Das ewige Licht geht oͤn herein!
Nun klopft die liebe Weihnacht wieder an unsere
Herzen und an unsere Türen! Weihnacht ist ein
Familienfest. Söhne und Töchter, die auswärts
in Arbeit oder auf höheren Schulen oder Universi—
täten sind, wenn die Weihnachtsglocken klingen, wer—
den sie alle mit liebender Sehnsucht daheim erwartet.
Und mit noch größerer Sehnsucht drängen sie selbst
ins Haus, zu den lieben Eltern, in den Kreis der
Geschwister. Und die längst eigene Familien gegrün—
det haben, packen um die Heilige Weihnacht alles
Lebende, das ihre Liebe umfaßt, auf, um wie heim—
wehtrunkene Vögel wieder ins alte Nest zurück—
zuflüchten, sich aus allen Stürmen einmal wieder
zu bergen in der alten Kinderstube und den greisen
Großeltern die Enkelkinder zum Weihnachtsgruß in
die zitternd gewordenen Hände zu legen. Deshalb
sind die Züge in diesen Adventstagen so überfüllt.
Sie fahren alle nur nach einem Plan und Kompaß:
Daheim! Ach, und wer kein Daheim hat, wer in der
Fremde, vielleicht im Ausland über Meer weilt,
dem gehen wohl in der Heiligen Nacht die Augen
über vor Heimweh. Und wir Großen wissen es noch
auf besondere Weise, daß die Heilige Weihnacht
recht eigentlich ein Familienfest ist, wir, die wir
seit vielen, vielen Jahren selbst unsern Kindern
den Weihnachtstisch bereiten. Wir gedenken in diesen
Tagen weit stärker als sonst unserer eigenen Familie,
in der wir einst klein waren. Wir meinen, sie müß—
ten noch einmal wiederkommen, uns das feine Christ⸗
glöcklein läuten und die stillen Kerzen entzünden
und uns mit ihren Liebesgaben grüßen: der schnee⸗
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