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Organ des Gewerkvereins christl. Bergarbeiter Deutschlandos für das Saargebiet
Fur wirtschaftliche u. geistige HSebung
des Bergarbeiterstandes
Nummer 50
Sahrgang 8
Erscheint jeden Samstag, für die Mitglieder natis. —
Preis: für Zahlftellenabonnenten 0.30 Fr. monatlich ohn
Botenlohn. für Postabsnnenten 834.00 Mk. vierteljährlich
so swelonene des Saar · Bergknappen“ Sar
SEt. Johannerstraße 40.
Ferusprech⸗Anschlußß: Amt Saarbrücken, Rummer 1530
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Jugend in Not!
53 mit — Ioraut ideeee 5— weiten 7 Deeee n —æF SS
echte gegeben werden. — Ist dieses Ersuchen auch auf neun Zehntel des Hauerdurchschnittslohnes fest
durchaus verständlich und zeigen die Organisationen] gefsetzt.) ned set
auch dauernd, daß sie bemüht sind, weitere Rechte zuj Würden die Kameraden von diesem ihrem Recht
schaffen und die gegebenen Rechte auszubauen, so mußl des Einsprushs bei einseiliger Gedingefeftsehung
auf der anderen Seite doch die betrübende Wahrneh⸗Gebrauch machen dann wäre mit hoͤher Wahr.
durns end einde —S5 hie ee eededehntenndn die —
t .Beamten sich anders einstellten und darauf beda
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en eadumen vbn oder gpe en dh ——— entsprechenden Klaaen würden erhe
ennen. ann findet man Kameraden, we die 3 *
bestehenden Rechte genau kennen, es aber nicht wagen, 8 h ieh v ia g
auf diese ihre Rechte au pochen weil sie Schikanen unds! äe M —
schaftsältesten. Weist bei solchenstlagen darauf hin
ꝑ daß doch die Kameradschaften laut 8 21, Absatz 2
iitthrennhd utnce en wunwrepennntn herechtigt find, iHre Kametadichaftsaltasten und VTrit.
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ie sonderbarsten Antworten. Richt selten hört man,
ch mut os wer en! daß die tüchtigsten Kameraden sich weigern, das Amt
Nicht dürft ihr mutlos werden jetzt und zage, eines Kameradschaftsältesten oder Drittelführers an—
Bo alles, alles auf dem Spiele steht! 38 — — —de geicent ree 8
Rackereien, die ein so r it sich bringt, ni
* Dan de Sge e e chlage auf sich nehmen will. Pflicht von befaͤhigten Kame⸗
v u raden aber ist es, solche Aemter anzunehmen in ihrem
Wenn kleingesinnt ihr auseinandergeht. und ihrer Kameraden Interesse. Daß es auch noch
eine Menge Abteilungssteiger gibt, die sich nur solche
Leute als Kameradschaftsälteste heraussuchen, die
ihnen genehm sind, d. h. nie Schwierigkeiten machen,
ist ebenfalls Tatsache. — Es soll Zweck dieser kurzen
Abhandlung sein, erneut bei den Kameraden anzu—
regen, daß sie auch in dieser Beziehung ihr Necht nicht
preisgeben. sondern sich Männer bestimmen, die all⸗
überall in der Lage sind, die gegebenen Rechte auszu
nutzen und zu wahren.
Sehr viele Beschwerden lösen die Strafbestim⸗
mungen aus. Dieselben werden von den Vorge—
setzten sehr oft unrichtig und kleinlich angewandt. Ueber
die Art, wie man sich eines unrichtigen Strafmaßet
erwehrt. ist im „Saar⸗Bergknappen“ schon viel ge—
schrieben worden. und auch darüber. was zu tun iss
bei ungerechter Straffestsetzung. Wenn trotzdem die
welen Sihen e m das daher,
sonstigen Unannehmlichkeiten ausweichen wollen Wen die ebenen Anregmaen ng t beochtet und die
Weiler hört man oft von Kameraden, daß der Arbeit- oe D t ee Schuld daran ist die
geber seine Rechte sehr genau kennt und ausnützt, ewastlich eit und Bönguichkeit vwyc. nochfolgender
. * schikanöser Behandlung. Würde aber jeder einzelne
Daran wird dann gewöhnlich die Kritik angeknüpft 4** t 3
dah der Arbeingeber nneere Rechte urne — für si eintreten. mancher Beamte müßte
wirkung bringe, die Rechte des Arbeiters aber miß 'eine So unn girdera
achte. — Diese Kritik ist ni So aibt es Vieles, was wenig Anlaß zu Beschwer⸗
) se Kritik ist nicht unberechtigt, aber es
hieße dem sozialen“ Geist des Arbeitgebers zuwviel, den zu geben brauchte. wenn die gegebenen Rechte aus—
zumuten, wenn man ollen Ernstes derlangte, daß er! genützt würden. Darum ergeht nochmals an jeden ein⸗
Ihne weiteres, d. h. ohne Beanspruchung durch den zelnen der Ruf: „Woahre Deine Rechte. sorge dafür
Arbeiter, dessen Rechte anerkennte Nein. das tut der daß sie Dir nicht geschmälert oder Pusorisch gewocht
Arbeitgeber nicht und deshalb ist jeder Arbeiter sict werden. dann erst hat auch die Erringung neuen
elbst und seinen Kameraden gegenüber verpflichter Rechte für Dich praktischen Wert. . W.
eine Rechte zu wahren und sestzuhalten.
50 * die be odeue eine Menge
von Rechten vor, die meistens nicht ausgenutzt werden 8 8 —N
Zines der wichtigsten Rechte in der Arbeitsordnunc Kameraden un geha t. der —X
ist dasjienige des Gedingeabschlusses. Ten t
Ipingeadnz 9 sein, d. h. das 533 ge um!
soll nach freier Vereinbarung, möglichst vor Ori wan?
abgeschlossen werden. (6 8 der Arbeitsordnung Mit y i en whe rane
Jedoch wird über nichts mehr geklagt als über die “e verir e 5 e De We i⸗
zinseitige Festsetzung der Gedinge. Dauernd sind XM—— n * e — , Zir ehene
Beschwerden zu hören, daß der gedingeabichließendeng 58 ernuten 8 e —— nzuseben
Beamte dasselbe einfach di ktiert, „Wos ist bier auß a Vennche een werden da sie man—
gegen zu tun? Dies sagt uns der 5 W der Arbeits 4 8 Ñ
niglich bekannt sind. Sie sollen dazu dienen, die Be—
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„Kommt eine Einigung in einen Weg rocht wer ann, der den traditionel⸗
zustande, so stellt der Ingenieur oder dessen Stell. len völkischen und kulturellen Ueberkommenschaften
bertreter dem Arbeitgeber, bei Kameradschaften dem straks zuwiderläuft. Alle derartigen Versuche sind
Kameradschaftsältesten, einen den Inhalts seines bisher gescheitert. Aber mit einer Beharrlichkeit, die
Angebots enthaltenden, von ihm unterschriebenenseiner besseren Sache wert wäre, wird immer eip
Schein zu. Innerhalb dreier Tage nachlneues Mittel zum Gimpekfang erlonnen und in An
der Zustellung kann die Ablehnungewendung aebracht.
des Angebots bei dem Ingenieur Zir Zeit ist man in verschiedenen Ort
Divisionagaire zu Protokoll erkläre schaften und auf einigen Gruben dabei
werden. Kommt innerhalb der in S 26 vorge- ür einen sogenannten „Saarbund“ zu werben, des
sehenen Frist (10 Tage) der Gedingevertrag nicht sen Satungen uns vorliegen. Er will zu „alsen ali
zuftande. so erhält die Kameradichaft wenig gemeinpolitischen, wirtichzitlichen sozialen und lebens
tens den in 8 24 vorgesehenen Mindestlohn wichtigen Tades- und Schicksalsfragen“ Stellung net
Der Zweck unserer Jugendabteilungen ist die Her⸗
anbildung von guten Gewerkschaftlern, die tüchtig im
Berufe und brauchbar im Volke sind. Diese Heran—
bildung der Jugend setzt gute Jugendbildner voraus
Diese fehlen uns leider heute in noch reichlichen
Maße. Wenn unsere Jugendorganisation aber ihrem
ßZwecke voll gerecht werden soll, dann muß dieser
Mangel baldigst behoben werden. Wir wollen keine
Jugendbewegung, die ungeleitet wild auseinander⸗
strebt und schließlich neben oder gar gegen unsere
bewährten Grundsätze handelt. Soll eine Jugend—⸗
bewegung zum Guten führen, dann muß mit ihr die
Jugend pfhege verbunden sein. Das Wort „Pflege“
jagt, worauf es ankommt.
Trotz der Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit unsere
Jugendarbeit finden wir Zahlstellen, wo sich auch nich
ein einziger Erwachsener um die jungen Knapper
iimmert. Die sicher führende Hand, der sochverstän
»ige Rat ist den Jugendabteilungen in solchen Zahl
tellen versagt. Es ist ein Jammer! Jede Blume im
Topfe hat ihre Pflege, und jede Ziege hat ihren Hir⸗
ten, aber große Teile der heutigen Jugend laufer
ohne Pflege umher. Wenn aber unter der Jugend
Entgleisungen vorkommen, so fehlt es nicht an Sitten
richtern. Und doch ist der Jugend Schimpf der
Erwachsenen Schimpf. Das öde Gerede über die
Jugend muß endlich aufhören und einer tatkräftigen
Arbeit für die Jugend und mit der Jugend Platz
machen. Die Ingend will nicht dirigierf, die Jugend
will und muß unter Beachtung ihrer Eigenart erzogen
werden. Die Mitglieder in unseren Jugendabteilun—
gen sind durchweg im Alter, wo sie flügge werden
und, frei von Mutters Schürze, die ersten selbstin—
digen Schritte in die Welt tun. In dem Alter baben
sie einen guten Beistand am notwendigsten. Vorstände
versagt der Jugend diesen Beistand nicht!
Der Beistand muß gut sein. Es ist nicht gleich
gültig, wer Obmann der Jugendabteilung ist. Es
muß daran gedacht werden daß der Obmann nich
nur Jugendleiter, sondern auch Jugendbildnein
sein muß. Eignet sich jeder zum Bildhauer? Nein“
Der robe Steinblock darf nicht ver hauen, sondern
er muß kunstgerecht, mit Liebe und Sorgfalt, behouen
werden. Der Obmann hat viel kostbareres „Material'
zu bearbeiten. Wehe dem Vorstand. der seine Jugend
einem Pfuscher ausliefert!
„Wir haben keinen geeigneten Obmann.“ so könte
s uns schon oft entgegen. Sollte unter hundert in
der Zoblstelle nicht einer sein, den es lockt, an der
Vervollkommnunng imd Vollendung werdender Gewerk.
schaftler und Menschen zu arbeiten? Ist die Liebe und
Begeisterung zum Guten und Edlen in der Arbeiter—
schaft wirklich erstorben? Wir glauben es nicht. Wer
sich aber berufen fühlt, am Jugendwerk zu helfen. der
krete vor und stelle sich seinem Zahlstellenvorstand zur
Verfügnmg. Der Ruf: Jugend in Not! muß ihn
wecken.
Daos vollständige Verlassensein der Jugendabtei—
lungen vom Zabistellenvorstand brinat gerode die
besten unserer Jungmannen gegen ihren Vorstand
auf. Wenn sie trotzdem den Weg zum Zahlstellenvor—
stand nicht finden. dann ist dieses dem Jugendkenner
nicht befremdend. Die einsichtigen älteren Kameraden
müssen zu den Jungen geben. Nur das ist der Weg
der zum Erfolge führt. Komme deshalb jeder Kahl.
stessenvorstand der Ingend mehr entgegen. Es geniigt
nicht, sich der Jugend nur hin und wiebder mit der
Miene des Staatranwalts zu naben.
Vergmann, uuße deint errungenen
Kechte gus!
Dieles Mahnwort erscheint in der heutigen Zeit
sehr notwendig und angebracht. In Belegschaftsver—
jammlungen, in Konferenzen und Vorstandssißuüngen
wird geklagt, daß die gegebenen Rechte zu kärglich
leien und gewöhnlich werden die Trganisationen er.