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den Wettergott zu Rate zu ziehen, der auch aus Zorn darüber die ganze Festlichkeif
zu Wasser werden ließ und dem Verein üble Nachklänge in Form von Schulden hinter-
ließ. Noch heute kann man bei Trockenzeiten, wenn es dürchaus nicht regnen will,
in Sängerkreisen die scherzhafte Bemerkung hören: „Die Liedertafel muß ein Fest
veranstalten, dann gibt es sicher Regen.“ Um diese Zeit wurde auch wieder ein
neuer Bergmannsgesangverein ins Leben gerufen. Das bis dahin im Verwahr der
Liedertatel und deren Chorleiter befindliche Vereinsvermögen des alten Bergmanns-
gesangvereins ging nun in den Besitz des neuen über, darunter auch die vom Prinzregenten
Wilhelm von Preußen gestiftete Fahne. Dieser letste Bergmannsgesangverein löste sich nach
zinigen Jahren wieder auf, und die Fahne, die gewissermaßen ein historisches Stück ist,
schlummert jest als Sofadecke in der Wohnung eines ehemaligen Vereinsvorsitsenden
und träumt dem Tag entgegen, an dem sich Neunkircher Bergknappen wieder aufraffen
werden, um das deutsche Lied zu pflegen, und wo sie, die alte brüchig gewordene
Fahne, einer fröhlichen Sängerschar voranflattern kann.
Es folgen nun für die Liedertafel Jahre gedeihlicher Entwicklung. Sie stand in
hohem Ansehen beid erBürgerschaft Neunkirchen, und ihre Leistungen wurden vollwertig
angesehen, bis im Jahre 1896 das Verhängnis naht in Gestalt eines CGesangwett-
streites in Trier. Die Liedertafel nahm daran teil und erhielt keinen Preis. Noch heute
hört man am Biertisch die boshafte Bemerkung, die Mitglieder von damals wären bis
heute noch nicht zurückgekehrt. Ein Teil derselben sei mit Frack und Zylinder ins
Ausland geflüchtet. Es gab dadurch eine Spaltung in der Liedertafel, und der eine
Teil mit dem damaligen Dirigenten Herrn R. Schlemmer schied aus und gründete
einen neuen Gesangverein, den „Neunkircher Liederkranz“.
Ein Jahr später hafte sich der alte Verein jedoch wieder erholt und konnte 1897
sein 25 jähriges Stiftungsfest feiern, aber nicht an dem festgelegten Tag, denn — Lieder-
tafelwetter war eingetreten. Die Festlichkeit wurde deshalb eine Woche verschoben
und konnte dann trozdem bei Regenwetter abgehalten werden. Sicher ein Beweis für
die gute alte Tradition.
In diesem Jahr übernahm Rektor Küstner die gesangliche Leitung der Liedertafel,
und unfer seiner Führung ging der Verein in eine neue Blütenzeit, in welcher der
Beschluß geboren wurde, im Jahre 1902 anläßlich des 30jährigen Stiftungsfestes des
Vereins einen großen nationalen Gesangsweftstreit zu veranstalten. Großzügige Vor-
bereiturgen mukten bewältigt werden. Tausende Rundschreiben gingen hinaus in alle
Windrichtungen und fuden die Brudervereine aus nah und fern zur Teilnahme am edlen