Full text: Der Saarbergknappe (3 [1922])

Aummer 32 Saarbrücken, den 12. August 1022 
F 5 —— — F. —— *— — —3 4 — —S« 8 S — — — — 1P 25 — 
—Wi⸗ 8* I— —9 —35366 6 —Doe 9 
—233 —* — — — 3537— — —39 9 * 3 — — 1 4 —* 
A4 J J— —2 J 8 7 — J ———— 
——4WW —— J — 9 4J 57 5 ————— 
B 8 —6 —D 0 G—⏑———— 
* 2 * 
Organ des Gewerkvereins christl. Bergarbeiter Deutschlands für das Saargebiet 
—XMX————r—eee,—,.—, — ——————⏑ 272————— 2e22— Ç ç ç ç[—— ê ê — ÿ—„»—— — — — — — —— — —— — — 
Erscheint jeden Samstag, für die Mitglieder gratis. — Geschäftsstelle des Saar⸗Vergknabpen“, S— —e— 
Preis: für Zahlftellenabonnenten 0.80 Fr. mongaillich l Zur wirtschaftliche u. —5 —RBRR St Johanner sirahe 40. 
Botenlohn, für Postabonnenten 15.00 Mk. vierteljährlich. des Bergarbeiterstan es Fernsprech⸗ Anschluß: Amt Saarbrücken, Nummer 1500. 
— — 
3 J. Zu den in den letzten Wochen vorgenommenen Ver«fortgesetzt werden. Desgleichen sosl versucht werden, 
Visheriges —A der Verhand⸗ rchueenim, gab die Verwaltung kund, daß ürn nndee des Lohndiltates vom Dezember 1921 ein 
i d 5 zodire tio n nen eend n noch sud Feowei neues regelrechtes Rohnabkommen zu setzen. 
urch die Verlegungen Lohnkürzungen oder Lohnaus e NMflsi 33 
ungen wit der Hergwerncdrenunn 
In der Eingabe von 5. Juli (Saar⸗Bergknappe Weise gewaͤhrt werden daß die Lohne michl ter den den zu halien, danm ang ie otee dae 
Nr. 28) wurden seitens der Vergarbeiterorganisatio- Veindeftlohn sinken durften und dei Feierschichten ein halttigaett 9 * e aus —J 
nen Verhandlungen über folgende Punkte verlangt: Lohn in Höhe des Mindestlohnes gleich 1340 Fran ijt Ide —— — —* F mee wenur 
1. Beschwerden über ungerechte Verlegung von für Hauer gezahlt würde. Vorausseßung für letztere? d di 54— n 5 
De, und die Berechtigung von Beschwerden oder Wünsche 
Bergleuten; ist, daß das Feiern nicht durch eigenes Verschulden er nachweisen 
2. Hohe Bestrafungen, olgte. Die Vertreter der Orgamsationen wurden ge 
3. Schlechte Entlohnung: Den de Namen dr Dehn ien d ee 
* V ie Verlegungen ohne eigenes Verschulden geschädigt 
Weee Entlassungen: —53 3 die in e Grube Das bergmännische Bil⸗ 
5. Deputatkohlenbezug; verlegt wurden und dadurch eine Lohnminderung er 
b. Behandlung der Bergleute. iden 8 d disene ugd feszuetend dungswesen in Preußen 
* gi Ihr il. Zeit den Lohn erhalten, den sie über Toge verdienten 2 J 
— Von Selurich Rir un d. Tilen— 
notwendiger Beftimmumgen für die Sichechests der Grube für Einzelne verlängert würde, soll nach J. Allgemeines. 
männer gefordert. In einer weiteren Eingabeé de— d og ein ene von Arbeitern bzw. eine Bei dem bergnännischen Bildungsprobsem handelt 
Bewerkvereins vom, 8. Juli wurden einzelne Forde Nachpriifung der Verlegungen erfolgen es sich um eine Frage, an deren zufriedenstellenden 
rungen näher begründet und mit Material belegt Bezüglich der Bestrafungen wurde zugesagt Lösung nicht nur der direkt Beteiligte, sondern die ge— 
Diese Eingabe brachten wir in der lehlen Numme: daß dos Herausstellen von Förderwagen zum Nach samte Volkswirkschaft das größte Interesse hat. Hente 
zur Kenntnis der Mitglieder. cheiden nicht mehr erfolgen soll. Bestrafungen wegen geht eine Unsunrme von Begabung und Intelligenz 
Ueber die oben angegebenen Punkte fanden Ver bu leichter und unreiner Beladung von Wagen sollen dadurch verloren, daß die Not des Lebens so manchen 
handlungen am 19., 28, 26. und 20. Juu auf der nicht niehr getrennt und für jedes Delikt gesondert er⸗ tüchtigen Menschen an seinen Posten bindet und keine 
Bergwerksdirektion statt Der Verhandlungston war vlgen. Daß die Geldstrafen gegenüber der gleichen Gelegenheiten oder keine Mittel für die Weiterbildung 
um das vorweg zu nehmen, ein äußerst gereizter zZeit des Vorjahres erheblich gestiegen sejen, gab die porhanden sind. Darau mitzuwirken, daß es in dieser 
Zeitweise drohten die Verhandlungen ein vorzeiuges Lerwaltung zu, entschuldigte dies aber mit dem angeb- Beziehung besser wird, ist zwar eine schwierige aber 
Ende zu nehmen. Daß es so war, liegt daran, daf ichen Rückgang der vorübergehenden Ablegungen. recht dankbare Aufgabe. Manches ist hier auf diesen 
eine der fransösischen Devise Freiheit, Gleichheit Dazu werden unsere Kameroden sich noch äußern Gebiet in den letzten Jahren in den Parlamenten, be' 
Brüderlichkeit“ widersprechende Behandlung der Bera müssen.) Staat. Gemeinde, Industrie usw. erreicht worden 
leute seit einiger Zeit an der Tagesordnung ist. Eint Fälle sofortiger Entlassfung von Arbeitern Vieles aber bleibt noch zu tun übrig. 
besondere Schroffheit war aber bei den Vertretern ollen einer Nachprüfung unterzogen werden. In Die nachste hende Ablandliemqg will sich nun mit den 
der Direktion festzustellen. Schon seit geraumen eingen dalen bune vir Entlassung zurückgenommen derschiedenen Stufen des bergmännischen Bildungs- 
Zeit ist da ein neuer sogenannier scharfer Kure wesens Fortbildungsschute, Vorschule. 
gin verzeichnen. Vorden herrichte ein leidliches Ver „Betreffend Behandlung der Bergleute sagte die Sergschute beschäftigen und zeigen, wie ein 
hältnis zwischen Verwaltüng und AÄrbeilerschaft daww Verwaltung eine Besserungüzu. —, Higr ist es auch die heatener ru sitereche un Hochschule 
Gewerkschaften, weil man sichtlich bemücht war, die böchste Zeit. daß mit den schärfsten Mitleln dur wae: soder Atkademie möglich ist. Zunädte jedoch noch enuge 
Wünsche der Arbeiterschaft nach Möglichkeit zu erfül, hriffen wird. Sogar Mißhandlungen durch Vorgesetzte at gen dune Benerkumgene Vuehden pet 
len, was demgemäß gauch, Anerkennung beir diefen qp nicht felten. Wenn Bergleute sich dadurch zum alle Slͤnmde und Berufe in den Schiitzengräben, wo 
fand. Ob das Unwmillen in Frankreich hervorgerufen Zeußersten hinreißen ließen und von der Selbsthilfel getenn saun grend at Led geteilt werden mußte 
hat. wissen wir nicht. Anzunehmen ist es aber, da Erbrauch machten so ist das nicht verwunderlich — scmnnenfübete sind zwar manche früheren Vorur— 
dem jetzigen scharfen und ziemlich rücksichtslosen Die landlänfigen Drohungen der zum Gedingeabschlut deile bestit worden Trotzdem kommt aber der Berg⸗ 
Kurs schlecht eine andere Erklärung zu gebenist, zu berechtigten Beamten mit Entlafsung gegenüber den mann in der Oeffentlichkeit immer noch nickt gebiih⸗ 
mal schon des öfteren von den franzosischen Drette Kameradschaftsältesten, die das diktierte Gedinge nicht pend zur Gelbimg Es liegt dieses daron, daß der Laie 
ten ind, Ingenieuren selbst der Saatbergarbeiter Amnehmen wollen, werden von der Spitze der Verwal seine Arbeil nicht beanen und schähen lernt, Hätte er 
schaft Lob gespendet wurde. So ist es eine Talsache tung scharf verurteilt. — Diese Verurteilung hat für edoch einmal uenen Hochbruch gearbeitet, bej Ret— 
die übrigens schon mehrmals hervorgehoben wunte die Bergleute aber nur dann Wert, wenn das Gedinge tungsarbeiten, wo der Bergmann gemeinsam mit den 
zaß kein Vergbaugebiet, so von Streits verschont ge. in Virklichkeit vereinbart und den Beamten ein gue Vegnen opferinutig das veden üne die anenen 
dlieben ist, wie gerade das Saar-Bergbaugebleit An. deres Verhalten anbefohlen wird. Heute kann man sich in die Schanze schlägt, dabei sein koͤnnen, kännte er 
statt das besonnene Verhallen der Soarberalene, dem bber des Lindrucks micht ermehren daß die Begmten die, dompügierten Aöbbaumett oden ind die roßen 
diese Tatsache zuzuschreiben ist, besonders anzuerken die den größten Schneid. gegenüber den Bergleuten Gheahren des Berabones naher würde mancher en 
gen hat man es auf deren Herausforderung in lehter zeigen. am angesehensten bei der Verwaltung sind dem Bergmannsstemde eine dete Ansssanung be— 
Zeit abgesehen. Der Zweck dieses Handelns ist ne Einige Beamte rühmten sich doch, je mehr Euer Organ kommen. 
tiar und werden wir darauf zu sprechen konmen über imich herzieht oder Ihr üͤber mich schimpft deste ¶ uUm nun das Anfehen des Bergmannes nach außen 
enn nicht eine Aenderung des derzeiligen scharfer pehr steigen meine Alktien hei der Verwaltung) Die hinu behen nß der deranse den duht 
Kurses erfolgt. —— q er eehtn einer ausreichenden praktischen Ausbildumg auch eine 
Zur Zeit fehlt vor allem rständnis für die Merden über deutsche Beamte, daß sie diese nicht er Jule Ausbiidung in beruflichen Fortbildungsschulen 
EKigenheiten yu Wadee eh gern hätte. Das ist quc nowh nicht behauptet worden erhalten Anter den Gesamterziehungsaißgaben dit 
der sich jetzt bei den Verhaͤndlungen kundut sich wei— Poer bar gunt wogt li chaist die Verwaltung für dirfuüͤr in Voit besteben steht die Heranbildung des ge 
terhin in der Bergwerksverwaltung auswvira Iaten gdentscher ¶ Unterbeamten die sie unter werblichen Nachwuchses mit. an erster Stelle. Für 
wird es um den sogeen e danthne —— * i hr em Regime duldet, wenn nicht gar gatheißzt oder den Bergbau kommt noch hinzu, daß ims eine bhoch 
schehen sein. Kein Mesasch wind sen Se gnordnet. Würde auf die Beschwerden der Bergleute entwiclelte, Techmik neure schnerige und verwidtelle 
zumuten können, sich wieder in das alle saarabische Ab üͤber. schlechte Behandlung durch deutsche Unterbeamte. Irbettsurethoden gebrecht hat Dieselben bedingen 
hängigkeitsverhältnis einspannen zu dassen in dene a auf diese traurige Art und Weife nach oben hin en ut üenen technisch geschulten Arbeiter, wenn 
nur Herrscher und Beherrschte gab. Was hier im Saar en machen wollen, eine gehörige Zurechtweisung Arbeiterschaft, Boamten und Industrie gut dabei sah 
hergbau bilter not lut ist ehruche Betentang vegcit oder Bestrafung derselben durh die Spitenverwaltung, dne e Weltkriee hat“ueeß in den 
beitgebers zur Tarif gemeinschaft, Abschluf ieee nn urde e esserung einkehren. Asoöoreiten Wassen des Voltes eine Sinnme von geistiger 
annehmbarer ohnbedirigin Nefhim de en ist letzten Endes die Verwaltung für eine miserable Beweglichkeit und Energie steckt, die bisher nur ir 
beltarifes gemäß den Fortschrüten dan deutschen J handlung der Bergleute verantwortlich zu mochen beschraͤnktem Maße zur Entfaltung, und Verwertung 
Bergbau das Tarifwesen vorsiebt In England nnt Wir wollen hoffen, daß sie ihr Wort, eine Vvefferung im Staatsganzen gelangt ist. Diesen Lurus brach 
in Deutschland wachst sich bag demokratische Wirt ste einkehren, wahr macht und entsprechend den hegenber Volfskraft kann sich das dentsche Volk in 
schaftsprinzip in der Praxis immer mehtun ——— führen den Oraanen Verbaltunasmoimnoßmen tunt unnsn weiter gestatten, wenn es im Wett. 
man hier eine Rückwärtsentwicklung will. Daß — erteilt. bewerbe der Völker seine Stellung behaupten will. Die 
Heginnen den soßiglen Frieden untergraben muß, liegt Die Frist zur Abfuhr der Deputatkohlen im Sebung und Verwertung aller Begabungen unrd 
klar auf der Sand. Und daß die Berhoshetereaet gondabsat welche n di. Fun abgelaufen war, wurde Fähigkeiten zur erfolgreäüchsten Kraftentfaltumg ist 
nicht schuldig find ebenfalis Dem Ardeiigebe ist be bis Ende August ausgedehnt. Außerdem soll die Ver- exforderlich. Deutschland wird im wirtschaftlichen 
e be — Frieden gewahrieiste enh solange pie ehen 8 als Fuhrwerke eeee d eeedtnnen a 
ihm liegt es, ob dersfe zum Abholen v oblen auf den Verladeplätzen er⸗ seine In ibe roter zer 
halten bleibt — felbe anch in der Bukunft er bh n von Ke udebli Diese heranzubilden und ihre Seistungs fähigkeit azu 
Mit der Schaffung eines Tarifausschusses stärken, ist Aufgabe der Vorwildems⸗ chule. 
und einer Schlichtungsstelle erklärte sich dies Aus all diesen Gründen ist von der Vergarbeiter⸗ 
Verwaltung grundsätzlich einverstanden. Die Verhand-schaft und von deren gewerkichaftlichen Orgamsalionen 
lungen über diese heiden Vunkte sollen am 7. Nuaustlichon seit Jabren die Einführumng ic 3 
Jahrgang 8 
F
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.