Full text: Folge mir nach

losigkeit wie Strombewohner in schweren Frühjahrs— 
nächten während der Schneeschmelze den sprunghaft 
steigenden Pegelstand. Aber auch in diese dunkle 
Zeit wirft nun die heilige Weihnacht ihr versöhnen— 
des, mildes Licht! Wir spüren es trotz aller Not: 
die Liebe geht um! Es wird an bescheidenen Gaben 
gewiß nicht fehlen in den Häusern und auf den 
Weihnachtstischen unserer Kinder. Und mancher von 
Euch ist immer noch so gut gestellt, daß er andern 
Freude machen kann. Eben haben es höhere Klas⸗ 
sen unserer Schule erfahren, die Hausfrauenschule 
und das Handarbeitsseminar, daß Geben seliger ist 
als Nehmen! 
Gerade aus unserer bescheidenen Weihnachtsfeier 
aber fließen besonders lebendige Ströme des 
Segens. Wie wurde in den vergangenen Jahren 
Weihnacht oft so oberflächlich und liebeleer gefeiert, 
eigentlich überhaupt nur mit dem Blick auf den 
reichen Gabentisch. Nun besinnen wir uns ein—⸗ 
mal wieder darauf, daß alle irdischen Gaben letzten 
Endes doch nur ihren Sinn erhalten als Abbild 
jener großen Gabe Gottes an die Menschheit: „Künd— 
lich groß ist das gottselige Geheimnis — Gott ist 
geoffenbart im Fleisch!“ Je mehr wieder in unseren 
Tagen Dunkel das Erdreich deckt, um so strahlender 
geht auch uns wieder auf die Herrlichkeit des Herrn! 
Und je bescheidener bei uns die äußere Weihnacht 
ist, um so strahlender und erhebender die innere 
Weihnacht! Erfülle, Du Kindlein in der Krippen, 
unsere Dir in diesen Tagen bereitwilliger als sonst 
geöffneten Herzen mit heiliger Liebe zu Dir, mit 
Reinheit des Herzens, mit Ehrfurcht gegen das Gött— 
liche, mit Dankbarkeit gegen unsere Eltern und 
Erzieher, mit Freundlichkeit gegen unsere Geschwister 
24
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.