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Die sonstigen, namentlich bei den inneren Revisionen
vorgefundenen Mängel und Gebrechen an den revidirten
Kesseln sind im Nachfolgenden, nach 4 Gruppen geordnet,
in Kürze zusammengestellt.
A. Construktionsfehler.
Als ein großer Fehler muß es angesehen werden, wenn
die Feuertafeln nur so lang gewählt werden, daß die
Quernaht gerade über die Feuerbrücke zu liegen kommt, wie
dies an einigen neuen Kesseln gefunden wurde. An dieser
Stelle ist die Stichflammen-Wirkung am Größten, und Niet-—
lochrisse werden mit der Zeit auch beim besten Material
unausbleiblich sein.
Bei den meisten neuen Kesseln wurde eine falsche Niet—
stellung, besonders bei den doppelten Nietnähten, constatirt,
sodaß durch dieselbe eine bedeutende Verschwächung des
Bleches gerade an der am Stärksten in Anspruch genommenen
Stelle des Kessels (in der Längsnaht) bewirkt wurde. Ich
möchte deshalb empfehlen, um solchen Fehlern vorzubeugen,
die Nietstellungen nach der weiter unten angegebenen Tabelle
VIII über „Nietungen der Dampfkessel“ in den Bedingungen
bei Neulieferungen vorzuschreiben.
Ein anderer Fehler, welcher möglicherweise zu großen
Unzuträglichkeiten führen kann, ist der, daß die Hahngriffe,
besonders bei den Wasserstandsgläsern, in offenem Zustande
des Hahnes einmal vertikal, ein anderes Mal horizontal
stehen. Bei größeren Kesselanlagen kann der Heizer leicht
ein Versehen begehen, wenn er Wasserstandsgläser mit der—
artigen verschiedenen Hahnstellungen zu beobachten hat. Es
ist daher dringend anzuempfehlen, daß bei allen Kesselan—
lagen die Stellungen der Hahngriffe alle nach einer be—
stimmten Richtung angeordnet werden.
B. Fehler beim Betriebe.
Unregelmäßige Beschickung der Kessel mußte noch in
einigen Fällen monirt werden, namentlich bei solchen An—
lagen, welche vom Hauptbetriebe entfernter liegen.