fanden sich wieder, und der Verein blühte in der alten Form kräftiger auf. Herr Klein
legte nach 15jähriger Tätigkeit sein Amt als Dirigent nieder, sein Nachfolger wurde
Herr Oberbahnassistent Zimmer bis zum Jahre 1924, in welchem Jahre am 1. Juni
Herr Oberlehrer Schmidt die Leitung übernahm. Der Verein betrachtet es als seine
vornehmste Aufgabe, Volkslied und Madrigal zu pflegen und nur musikalisch wertvoll
Chöre zu singen.
Steeg’sches Männerquartett Harmonie, Ottweiler.
Das Stee’gsche Männer-Quartett „Harmonie“ verdankt seine Gründung im Herbst
1907 dem Wunsche begeisterter Sänger und eines mit der starken Entwickelung des
deutschen Liedes in damaliger Zeit fortgeschrittenen Dirigenten, die ihre gesangliche
Befriedigung im Gesangsbztriebe der damaligen Ottweiler Vereine nicht finden
konnten. Der erste Dirigent war der später in Friedrichsthal verstorbene Lehrer
Philipp Steeg. Die Gründungsmitglieder waren Steinmet, Adolf Lauermann, Louis
Presser, Heinrich Lauermann, Hommel, Emil Theis, Keller, Wentel, von
denen heute noch drei aktive Sänger des Quartetts sind. Neben der gesanglichen Be-
tätigung pflegte das Quartett auch die gesellschaffliche Unterhaltung. Infolge der
Versetzung des Lehrers Steeg ruhte der gesangliche Betrieb des Quartetts in den ersten
Jahren des neuen Jahrhunderts. Mit dem Jahre 1907 erhielt es aber einen neuen
Dirigenten in der Person des jest noch an seiner Spigße stehenden Dirigenten Schmidt.
Das Quartett benötigt weder Statuten noch Beiträge, entstehende Unkosten werden
gemeinsam gefragen, und die Tätigkeit. des Dirigenten ist kostenlos. Es gehört zu den
ungeschriebenen Gesetzen des Quartetts, sich nicht an Wettstreiten und an den üblichen
Gesangsfesten zu beteiligen, dagegen ist es zu wohltätigen Zwecken und zur Ehrung seiner
Mitglieder bei bestimmten Gelegenheiten stets zur Hand. Es pflegt die schöne Kunst des
Männergesanges um der Kunst willen und veranstaltet zu diesem Zwecke von Zeit zu
Zeit Sängerfahrten und bemerkenswerte Konzerte, deren Programme stets auf beacht-
licher Kunsthöhe stehen, und die nicht allein Chöre aufweisen, sondern liebevolle
Pflege des Volksliedes und des Madrigals beweisen. Verstorbene Mitglieder des
Quartetts sind der erste Dirigent Steeg, der durch seinen angenehmen Iyrischen Bariton
als Sänger bekannte 1. Baß Hommel und der freundliche und anhängliche 1. Baß
Wendling, zu dessen Ehrung der erste Teil eines Konzertprogrammes eine besondere
und würdige Gestaltung zeigte. Die augenblickliche Zusammensetzung des Quartetts
ergibt sich aus folgendem Zahlenbild: 5:3:3:5,
Gesangverein Liederkranz, Ensheim.
Zwei Wegstunden östlich von Saarbrücken, leicht mit der Kleinbahn zu erreichen,
fiegt der stattliche Flecken Ensheim, bekannt durch seine Industrie und den Gewerbefleiß
seiner Bewohner. Ein gemütvoll veranlagtes, sangesfrohes Völkchen beherbergen seine
Mauern, Schon in den 70er Jahren existierte da ein Gesang- und Musikverein „Arion“,
der aber leider mangels rühriger Führerpersönlichkeiten, vielleicht auch durch die Ungunst
der Verhältnisse, bald zerfiel.
Im Oktober 1903 erstand dann der „Liederkranz‘“. Eine kleine, begeisterte Sänger.
schar, ein zielsicherer, tüchtiger Dirigent in der Person des Herrn Fabrikbeamten Bach-