Full text: Bundes-Buch des Saar-Sänger-Bundes

einen glänzenden Verlauf nahm. Von Seiten des Saarsängerbundes nahm Herr Stadt 
schulrat Bongard an dem Feste teil, der die Glückwünsche des Bundes überbrachte 
und auch die Festrede hielt. Wie in der Vergangenheit es der Verein verstand, seine 
[Ideale hochzuhalten, so möge es in Zukunft weitergehen. Möge seine Geschichte ihm 
über die Klippen unserer Zeitströmung, über die Fragezeichen politischer, wirtschaft- 
licher und völkischer Zukunftsgestaltung hinweghelfen zu gedeihlicher Weiterentwicklung 
für und für. 
Musik-Gesang-Verein Ottweiler. 
Kurzer Rückblick nach 32 Jahren. 
Sind wir von der Arbeit müde, 
ist noch Kraft zu einem Liede‘ 
Wo immer sich Menschen finden, deren Seelen harmonisch zusammenklingen, da 
stellt sich ganz von selbst das Bedürfnis nach gemeinsamer idealer Betätigung ein. 
So war es auch, als im Jahre 1893 verschiedene sangesfreudige Mitglieder der 
damaligen Turner- und Feuerwehrkapelle von dem Wunsche beseelt zusammentraten. 
sich nach des Tages Last und Mühe neben der Pflege der edien Musik auch dem 
deutschen Männergesang zu widmen und zu diesem Zwecke einen Gesangverein gründeten. 
Dieser erhielt in der am 23. Oktober 1893 stattgefundenen 1. Generalversammlung seiner 
Bedeutung gemäß den Namen Musik-Gesang-Verein Ottweiler. Gleichzeitig wurde als 
1. Vorsisender Ludwig Klein und als Dirigent der Chorleiter der Musikkapelle Friedrich 
Cano (+) gewählt. Die ersten Gesangproben wurden in dem Lokal des Musikers und 
Wirtes Leopold Cano abgehalten. Nach dessen Wegzug wurde als Vereinslokal die 
Wirtschaft von Witwe Karl Pteiffer gewählt. Später verlegte man es nach der Wirtschaft 
von Witwe Valentin Zumbrod, Ottweiler Ziegelhütte, wodurch der Verein kurz „die 
Ziegelhütter“ genannt wurde, 
Langsam, aber sicher entwickelte sich der junge Verein und zog immer mehr Sanges- 
freunde zu sich heran. Er beteiligte sich recht lebhaft an Veranstaltungen nach außen 
und erfreute sich allgemeiner Wertschägung, so daß es ihm dank der großen Bemühungen 
seines 1. Vorsitsenden schon im Jahre 1897 möglich war, aus treiwilligen Spenden eine 
Vereinsfahne anzuschaffen. Die Fahnenweihe, deren schöner Verlauf noch heute bei den 
älteren Mitgliedern des Vereins in hoher Erinnerung steht, fand am 11. Juli desselben 
Jahres in der Zumbrodschen Anlage statt. Treu und fest hielt die kleine Sängerschar 
zur Fahne und arbeitete sich unter der rührigen Leitung ihres betagten Dirigenten so weit 
heran, daß der Verein in der Lage war, zu Pfingsten 1901 an dem Gesangswetistreit 
zu Oberstein a. d. Nahe mit Ertolg teilzunehmen. 
Hierdurch angespornt, entwickelte sich der Chor kräftig weiter, sodaß er im Jahre 1902, 
nachdem der bisherige Chorleiter Cano von seinem Amt zurückgetreten war, beschloß, 
unter der Leitung des Ehrenmityliedes Herrn Lehrer Steeg (+) an dem Gesangswettsfreit 
in Neunkirchen teilzunehmen. Dort errang er in der zweiten Stadtklasse den 2. Haupt- 
and 2, Ehrenpreis. 
Auch dieser Erfolg stärkte die Sangeslust unserer Mitglieder, und sie faßten daheı 
auch im folgenden Jahre den Entschluß, sich an einem Wettgesang, diesmal in Malstatt- 
Burbach, zu beteiligen. Leider mußte Herr Steeq von Amts wegen kurz vor Pfingsten 
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