30 Jahre seines Bestehens aufzuzählen. Die in den Vereinsakten enthaltenen Programme
und Zeitungsberichte über das von dem Verein Dargebotene sind ein beredtes Zeugnis
für dessen rühriges Schaften und seine Erfolge. Der „Rheingold“ stand in den Jahren
1903 bis 1908 auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit bei einer Stärke von rund
100 Sängern. In dieser Zeit ist er weiten Kıeisen eine Quelle reichen musikalischen
Kunstgenusses und geselliger Freuden gewesen. Von diesem Zeitpunkt ab vermochte
der „Rheingold‘“ sich auf dieser Höhe nicht mehr zu halten. Die Ursache lag hauptsächlich
in der Zersplitterung seiner Kräfte, die durch Neugründung von Gesangvereinen herbei-
geführt wurde. Am 1. April 1921 verlor der Verein allein 25 der besten Sänger
durch ihre Versetzung zur neuen Eisenbahndirektion in Trier.
Die jeweiligen Vorsitzenden während der 30 Jahre seines Bestehens waren: Bier-
mann, Lotze, Löwenbrück, Winter, Tielsch, Böcker, Götz, Simons, Elbe (gegenwärtiger
Vorsitzender). Die Dirigenten waren: Hempel, Petry, Bornschein, Hogrebe, Treitz,
Clanget, Ziegelmayer, Cormann (gegenwärtiger Dirigent). Wie den meisten Vereinen,
so sind auch dem Männergesangverein „Rheingold“ innere Krisen sowohl, als auch äußere
Anfechtungen nicht erspart geblieben. Allein es gelang ihm, sich durch alle Wider-
wärtigkeiten durchzuringen. Wenn er auch leider einen Rückgang verzeichnen mußte,
erfreut der Verein sich in letzter Zeit eines so frischen Aufschwunges wie in der
ersten Zeit seiner Gründung. Unter der sicheren Leitung seines jetzigen Dirigenten
Herm Musikdirektors Cormann und des Vorstandes hat der Verein ein ständiges
Anwachsen seiner Mitgliederzahl zu verzeichnen, und es gereicht ihm zur besonderen
Freude, daß bewährte Gesangsveteranen aus dem alten „Rheingold“ von neuem in die
Reihen der aktiven Sänger eingetreten sind, um damit ihre treue Anhänglichkeit an den
Verein zu bekunden. Mit Begeisterung pflegen die Sänger gegenwärtig den herrlichen
Männergesang, und der Vorstand gibt sich der Hoffnung hin, daß der „Rheingold“ bald
wieder in seiner früheren stattlichen Zahl von 100 Sängern in edien Wettbewerb mit seinen
größeren Brudervereinen treten kann!
Sängerbund (M.-G.-V.-Doppelquartett) Clarenthal.
Der heutige Sängerbund Clarenthal ist im Jahre 1921 aus der Vereinigung der
beiden Vereine Männergesangverein und Männer-Doppelquartett hervorgegangen. Ersterer
wurde im Jahre 1874 gegründet, um bis zum Ausbruch des Weltkrieges ununterbrochen
unter Leitung des verstorbenen Hauptlehrers Weber das deutsche Lied an der Saar
zu pflegen. Nach Friedensschluß nahm der Verein zuerst unter Hauptlehrer Kneip,
dann unter Lehrer Gutensohn seine gesangliche Tätigkeit wieder auf, bis die Verschmelzung
beider Vereine erfolgte. Das Männer-Doppelquartett bildete sich im Jahre 1907
und erzielte bald beachtenswerte Leistungen. Es konnte sich auch während des Krieges
durchhalten und arbeitete viel in der Fürsorge für die im Felde stehenden Mitglieder
und deren Angehörigen. Seine Chorleiter waren die Herren Stötzer, Schneider und
zuletzt Herr Gutensohn. Unter lesterem erfolgte die Vereinigung. Er konnte den
Verein bis zum Jahre 1924 dreimal erfolgreich vom Gesangwettstreit nach Hause führen.
Im Juli 1925 wurde das 50jährige Stiftungsfest, verbunden mit Fahnenweihe, gefeiert,
nachdem der Verein kurz vorher hervorragenden Anteil an der Tausendjahrfeier der
Rheinlande im Saargebiet genommen hatte. Heute zählt der Verein 145 Mitglieder,
darunter 40 aktive Sänger, die sich der hohen Aufgabe der Pflege des deutschen
Liedes auch in unserm .hart an der französischen Grenze qelegenen Dorfe bewußt