Full text: Der Saarbergknappe (3 [1922])

Seite 8 Nr. 46. 
Reinlichkeit und ratiouellere Raumausnützung sinds Innerhalb des Berichtsjahres ist in der Statistik/ In diesen len spiegelt sich ein Bild der wirt— 
einflußreiche Fürsprecher sür den Oelantrieb. w ——— —— gegen satlihen —— ———— sind die— 
Andb — riahr insofern eine Aenderung einge lelben längst wieder überholt. Aufgabe der Funktio— 
ar nn — —X treten. als die Staatsarbeiter und Staatsdedienste nare minen seinem e dafur Innbio 
5 uete srdaen Verntan nut er Kohic tenVerbände nicht mehr mit aufgeführt sind. Diese den, daß mindestens ein Stundenohn 
n eu I die Kohlenirischaft —88 ählen heute zum Gesamtverband der Beamten- und als Beitrag abgeführt wirde damit di 
—8 u * G ungbn ebenprosr Staatsangestelltengewerkschaften. Durch das Aus. Einnahmen mit der Geldenkermg einigermaßen in 
ge rin di n d e e cheiden dieser Verbönde verringerte sich die Zahl der Finklang bleiben. Würde dieser Grundsat, Kbfüh. 
3 —* hanlanguich bekanne daß bei eee dem Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften rung eines Stundensohnes ais Beitroge von jedem 
p doble engin selengungenuß ein heringet gebnenden Mitglieder um etwa usd ooo Diele Mitslied prattis h, geübt. dann wäre den einzel— 
en nn ee ird —8 — Zahl ist allerdings in der Mitgliederziffer des deut- nen Verbänden ihre Aufgabendurchführung gewaltio 
ß n verloren gehen —* große Kraft⸗ schen Gewerkschaftsbundes enthalten. erteichtert. Ein großer Teil der Verbände verfig 
energien durch den Schornstein verfliegen, Wenn Die Mitgliederentwicklung eeene eraeth w IR 
auf der einen Seite die Verwertung von Kohle durch der christlichnationalen Arbeitergewerkschaften in irkogeschafisstellen Cigenheime —*8 
Del, Wasser. Elektrizität ersezt wird dann muß auf Jahre 19821 zeigt folgendes Bild: Neden den Verwaltingeaben d sich entspre⸗ 
der anderen Seite ihre Verwertung zur Gewinnung — n en, * — 
I Pebenprodulte ausgedehnt werden. do ten besondere — —9— — v 
adurch die Kohle erst richtig rationell ausgewertel sind die — für —— e * 
wird. waltig gestiegen, da gerade auf dem Holz⸗ und Pa— 
piermarkte die Preise am schlimmsten in die Höhe 
schnellten. Auch für Rechtschutz wandten einzelne 
Verbände erhebliche Summen auf. insbefondere der 
Gewerkverein christlicher Bergarbeiter. Für Streik 
und Gemaßregeltenunterstützung wurden rund 198 
Millionen verausgabt. 
— Tarif und Lohnbewegungen. 
JEin großer Teil der Verbandsangestellten ist heute 
ständig für Lohn- und Tariffragen festgelegt. Die 
Geldentwertung brachte es mit sich daß solche schon 
wöchentlich gefuͤhrt werden müssen. Eine solche Ent⸗ 
wicklung beeinträchtigt außerordentlich die ergieh— 
lichen und kulturellen Aufgaben der Gewerkschaften. 
Insgesamt wurden im Berichtsjahre 2595 Tarifj- 
bewegungen geführt. Davon fanden friedlichen Ab—⸗ 
schluß 2158. durch Streik oder Ausssperrung 293, durch 
Schiedsspruch 144. Der Gewerkvereinschrift- 
bicher Bergarbeiter war Ende 1821 an 108 
Tarifverträgen beteiligt, die 172 754 Mitglieder er— 
—I 
179. Davon fanden friedlichen Abschluß 127 durch 
Streik 4 und durch Schiedsspruch 48. Die W christ⸗ 
lichen Arbeiterverbande waren an 288 Tarif xr- 
trägen beteiliagt. die 831856 Mitglieder umfaßten 
Ein Teil der Verbände hatte Berichte nicht eingesandt 
sodaß angenommen werden kann, daß Neunzehntel 
sämtlicher christlich organisserter Arbeiter und Arbei— 
terinnen zu tariflichen Bedingungen arbeiten 
—RX chrijtlichen Gewerkschaften im nauarbeiter 1830 52 125 
Bergarbeiter. I 1463 172 75 5 
Jahre 1921 nuchdrucker·53 ii⸗ g ogs 
——— 
* * a 1 04 
Die deutsche Gewerlichaftsbewegumg ist nicht eim. Mahttaneeunn 
heütlich. Sie zerfällt in drei Richtungen. Das Etrahßenbahner .. 200 24 400 214909 
hängt mit dor politischen und wirtschaftlichen Ent-Grapbhiker5 J 80 6718 8 oas 
spicklung in Deutschland zusammen. Diese übte ihren dausangestellte55 z8 6 851 0 769 
Einfluß auch auf den gewerkschaftlichen Bildungs⸗ deimar beiterinnen · 78 8 756 7 
prozeß aus. Die organisierte Arbeitnehmerschaft e 322** 30 “ 
Deutschlands Erbeiter, Angestellte und, Beamte) anenezer 3 036] 263406 
gehört heute folgenden drei großen gewerkschaftlichen dederarbeuere — 400 
Ueberorganisationen an: Deutscher Gewerkschafts Nalee 28 a 855 20 
hund, Allgemeiner deutscher Gewerkschaftsbund wetfallarbeiter ... 188 23442 18 852 
Deutscher Gewerkschaftsring. Die erstere gewerkschaft. Nahrungsemittelarben 181 20 106 d 800 
liche Ueberorganisation umfaßzt die christlich natio · chneider 8 — i 84 
nal eingestellten gewerlichaftlichen Verbände. Was 7 x8 7 ga 
güles dazu gehört, sowie über die geistigen Grund Etilarbeiter — — — 
lagen dieser Bewegung, orientierte uns ein Artikel 8687 1l1028S S0O 2832850 
wit schematischer Darstellung in der Nummer 44. Insgesamt zählten die 19 Verbände am Jahres 
unseres Organs. Die zweite Ueberorganisation um · ende T O28 900 Mitglieder, die fich auf 887 Zahl 
sfatzt die fogialistisch orientierten Gewerkschaften. die siellen verteilten Die Zahl der weiblichen Wit— 
ehr stark das internationale betonen während die glieder betrug 232 250. Die beiden Verbände, die 
ritte Ueberorganisation überhaupt keine klare gei nur weibliche Mitslieder umfassen. Hausangeftellte 
ige Grundeinstellung hat. Sie, umfaßt die soge und Seimarbenerinnen, haben einen Verlut vo 
nonnten, Hirsch Dunckerschen Verbände. die noch nie 12 975 Mitgliedern zu verzeichnen. Das liegt in der 
eein en sin die e vnger eye begründet elu mit dem I 
ie christlich national und die sozialistisch internatio angeflesltenverhälinissowie em gewerblichen 
nal eingestellten Bewegungen. Trotzdem die christ eee der — ver· ¶ Den umfangreichen Jahresbericht schlietzt das chrisl 
bn Bewegung der sogialisteschen zahlenmäszig wach hunden sind Sodann muh in Betracht gegogen liche Zentraiblatre mit solgenden Vemerkungen 
sueht ist ihr Sinflutz auf die Gestaltung der Dinge gerden vdneimgewe.Rnorüande. dnie.¶ecndonhenhe .- Di. Hyee maste gsumg.detz. F. Iodh shanichtahd hochg 
3 Daher eröffnen sich auch ihr die größter »inen alteingeschulten Stamm von Vertrauenskeuten gangenen Krieges fällt bereiis weit in das Jahr 1929 
Zukunftaussichten. Diese Tatsache muß die Anhän verfügen, die gewerkschaftliche Schwierigkeiten aus hinein; ein außergewöhnliches plötliches Sinken des 
ger der christlich nationalen Bewegung zum garsßter »igener Kraft meistern und die Werbearbeit selbftän- Geldwertes und Anschwellen der Teuerung geht beim 
Fifet anspornen durch Zutführung neuer Milglieden dig befrühnen öne Unter diesen Umstanden ist Abschluß des Berichtes vor sich. Fast sind wir gar 
die Ausdehnung der Bewegung zu beschleunigen. der Mitgliederzugang doppelt bedeutungsvoln. Die nicht mehr so empfindsam gegen das trogische und 
Den starksten Bestandteil des Deutschen Gewerk eingelnen Verbaͤnde baben wie fosg ibre Mitglieder-heroische, das sich in unserm Volke abspielt. Im Aus- 
schaftsbundes bilden die christlichen Gewerkschaften zahl gesteigert: Bauarbeiter um 58868 Bergarbei hland sieht man nur zum Teil unsere Sorgen und 
die Arbeiter und Arbeiterinnen umfassen. Die ein. er dose Buchdruger 72 Fobrikarbeiter 11628 Entbehrungen. Dank unserer internationalen Ver 
xlnen Verbände sind zunächst im Gesamtyerband der Gemeindearbeiter und Straßenbahner 2773, Gratlbindungen können wir einige Aufklarung schafsen. 
christlichen Gewerkschasten zusammengeschlossen wel. phiker 494 Holzarbeiter 43989. Lederarbe ter 1620 Volle Erkenntnis des Ernstes der Lage ist für jeden 
cher mit dem Gesamtverband deutscher Angestellten. Maler 105, Metallarbeiter 15 029 Nahrungsmittel notwendig. damit er sich darauf einstellen kann und 
gewerkschaften und dem Gesanitverband deutscher arbeiter 6292 Echneider 2817. Tabakarbeiter 5357 möglichst vor Enttäuschungen bewahrt bleibt. Troß 
Beamten und Staatsangestelltengewerkschaften den Tertisarbeiter V Gewerkschaftsbund der und alledem wäre es eines Volkes und erst recht einer 
Deutschen Gewerkschaftsbund darftellt Wenn nur Vasthausangestellten erfuhr eine Verschmelzung, De: Bewegung. welche vorwaärts und gufwarts sirebt 
in Nachstehen dem über Mitglieder und Kasffenent deue Verband erbieit deß Namen“ „Bund der Hotel. unwürdig wollten wir an der Zukunft des deutschen 
wicklung der christlichen Gewerkichaften berichtet wird Reftaurant. und Cafe-Angestellten“/ der Ende 1921 Volkes verzweifeln. Nein! Dsechrist liche Arx« 
ann get das pur für die Arbeiter und Arbeiterinner 1965 itgeder gegenuber 4825 des bhemaline be renge la et n eesdbe 
umfassenden christlichen Verbände Bundes Ende 1920 hatte. 33 d. g Di wie d ehe y In 
65Bni raft und Intelligenz erhalten blieb wird si hließ⸗ 
Kasfenverhältnisse. lich im wirtichastlichen Leben der Volker wieder seinen 
Die Einnahmen an Verbandsbeitrögen betragen Platz fichern. Nicht wieder kaͤnn der Aufbau der 
185 001 178 Mark gegen 72 141 289 Mark im Vor enropäischen Wirtichajt an Vorkerhaß und politischer 
jahre. Die Bitragselnnahnven haben sich somit um Kurzsichtigkeit scheitern. Der außenpolitische Drud 
mehr als 95 Vrozent im Berichtsjahre erböht. kann nicht dauernd auf uns laften bleiben. Des 
—— wanzen Volkes Streben und Bemühen muß darauf 
Ler gerichtet sein. den Zeitpunkt. der uns wieder freiei 
5 atmen läßt, in nähere Ferne zu rücken. Durch 
ernd Einigkeit und Arbeint im Innern zuf 
181. 2521 Freiheit! Diese Losung soll die der christlichen 
* Gewerkschaften i Air die unhe Pflicht 
3J 715.7. TTT mit zu helfen und mit zu arbeiten. Nur Kritik und 
234 7— — 2 9 chhmollendes Beiseitestellen bessert nicht. sondern reißf 
8e a 356 34 nieder. Eine Bewegung, welche sich der Verantwor⸗ 
i12 sis c uS woge gegenüber dem Volksganzen bewußzt ist, wird 
X 9 3 241 2400 1317 125auch nicht daran vorbeigehen können, all den Fragen 
braktisch das Wort zu reden welche für den Wieder— 
—V 26084 901 s816 xo aufbau lebenswichtig sind. selbst wenn deren Prafti⸗ 
6277 ag derung, in manchen Kreisen unpopular ist Di 
33 33 427 Frage der Steigerung der Produftion hat sich für 
6 ” 263 manche Gewerbe zu einer Schicksalsfrage fuür die 
— 3*73 Volksgemeinichaft ausgeweitet. In soschen Zeifen 
o dον 6666— 4 y darf für Gruppenegoismus kein Raum sein. Woh'l 
1476 s.7 120 406 1073 11 ift mit aller Entichiedenheit an der gesetzlichen Grund 
ss 51283 811 320 lage des Achtstundentfoges“ im allgemeinen 
aa ga eb es sesheten he i t deneneenen 
—1233 b * 5 ede anerkennen die Vflicht der Wehrarbeit auf dem Wege 
—38 241 278 gegenseitiger vertrgglicher Abmachungen in all den 
29 4.0 u g e * 72 54 Verufen. wo die —— Notwendigkeit im 
TAEAATET. Interesse der deutschen Mirtsichaft ist. 9 a 
45 808 —X 822 64 11 83 6bo Ge- — . de usen ie aee e n 
Die bisherige Geschichte der Gewerkschaften kanr 
in zwei Abschnitte eingeleilt werden. Der erste Rb 
snn. der fast bis zum Ende des Krieges reicht 
and im Zeichen mühsamer Werbearbeit. Die 
Pioniere der Bewegung mußten um jedes ein 
zehne Mitglied ringen. Ein richtiger Kleinkrief 
mußte geführt werden. Derselbe erforderte vie 
Opferwilsen. Dank dieses Opferwillens erstarkte die 
hristliche Gewerkschaftsbewegung, wenn auch lang. 
jam so doch stetig. Schon vor Kriegsende irat darin 
zin Umschwung ein. Dieser zweite Abschnitt kann als 
eit der Mafsenerfassung bezeichnet werden 
u tausenden strömten die Arbeiter in die Gewerk 
ten. ohne daß die Pioniere größere Anstrengun⸗ 
pn zu machen brauchten. Die Mitgliederziffer des 
esamtverbandes der christlichen Gewerkschafter 
chwoll über eine Million hinaus an. Dieser zweit 
Abschnitt die Zeit der Massenerfalsung ist nin aunch 
porbei. Schon das Jahr 19821 stand wieder im 
ien der mühsamen Einzelwerbetätig; 
e it. Wen- tkrotzdem es den christlichen Gewerk⸗ 
schaften gelz en ist im Jahre 1921 ihre Mitosieder- 
um 10 08 zu steigern so darf das als ein 
rächtlicher Srfolg angesehen werden. Es ist aber 
uch ein Ben is dafür, daß Werbearbeit im Kleinen 
iußzerst fruch ar ist wenn sie 1. überhaupt betrieben 
und 2. richti beirieben wind. Tos Etrgebnis der 
Werbearbeit im Jahre 1921 maß für uns alle An— 
sporn sein in der fommenden Zeit die Kleinagitatior 
noch viel reger u betreiben.
	        
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