Full text: 1877 (0004)

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Die sonstigen, namentlich bei den inneren Revisionen 
vorgefundenen Mängel und Gebrechen an den revidirten 
Kesseln sind im Nachfolgenden, nach 4 Gruppen geordnet, 
in Kürze zusammengestellt. 
A. Construktionsfehler. 
Als ein großer Fehler muß es angesehen werden, wenn 
die Feuertafeln nur so lang gewählt werden, daß die 
Quernaht gerade über die Feuerbrücke zu liegen kommt, wie 
dies an einigen neuen Kesseln gefunden wurde. An dieser 
Stelle ist die Stichflammen-Wirkung am Größten, und Niet-— 
lochrisse werden mit der Zeit auch beim besten Material 
unausbleiblich sein. 
Bei den meisten neuen Kesseln wurde eine falsche Niet— 
stellung, besonders bei den doppelten Nietnähten, constatirt, 
sodaß durch dieselbe eine bedeutende Verschwächung des 
Bleches gerade an der am Stärksten in Anspruch genommenen 
Stelle des Kessels (in der Längsnaht) bewirkt wurde. Ich 
möchte deshalb empfehlen, um solchen Fehlern vorzubeugen, 
die Nietstellungen nach der weiter unten angegebenen Tabelle 
VIII über „Nietungen der Dampfkessel“ in den Bedingungen 
bei Neulieferungen vorzuschreiben. 
Ein anderer Fehler, welcher möglicherweise zu großen 
Unzuträglichkeiten führen kann, ist der, daß die Hahngriffe, 
besonders bei den Wasserstandsgläsern, in offenem Zustande 
des Hahnes einmal vertikal, ein anderes Mal horizontal 
stehen. Bei größeren Kesselanlagen kann der Heizer leicht 
ein Versehen begehen, wenn er Wasserstandsgläser mit der— 
artigen verschiedenen Hahnstellungen zu beobachten hat. Es 
ist daher dringend anzuempfehlen, daß bei allen Kesselan— 
lagen die Stellungen der Hahngriffe alle nach einer be— 
stimmten Richtung angeordnet werden. 
B. Fehler beim Betriebe. 
Unregelmäßige Beschickung der Kessel mußte noch in 
einigen Fällen monirt werden, namentlich bei solchen An— 
lagen, welche vom Hauptbetriebe entfernter liegen.
	        
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