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Wegen allgemeiner Abnutzung und durch Alter sehr
geschwächt zeigten sich 5 Kessel, welche auch sofort ausgebaut
und zu Vorwärmern oder Wasserreservoiren weiter benutzt
wurden.
Ein Kessel wurde wegen zu vieler Nietlochrisse in den
Mantelblechen, und weil das Blech im Allgemeinen zu
schwach war, verworfen.
Zwei Kessel mußten wegen schlechter Qualität des
Bleches abgesetzt werden. Bei Gelegenheit einer Reparatur
nahm ich Streifen von den Blechen ab und unterwarf die—
selben der Biegeprobe auf der Blechbiegemaschine. Das
Resultat dieser Proben war ein höchst ungünstiges. Wäh—
rend die Längsfaser 60 aushielt, zerbrach der Probestreifen
in der Querfaser schon bei 80 und verursachte ein Geräusch,
als ob Glas zerbricht. Der Bruch zeigte die grobkörnige
Struktur des Gußeisens. Die Kessel stammen aus dem
Jahre 1874 und waren im Ganzen etwa 2 Jahre in Betrieb.
Die Bezugsquelle der Bleche ist nicht genau anzugeben, sie
stanimen aber aus Lothringen.
Einer größeren Reparatur wurden außerdem noch 8
Kessel unterworfen.
Die meisten Schäden zeigten sich an den Feuertafeln.
Diese sind erfahrungsmäßig am Meisten der Zerstörung durch
Blasen oder Ausbauchungen, sowie durch Schiefern und Risse
ausgesetzt. Die Anzahl von 57 neuen Feuertafeln, welche
ausgewechselt werden mußten, ist ein Beweis, wie wichtig
die richtige Wahl des Materials und eine sorgfältige Fabri—
kation bei diesen Tafeln ist.
Ausbauchungen erlitten die Feuerrohre eines Kessels
durch Erglühen der Feuertafeln in Folge von Wassermangel,
wie dies aus der Zeichnung auf Bl. J zu ersehen ist. Beide
Feuerrohre zeigten trotz ihres Glühens bei Wassermangel und
trotz mehrfachen Eingedrücktseins um 80 bezw. 34 Centimeter
keine Rißspur, was auf ausgezeichnete Qualität der Bleche,
wie solide Durchführung der Arbeit schließen läßt. Der
Wasserstand war in Folge Unachtsamkeit des Heizers bis
auf 160 mm unter die Oberkante des Feuerrohres gesunken.