15 —
Ebenso wurden an verschiedenen Kesseln die Mantel⸗
bleche an der Stelle vollständig durchgerostet vorgefunden,
wo der Ablaßstutzen sitzt.
Endlich wurden noch an den meisten Mannlochrändern
in der vorderen Kopfplatte starke Zerfressungen von Innen
ronstatirt. Diese rühren immer von Undichtigkeiten her,
und ist daher eine besondere Sorgfalt auf das Verpacken
der Mannlochdeckel zu verwenden. —
Hiermit schließe ich den ersten Theil meines Rechen—
schaftsberichtes und gehe zu einigen anderen Punkten über,
welche ich etwas näher betrachten und dabei meine in der
Praxis gewonnenen Erfahrungen mittheilen will.
—IL
Die Bleche, welche zu neuen Kesseln verwandt wurden,
sind, mit wenigen Ausnahmen, vor der Verwendung einer
Biegeprobe unterworfen worden, um festzustellen, ob das
Material zur Verarbeitung brauchbar oder nicht brauchbar ist.
Als Grundlage zu diesen Prüfungen dienten die Vor—
schläge, welche auf der Conferenz des Verbandes der Dampf⸗
kessel-Ueberwachungs-Vereine im Juni 1875 in Dresden
(laut Bericht) gemacht wurden.
Obgleich die Frage der Biegung von Blechen den hie—
sigen Werken noch neu ist, und Resultate noch wenig bekannt
waren, so gingen doch mehrere Walzwerke die gestellten Be—
dingungen ohne Weiteres in dem Glauben ein, dieselben mit
ihren vorhandenen Einrichtungen und bisherigen praktischen
Erfahrungen erfüllen zu können. Indessen mußten sich die—
selben bald überzeugen, daß sie die Schwierigkeit der Erfül—
lung dieser Bedingungen kaum überwinden konnten.
Während nämlich die Probestreifen von Blechen erster
Qualität durchgehend die vorgeschriebenen Bruchwinkel aus—
hielten, war dies bei den Feuerblechen, besonders in der
Querfaser, nur selten der Fall. Unter den Feuerblechen,
welche selbst von berühmten Firmen bezogen wurden, waren
nur wenige, die den Bedingungen entsprachen, und mußten