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IV. Neue Construktionen.
Die langen Feuerbleche wurden deshalb mit Vorliebe
angewandt, damit die Stichflamme, welche über der Feuer—
brücke zu erwarten ist, keine Nietung treffen kann. Da sich
indessen in der Fabrikation so langer Feuerbleche erhebliche
Schwierigkeikten zeigen, so erlaube ich mir eine andere Con—
struktion vorzuschlagen, die bereits seit c.2 Jahren auf dem
Geislauterner Schachte der Königlichen Berginspektion J aus-
geführt ist und sich dort recht gut bewährt hat. Das
Feuerblech soll nämlich aus 2 Ringen bestehen, von denen
der vordere eine Länge von c. 650 mm hat, während der
andere 2 melang ist. Auf diese Weise wird die zweite
Rundnaht vollständig der Stichflamme entrückt, und die
erste Rundnaht gar nicht von der Flamme berührt, da die—
selbe zu weit vorn liegt. Gibt man noch dem Roste ein
wenig Neigung nach hinten, wie dies auf Bl. V angedeutet
ist, so wird die Wirkung der Stichflamme bedeutend abge—
schwächt.
Obige Construktion ist auch mit Vortheil bei einigen
Cylinderkesseln mit äußerer Feuerung angewandt worden.
Die Verbindung der Feuerrohre unter einander durch
aufgebogene Ränder, wobei die Stichflamme ebenfalls keine
Nieten treffen kaum, hat sich im hiesigen Bezirke durchgehend
nicht bewährt, da dieselben an, diesen Stellen nach kurzer
Zeit stark corrodirt und rissig wurden. Es ist dies wohl
zum Theil dem Umstand zuzuschreiben, daß die meisten
Kesselschmiede gar keine passenden Einrichtungen zu dieser
Herstellung haben und dann das Material sehr schlecht be—
handeln, sodaß dasselbe schon von vornherein an der Stelle sehr
geschwächt ist. Ein fernerer Nachtheil ist der, daß Repara—
turen an solchen Feuerrohren nur mit großen Kosten und
vieler Mühe herzustellen sind.
Es erhalten allerdings solche Rohre eine große Stei—
figkeit und im Falle des Glühendwerdens wirft sich das
Blechfeld erfahrungsmäßig nur zwischen den Ringen. Der
oben angeführte Fall von Heinitz (Bl. J) beweist indeß, daß,