörden in Lothringen 
durch den Unabhängigen Bergarbeiterverband. Wir 
richten an unsere Vertrauenslente und Vorstandsmit 
glieder den dringenden Appell. bei den Hau 8sagi 
tationen die in Lothringen arbeiten; 
den Beragleute nicht zu vergessen. Die 
Zahl der Unorganisierten ist gerade untder diefen groß 
Warum sie vermindert werden muß,— sagen die Aus— 
führungen im ersten Abschnitt. Aber auch im Inte⸗ 
resse der im Saargebiet arbeitenden Bergleute muß 
die Oraanisierung der in Lothringen arbeitenden Ka— 
meraden eritrebt werden. Steht den lothringischen 
Grubenbesitzern keine starke gewerkschaftliche Macht 
gegenüber. donn hat das anch für die Saargruben 
ungünstige Rückwirkungen. Daher muß mit allem 
Nachdruck durch unsere sämtlichen Mitglieder die ge 
werkichaftliche Erfassung aller in Lothringen arbei— 
tenden und im Saargebiet wohnenden Serdieute er 
strebt werden. 
Tas Reviersekretariat des Unabhängiger 
Bergarbeiterverbandes befindet sich in Merlen« 
bach, Marichall Fochstraße Nr. 10. Repelmäßige 
Sprechstunden finden jeden Tienstag in Forbach 
von.8 Uhr vormittags bis 5 Ubhr nachmiltogs im Cafe 
Birig. Houchardstraße, jeden ersten und driften Don— 
nerstag in Spittel, bon lO bis 4 Uhr in der Virt. 
schaft Sutor, jeden Samstag in Mersenbach fiatt 
Auch an sonstigen Tagen ist das Sakretariat in Ber 
lenbach geöffnet. ⸗ 
Nicht abgehobene Rentenbeträge 
Die „Saoar⸗Hnappichaftsberufsgenossenschaft“ schick 
ins folgendes Schreiben mit der Bitte um Veröffent. 
lichung: 
zBei Prüfung der Postabrechnung für das Jahi 
10221 haben wir festgestelt, daß eine größere Anzahl 
RKentenempfänger die ihnen zustehenden Renten 
beträge sür Dezember 1921 nicht obgehoben baben 
Wir bitten durch eine Notiz in ihrem Organ die 
Mitglieder gefl. darauf anfmerksam möchen gu mollen 
daß sie sämtliche rückständigen Beträae noch im 
LZaufe dieses Monoss bbeben* 
a Der Vorstand. 
Tauschmünner gesucht! Der Vehrhauer August Frisch 
rus Erbach, in Arbeit auf Grube Frankenholz. such⸗ 
einen Tauickmann zur Verlegung nach Grube Dechen 
Der Hauer Peter Paul aus i in Ar⸗ 
beit aufi Grube Altenwald, sucht einen Tauschmann zur 
Verlegung nach Grube Heinitz 
Mittei! ungen ind an das Begirksbüro nach Neunkirchen 
Wilhelmstraße 7, zu richten. 
Ein Kamerad sucke Tauschmann zur Verlegung vor 
Grube Altenweld nach Friedrichsthal. Ost'chacht. Nähe 
res bei Matth'as Mohr. Friedrichsthal, Kolonie 
Ein Hauer sucht Tauschmann zur Verlegung von Grub— 
Gerhard, Abit. 2, nach Von der Heydt. 
Der Kamerad August Baltes (Hauer) von Grube Hirsch 
boch nach König, Kohlwald oder Oberschmelz. 
Der Kamerad Otto Petto (Lehrbauer; von Grube Sulz 
bach nach König. 
Der Kamerad Gustav Hoff (Schlepper 2. Kl.) von Grub 
Tamphausen nach Grube Kohlwald oder König. 
Meidung in allen Fällen an die Redaktion 
u 
* 
Büchertisch 
Laub und Leute an der Saar; von Wilhelm Martin, An die Vertrauensleutel 
S ücken Gaoßbrů ĩ 
AMx Saarbiũden. Berlao: Gobrüder Hofer. Soat Unsere Vertrauensleute haben die schwerste Aufgabe 
Miut diesem Vũchlein hat der Verfasser. der selbst Saar. zu erfüllen. Von ihrem Pflichtbewußtsein hängt vieles 
ãnder in eine feine Perle in die Keite der Heimatbtichen ab. Anf sie kommt es anch jetzt wieder an, ob die Bei. 
eingefünt. In rech giücklicher Weise in es dem Verfasser kräge für den letzten Mongf dieses Jahres rechtzeitig 
elungen. auf kleinem Raum ein außerordentlich großes hereinkymmen. An sie richten wir daher die beson⸗ 
Stofigebiet in geradezu mustergũltiger Uebersichtlichtei dere Bitte, dafür sorgen zu helfen, daß es in keiner 
zu behandeln. Tas Bächlein. das in 15 Hauptabschnitte Zahlstelle Restanten gibt und die Dezemberabrechnung 
eingeteilt ist. behandelt im Großen die geographischen bis zum 15. Jannar in Saarbrücken sein kann. Wirh 
andichaftlichen. volklichen, kulturellen und wirtschaftlicher das überall ermöglicht, dann ist das ein besondere? 
Ze altnisse des Saargebietes, das der Verfasser mit Rech Ehrenzengnis für unfere Vertranensiente ch au 
Sa zrnd dege wne Zum riten Wale ader wir baen aie Vineteveriheen bn dit bnente vineß 
die Einteilung des Saarlandes nach Vand'chaften. so wie * qhigeitige Abfũ ringende r se 
fie durch die Netur zu einer Einhen gebisdel wurden Ve Ur rechtzeitege führung ihbres Dezer eitrage⸗ 
sonders gut sind die Abschnitte, die die Abstammung des Sorge zu traaen 
Saarländers dessen Charakter, die Mundarten und Volls— 
gebrãuche. sowie das ländliche Haus im Saarland beban- Der 51. Wochenbeitrag (Woche vom 17. bis 23. De— 
deln. In einigen dieser Abschnitte ofienbart der Veriañer zember) ist in dieser Woche sällig. 
ein feines Erzöhlertalent. das von scharfser Beobachtunus — — — — — — 
dabe zeugt. Recht treffend ist der Charakter des Saar- Verl des Gewerkvereins christl. Bergarbeiter Deutschlands 
iänders geichildert. der ja in allen möglichen Verzer— Drucdk: Saarbrücker Druckerei und Verlag A-G 
rungen schon geschildert wurde, nur niemals autreffend, wie Saarbrüden. 
es bier von einem Saarländer selbit nun geschehen ist Be⸗Für die Redaktion veroantw.: Veter Niefer. Saarbrücken 
n 
Bekanntmachungen 
An die Kassierer! 
Der Jahresschluß steht kurz bevor. Sorgt desha 
dafür, daß die Beiträge für dieses Jahr baldigst her— 
cinfkommen. Bis zum 15. Januar 1923 müssen alle 
Zahlstellen mit der Kasse in Saarbrücken abgerechnel 
haben. Das ist notwendig, um möglichst bald einen 
Ueberblick über die Einnahmen von diesem Jahr zu 
erhalten. Es ist außerordentlich erschwerend für um— 
sere Geschäftsführnng, wenn einzelne Zablstellen mil 
der Abrechnung lange nachhinken. Vünktlichkeit mus 
hier vor allem beobachtet werden. Die Parole lautet 
Bis 15. Jannar muß für dieses Jahr die letzte Ab 
rechnung in Saarbrücken sein!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.