Full text: 1877 (0004)

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Wegen allgemeiner Abnutzung und durch Alter sehr 
geschwächt zeigten sich 5 Kessel, welche auch sofort ausgebaut 
und zu Vorwärmern oder Wasserreservoiren weiter benutzt 
wurden. 
Ein Kessel wurde wegen zu vieler Nietlochrisse in den 
Mantelblechen, und weil das Blech im Allgemeinen zu 
schwach war, verworfen. 
Zwei Kessel mußten wegen schlechter Qualität des 
Bleches abgesetzt werden. Bei Gelegenheit einer Reparatur 
nahm ich Streifen von den Blechen ab und unterwarf die— 
selben der Biegeprobe auf der Blechbiegemaschine. Das 
Resultat dieser Proben war ein höchst ungünstiges. Wäh— 
rend die Längsfaser 60 aushielt, zerbrach der Probestreifen 
in der Querfaser schon bei 80 und verursachte ein Geräusch, 
als ob Glas zerbricht. Der Bruch zeigte die grobkörnige 
Struktur des Gußeisens. Die Kessel stammen aus dem 
Jahre 1874 und waren im Ganzen etwa 2 Jahre in Betrieb. 
Die Bezugsquelle der Bleche ist nicht genau anzugeben, sie 
stanimen aber aus Lothringen. 
Einer größeren Reparatur wurden außerdem noch 8 
Kessel unterworfen. 
Die meisten Schäden zeigten sich an den Feuertafeln. 
Diese sind erfahrungsmäßig am Meisten der Zerstörung durch 
Blasen oder Ausbauchungen, sowie durch Schiefern und Risse 
ausgesetzt. Die Anzahl von 57 neuen Feuertafeln, welche 
ausgewechselt werden mußten, ist ein Beweis, wie wichtig 
die richtige Wahl des Materials und eine sorgfältige Fabri— 
kation bei diesen Tafeln ist. 
Ausbauchungen erlitten die Feuerrohre eines Kessels 
durch Erglühen der Feuertafeln in Folge von Wassermangel, 
wie dies aus der Zeichnung auf Bl. J zu ersehen ist. Beide 
Feuerrohre zeigten trotz ihres Glühens bei Wassermangel und 
trotz mehrfachen Eingedrücktseins um 80 bezw. 34 Centimeter 
keine Rißspur, was auf ausgezeichnete Qualität der Bleche, 
wie solide Durchführung der Arbeit schließen läßt. Der 
Wasserstand war in Folge Unachtsamkeit des Heizers bis 
auf 160 mm unter die Oberkante des Feuerrohres gesunken.
	        
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