Full text: Über dem Alltag

Abendftille des Lebens. 
Dorbei die Mittagsschwüle, 
Des Tages dumpfe Qual; 
Schon naht die Abendkühle, 
Es dunkelt in dem Tal. 
Die Welt um uns wird leiser, 
Die Wünsche gehn zur Ruh; 
Man schließt die Seelentüren 
Und Herzenslüden zu 
Du siehst in Abendstunden 
Das Schöne dann und wann 
Nnachdenklich schon und tiefer 
Mit Abschiedsaugen an 
Und stiller wird es, stiller 
Im Herz und in der Welt; 
Und leise, wie im Traume, 
Ein Heimweh dich befüllt 
Nach jener stillen ferne, 
Wo nichts als Ruhe war, 
Aus der die ew'gen GBterne 
Erglünzen wunderbar. 
zwischen zwei Welten. 
Spüätsommernacht. Einsam auf einer Bank 
Ein alter Mann, still, leidversunken, krank, 
Den müden Blick verloren wie im Traume 
Hhoch über sich im weiten Sternenraume., 
So grambeschwert, der Erde schon entrückt, 
Und doch so still verklärt, so tief beglückt — 
Den Blick in Weltentiefen unermessen 
Am Grabesrand, ich kann ihn nicht vergessen! 
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