Full text: 1877 (0004)

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IV. Neue Construktionen. 
Die langen Feuerbleche wurden deshalb mit Vorliebe 
angewandt, damit die Stichflamme, welche über der Feuer— 
brücke zu erwarten ist, keine Nietung treffen kann. Da sich 
indessen in der Fabrikation so langer Feuerbleche erhebliche 
Schwierigkeikten zeigen, so erlaube ich mir eine andere Con— 
struktion vorzuschlagen, die bereits seit c.2 Jahren auf dem 
Geislauterner Schachte der Königlichen Berginspektion J aus- 
geführt ist und sich dort recht gut bewährt hat. Das 
Feuerblech soll nämlich aus 2 Ringen bestehen, von denen 
der vordere eine Länge von c. 650 mm hat, während der 
andere 2 melang ist. Auf diese Weise wird die zweite 
Rundnaht vollständig der Stichflamme entrückt, und die 
erste Rundnaht gar nicht von der Flamme berührt, da die— 
selbe zu weit vorn liegt. Gibt man noch dem Roste ein 
wenig Neigung nach hinten, wie dies auf Bl. V angedeutet 
ist, so wird die Wirkung der Stichflamme bedeutend abge— 
schwächt. 
Obige Construktion ist auch mit Vortheil bei einigen 
Cylinderkesseln mit äußerer Feuerung angewandt worden. 
Die Verbindung der Feuerrohre unter einander durch 
aufgebogene Ränder, wobei die Stichflamme ebenfalls keine 
Nieten treffen kaum, hat sich im hiesigen Bezirke durchgehend 
nicht bewährt, da dieselben an, diesen Stellen nach kurzer 
Zeit stark corrodirt und rissig wurden. Es ist dies wohl 
zum Theil dem Umstand zuzuschreiben, daß die meisten 
Kesselschmiede gar keine passenden Einrichtungen zu dieser 
Herstellung haben und dann das Material sehr schlecht be— 
handeln, sodaß dasselbe schon von vornherein an der Stelle sehr 
geschwächt ist. Ein fernerer Nachtheil ist der, daß Repara— 
turen an solchen Feuerrohren nur mit großen Kosten und 
vieler Mühe herzustellen sind. 
Es erhalten allerdings solche Rohre eine große Stei— 
figkeit und im Falle des Glühendwerdens wirft sich das 
Blechfeld erfahrungsmäßig nur zwischen den Ringen. Der 
oben angeführte Fall von Heinitz (Bl. J) beweist indeß, daß,
	        
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