Full text: Der Saarbergknappe (3 [1922])

Seite 2. Nr. 34. „Der Saar⸗Bergknapperß 
zandelt, die mit ihren Prinzipien nicht in Widerspruch! deutschen Arbeitern schon dietet. Andere behandelte For 
anden. Diese Entschließung wurde dem Sekretär derungen sind, in Deutschland, nicht nur schon erfüllt, fon 
des Allgemeinen inlernativnglen Bergarbeiterberban- dern zum Teil erheblich überschritten, sodaß mit den For 
des, dem Englaͤnder zraut Hodages, ugeseut ls Frungen hier pur giete Furen einoctangt werdemn F 
aber zu dem Frankfurter Kongreß nur der Gewerkver— dee e iei Doena r 
ein christlicher Bergarbeiter Deutschlands daraufhin saeßung ieei eee — 
eingeladen wurde, beschäftigte sich der Ausschuß der seitens der Frauzosen, die sich darob Angriffe von verschie 
chriftlichen Bergarbeiterinternationale in einer Sitzung denen Seiten gefallen lassen müssen. So wird ihnen von 
am 20. Jul d. J. in Koblenz mit dieser Frage, der einem Luxemburger gesagt, datz in Luxemburg das Be— 
zu folgendem Beschluß kam: —B8 auf, Einwirklungen 
9 8 Frankreichs wieder abgeschafft worden sei i 
„Alle der christlichen Internationale angeschlossenen verireter des rr e e im ee yn — 
Organisationen werden sich an dem diesjährigen allge- Rücständigkeit gegenüber Deutschland durch die Passivinä 
as ante natigngen — ie franzoͤsischen Arbeiter verschuldet würde. 
gen. ihre Forderung an alte spricht ü Arbeits 
Zuziehung al ler der christlichen —— z ueeen edecreeter e ß 
schlossenen Verbände in einer Form erfüllt wird, daß und Tschescho-Slowakei, gilt woch die ach sunndig Eancht 
die christlichen Verbände nicht gezwungen sind, sich der zeit unter Tag, in Amerika beträgt sie 8 bis 10 Stunden 
Amsterdamer sozialistischen Insernatibnale anzuschlie, im Saargebiet und Deutsch-Oberschlesien 7378 Stunden, in 
hen. Im Interesse der Bergarbeiter ist ein Zusammen— England und Spanien sieben Stunden ohne Ein-ind 
arbeiten aller selbständigen Bergarbeiterorganisationen Iirhrd ——— 
—B lich Ein⸗ und Ausfahrt. Hier ist die Arbeitszeit jeßz 
Ve ne Ruchs auf ihre Tendenz dringend geseblich geregelt und gilt als gesetzliche Arbeitsgen 
zu wünschen. die im Tarifvertrag festgesetzte. Eine VEnrfchließung forder 
Das ist ein durchaus gerechtfertigter Standpunkt. KHänwirkung auf die gesetzliche Festlegung der Sie 
ginge es der Aligemeinen Vergarbeiterinternationgle Den Stunden-Schicht uunter Tag, micht mehr als 48 
in drster und lebter Linie um die Förderung der SRtunden uü ber ng, sewie Eritrebung weiterer Verkü— 
wahren Bergarbeiterinteressen, dann dürfte sie glauns bei fortschreiten der iechnischer Entwidlung. 
dem Begehren der christlichen Bergarbeiterinternatioe eZug 
nale nicht verschließen. Der Frankfurter Kongreß ex Senser Wonm den rrateeiee 
5— 5. * u —323 * 
selbhst beschäftigte sich in einer Plenarsitzung nicht, mis Soiin 3 an eder aete ee 
dieser Frage; wohl der Vorstand der Allgemeiner erscheinenden Mitteln, wie Steigerung des Einfluffes de 
Internationale, wie aus Pressemeldungen ersichtlick Bergarbeiter auf die Betriebsführung und die Vewaltunt 
st. Nach einer Meldung der beldischen soziglist schen des Bergbaues, sowie auf, die Organisation des Kohlen 
—A66 handels. Wie man sieht, ist diese Entschlietzung in beson 
zu der Entschließung und der christlichen Internatio ders vorssichtiger, Form ehallen und sind mäßzig 
nale einen abrehnen den Slanpitt neenn Ziele aufgestellt, die in Deutschland schon erreicht sint 
men. Also will man nicht die? im 
—————— 
Ping ahziger— epett ist im Interesse der ¶ b 
ergarbeiter zu bedauern. schafst aber Klarheit bezü i 
lich geistiger Einstellung der Allgemeinen i ee ve rrt und Ziel bewußt 
sedinterhgonase Die Gründnung der christlichen Berg 
arbatterintöorusfinnale isft mehr wie gerechtfertint 
Ein hohes Ziel schwebt uns voran, 
Wir müssen's erringen, erjagen. 
Und wahrlich, das mär' kein rechter Mann, 
Der nicht sein Alles setzte daran, 
Den hohen Wurf au wagen. 
Oer Hongref, des allgememen internationalen Bergarber 
ierverbandes in Frankffurt war von 10 Landesorganisa— 
tionen beschickt. Micht vertreten waren von den Genfer 
Teilnehmern der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter 
und die polnischen Organisationen. Den eigentlichen Ver 
handlungen, die am 7. Auguft begannen, ging eine Br 
grüßungsfeier voraus, bei der der Engländer Frank Hodget 
—— 
brag machte, der so schnell als möglich abge— 
baut werden müßte. Betreffend dieser Frage haf 
aber der Kongreß keine Beschlüsse gesfahzt und es ist be 
zeichnend, daß die Franzosen während der gangen. 
Verhandlungen zu dieser Frage sich völlig ausschtpiegen 
obschon sie sonst oft radikalste Vhrasen droichen. allerdingt 
damit eine gründliche Abfuhr erlitten. 
Der Antrag eines Vertreters einer russischen Beorg— 
arbeiterorganssation nach Zuziebung zum Kongreß, wärde 
algelehnt. Erst musse eine Prufung des Progranims diese: 
Organisation vorgenommen werden und könnte die Aufnahmt 
e,sner Organisation nur nach erfolgter Anerkennunßg der 
Satzungen des Allgemeinen internationalen Bergarbeiter— 
verbandes crfolgen. Das Schreiben des Sekretärs der 
Moskauer Internationale, Loscivsry, das sich mit dem 
amerikanischen Bergarbeiterstreik befaßte, wird keiner Ant— 
wort wert befunden, da es nur Rhrasenn wie immer vor 
dieser Seite) enthalte. 
An den fünf Aongreßtagen wurden meistens Frager 
vchandelt, die schon vorausgegangene Kongresse beschäflig 
zjatten. So die Urlaubsfrage der Bergleute, Pennouies 
Issenvefen, Arbeiterkontrolle in der Industrie. Weinvir 
kung beim Geubensicherleursdienst, Arbeitstosenveriiche 
rung, Arbeitszeit und Sozialbsierung. In der Urlaube 
rage stehen die deutichen Vergleüte an der Spitze. Nud 
die österreichischen, tichechosiomatischen und ungarischen 
Borgleute sind im Genusse von Urlaub. Interessant war 
daß die Engländer darüber ihrer Verwunderung und Aner— 
tennung Unsdruck gaben, daß diese Länder ihrem Land— 
nit älterer CGewerschaitsbewegung in dieser Frage wei 
boraus seien. Frantreich kenn: keinen Bergarbeiterursaub 
Zrotzdem waren seine Telegtreten gegen die Urlaubsent 
schließung, die 14takigen vezühlten Urianb jordert und die 
Durchführung dieser Forderung den Landesorganiagtioner 
überträgt. Die Frangosen wollten, daß die Durchführungç 
der Forderungen nicht den Landesorganisationen, sonderi 
dem internationalen Verband obliegen soll. Bei diese 
Delegation äußerie sich trotz des wiederholten radikales 
Phrasenschwalles, eine große Mutlosigkeit. Diese wird i 
der Zerrissenbenn der französischen sogialistischen Gerrer? 
schaftbewegung, wodurch diese äußerst stark gescheväch 
und die Reattion gestärkt wurde, ihre Ursache haben. S— 
wandte sich nachher auch gegen alle übrigen Entschließun 
en die den Landesorganisationen die Durckführung der 
Wdne zur Pflicht machen. 
Betrejfend Pensienskassenwesen' siebt Deutsch— 
aud auch an der Spitze, wo das Knappschafiswesen dem— 
nächst eine Vereinheitlichung und Zufsammenfassung im 
Reichslnappschaftsverein erfährt. Die Engländer sind 
gegen den Teil der Knappschaftsentschließung, der Sonder 
vorteile für die Bergleute verlangt. Alle Arbeiter sollten 
in den Genuß dieser Vorteile kommen. Die Entschließung 
fordert nach entsprechender Umarbeitung ausreichende 
gesehliche Altersversorgung aller Arbeiter, deren Witwen 
dann vesondere ee jedoch nonvendige Be— 
rücksichtigung der gesundheitsschädlichen Berufe. Berafer— 
tigleit soll ohne weiseres deim 80. Lebensjahr oder e 
Wemnjtjahren im Vergbau gelien. 
Die Ausführungen über Arbeiterkontrolle in 
der Industrie seilens des Belfiers Dethier, waren ein 
Lob flir die diesswegüglichen Errungenschaften der deutschen 
Arbeiter im Betriebsrätegeseh. Ueberhaupt degen sich seiuc 
Forderumgen mit dem. was ds Gaeberegeteß der 
Der Arbeit ihr Recht! — Ob Willkür und Zwang 
Uns hemmten den Flug in die Weite, 
FWir ringen uns durch in heißzem Drang 
lind stell'n nal. Männer kühn und frank 
Wohl jedem andern zur Scite. 
Wir sind uns des eigenen Bertes bewußt, 
Und kragen wir willig die Pflichten, — 
Was sollen Lir dann zu sremder Lust 
Auf den höchsten Stolz in der Brust, 
Aufi das galeiche Recht verzichten! 
Wir beugen vor Gott in Demut das Haupt: 
Doch haben wir steife Nacken, 
Wenn salsches Spiel man sich erlaubt. 
Wer böhnisch srevelnd uns beraubt, 
Den wissen wir derb zu vacken. 
So schreiten woe ruhkig nach unssrer Art 
Auf freien, oifenen Wegen, 
Und bleibt uns Enttäuschung nicht erspart, 
Wir wissen:; dennoch geht die Fahrt 
Aufwärts, dem Ziel entgegen! 
enn. un un. apell ufrzeiln urine un üüneennrinn inrttu undt 
—DOO— ——— 
ber noch des weiteren organischen Austaues bedürfen. 
Die binter der Entschließung stehenden Kräfte, vor allem 
die Engländer, sind sich der Schwierigkeiten bewwußt, die 
der Löfsung dieser Frage entgegenstehen. Gegenüber den 
FJorderungen der Revolutionsepoche, atmet die Entschlie— 
zung ĩsehr realeu und nüchternen Geist. Ueberhaupt sind 
die Engländer sehr vorsichtig in der Uebertragung vor 
Arfanben an den Jnternationalen Verband. 
An weiteren Fragen beschäftigen den Kongreß „Inter 
iationale Vereinbeitlichunge der Arbeitsbedingungen' 
„Schaffung eines Informationsbüros“, „Errichtung eine— 
internationalen KHohlenverteil ungsbüros“, „Unterstützung 
der amerikanischen Bergarbeiter“ und „Deutsche Zwangs 
ohlenlicierungen“. 
Der Engländer Hodges spricht zum ersten Punkt und 
veist nach, daß eine absolute Vereinheitlichung sich nicht 
eràæ len lasse, die nicht mal national aus den verschiedenster 
Bründen zu erreichen sei. Seinc Entschließung fordert die 
Aufstellung eines einheithichen Programms 
dessen Durchführung den Landesorganisationen obliegen 
soll, wogegen sich die Franzosen wenden, die auch diese 
Entschließzung daher ablehnen. Auch die Schaffung einet 
Informationsbüros wird beschlossen. Die Frag 
der Errichtung eines Kohlenverteilungsbüros 
wird ohne —— auf Antrag der Engländer und 
Amerikaner bis zum nächsten Kongreß vertagt. Diese— 
Entschlufßz entsprach inneren Schwierigkeiten. De— 
Sprecher Pohl (Tschesche) hatte Revision des Ver— 
faitier Vertrages in seinem Bericht gefordert, wozu 
die Frangosen aber nicht zu haben waren, die sich üben 
diesen Punkt in undurchdringliches Scweigen in der 
öffentlichen Verhandlungen hüllien. Die amerika 
ni 37 Streikunterstätzungsfrage wird in 
zi lossener Sitzung behandelt. Schon Tags vorhen 
war durchgefickert, daß die valutaschwachen Länder gegen 
die Bewilligung einer Summe von 10000 Pfund Sterlinç 
— —— 
hren Ländern eine. Pradoxie sei- Nach Wiederherjtellunf 
dr Oetienthchteit wird mingeteilt. daß die Entirichun 
Samistag, den 20. uugust 1922. 
— — 2 
einstimmig angenommen, nur das Wort „unverzüglich“ un 
„sobald wie moglich“ (1) umgeändert worden . daind 
der Ueberweisung des Betrages von 10000 Pfuin 
Sterling, wovon der alie Verband 2875 Pfund aufbringen 
soll. Die betreffend deutsche Zangskohlenliefe- 
rungen urjsprünglich geplante Entschließung wird nicht 
zur Beratung gestellt, sondern eine Kompromißentschlie— 
ßung angenommen, wonach an die Entschädigungskommis- 
sion das Ersuchen zu richten ist, eine Abordnuung des 
internationalen Verbandes zu empfangen, zum Zwecke der 
Erreichung einer Abänderung des Abtommens von Spa, 
um dadurch die heutige wirtschaftliche Lage im Kohlenberg⸗ 
bau zu erleichtern. Diese Kompromißentschließung, die 
den inneren Schwierigkeiten des Kongresses stark Rechnung 
trägt, fand einstimmige Annahme. 
ebhaft wurde der Kongreßz nur bei Beratung des, frau⸗ 
zösischen Antrages nach Internationalen Aktio— 
nen. Dieser Äntrag, den der Franzose Barteul mit lei— 
denschaftlichen Worten begründete, erfuhr insbesondere 
durch die Belgier und Engländer eine gründliche Abfuhr. 
Der Belgier Vejardin, der gegen den französischen Antrag 
sprach, begründete eine Entschließzung, daß der nächste 
Kongreß „Feine Prüfung der Mittel und genommener 
Maßnahmen für eine internationale Aktion“ vornehmen 
ute. Ser von den Frangosen empfohlene sofortige 24stün— 
dige internationale Generalstreik zur „Warnung der 
Unternehmer“, findet die höhnische Erwiderung, ein solcher 
würde den — Unternehmern doch nur die Ohn⸗ 
mächtigkeit der französischen Bergleute erweisen. Die ita— 
lienischen Arbeiter hätten sich mit solchen Streiks schon 
„totgestreikt.“. National müßten die Organisationen 
stark werden, das sei die beste Warnung für die Unter— 
nehmer. Auch der zweite Punkt der fransösischen Forde— 
ruuͤg, zur Verwirklichung einer oder mehrexer Forderungen 
einen internationalen Sktreik von längerer Dauer zu unter—⸗ 
nehmen, findet glatte Ablehnung. Bartuel erwidert auf 
die Begründung des Belgiers, die se Internationale bliebe 
bei alten Methoden, die fruchtlos seien. Käme keine Aen— 
derung, dann wäre diese Internationale mit dem Worte 
Theorie begrenzt und die Ohnmacht derselben sei 
zugegeben. Eine solche Internationale sei die „kompri— 
mierlse Zusammenfassung von Ohumacht“. Vor derselben 
hätten die Unternehmer keine Angst und die Arbeiter 
draußen würden betrogen. ESchon am ersten Tage 
sfagte er, daß der Kongreß sich mit Fragen beschäftige, die 
bon Kongreß zu Kongreß wanderten und die diesbezüg— 
lichen Forderungen auf dem Papiere blieben. Es wärt 
unverantwortlich, diese Internationale noch zu verteidigen 
die eine solche der Worte, aber keine der Tat sei. Eine 
gute Antwwort bekommt der phrasenreiche, auf dem Weg, 
nach Moskau sich befindliche Franzose durch einen Eng 
—— Unter anderm meint der, die Bergleute 
hätten heute nichts so notwendig, als den 
————— Frieden; nichts sei ge— 
fährlicher für sie, als ein wirtschaftlisher 
Kruͤe g. (EEine gute und beachtenswerte Rechtfertigung 
u. a. für die jüngste Haltung unseres Gowerkvereins im 
Ruhrgeviet. De R Und der Belgier Dejardin sagt zum 
Schlusse noch den Frangosen, daß während des englischen 
Bergarbeiterstreiks Kohlenschiff auf Kohlenschiff von Dün— 
firchen (Frankreich) nach England gegangen sei. Da wäre 
die Zeit für eine „Aktion“ gowesen, die allerdings national 
angesandt werden müßte, wie sie das in Belgien getan 
hälten, indem sie zur Verhinderung der Kohlendusfuhr in 
dieser Zeit je Weche eine Schicht freiwillig gefeiert hätten. 
Der Nitrag Dejardin findet Annatme, während der de— 
Franxzosen im Orkus varschvindet 
Dieser Kongreß, zu dem noch manches zu sagen 
wäre, was uns aber der Raummangel verbietet, gehör 
nun der Geschichte an. Sein Verlauf war ziemlich 
trocken und nüchtern. Viel Regie und Geschäftsmäßig— 
keit, wenig lebendige Ursprünglichkeit. Es war er— 
stanunlich, wie sehr hier wirtschaftliche Tatsachen aner— 
kannt und berücksichtigt wurden und welche Mäßigung 
des Tones und der Ansichten herrschte, die sich von 
den in der Agitation beliebten Methoden himmelweit 
unterschjicden.“ Die revolutionären Akttionen, die die 
Franzosen wollten, fanden teine Gegenliebe. Erst 
praktische Arbeit im e igenen Lande verrichten 
durch starke Organisationen, die wirkt dann auch in— 
ternafonal, laukete die richtige Antwort der nüchter— 
nen Engländer, der sich der Kongreß anschloß. Ein 
Standpunkt, den die christhichen Gewerkschaften 
von jeher einnehmen. Der Kongreß war ein Schul— 
beispiel dafür, daß Tatsachen und die rauhe Wirklich— 
keit stärker sind als Theorien. Letzterer Erkenntnis 
beugte sich der Konareß — und der englischen Nüch— 
ternheit. Innere Schwierigkeiten wurden geschickt zu 
verbergen gesucht. Wo Fragen dem Kongreß gefähr— 
lich zu werden drohten, warf sich die englische Auto— 
rität ins Mittel, oder erfolgte eine Vertagung der 
Frage bzw. ein Kompromiß Im allgemeinen war 
der Kongreß arm an erheßenden Momenten. Nur 
einmal wurde man etwas warm, als der ergraute 
englische Bergarbeiterführer T. Asht on den Fingus— 
bericht gab und ihm der Kongreß eine, spontans 
Huldigung brachte. Fürwahr, eine Ehrfurcht abzwin—⸗ 
gende rüstige Greisengestalt, aus deren feinem Ge— 
sicht das blaue Ehrenmal des Bergmanns leuchtet! 
Ueberhaupt befanden sich unter den Engländern viele 
ergraute Führer, die schon ein Menschenalter für die 
Bergarbeiter ihres Landes wirken. Daß solche Männer 
revolutionären sozialistischen Phrasen abhold sind, mit 
denen aber manche der Teilnehmer an diesem Kon— 
greß draußen die Massen betören, kann man ver— 
stehen. 
Die christlichen Bergleute haben sich ihre eigent 
internationale Organisation gebildet. Ihre Organi— 
sationen sind noch jngendfrisch und nicht mit den 
Baollast an die Sterne gehängter Fordernngen bela— 
stet, die sich nicht verwirklichen lassen, weil sie keinen 
Mndden umfer fidh häaben. Bei itrent Aiängenbräosen
	        
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