Ddu Bethlehem Ephrata!
Liebe Cecilienschulgemeinde! Noch stehen wir im
Advent. Aber an dem Leuchten der Kinderaugen,
an dem wärmeren, bewegteren Schlag unserer Her—
zen spüren wir es: die heilige Weihnacht steht vor
der Tür! Das Wunder von Bethlehem will sich
erneuen!
Das Wunder von Bethlehem? Wer kann es
kennen, das arme kleine Bauern- und Hirtenstädt—
chen in Juda, mit seinen paar hundert Einwohnern,
seinen schlichten, rasch überfüllten Herbergen, den
fruchtbaren Ackerbreiten und den saftigen Weiden,
auf der Landkarte kaum auffindbar? Gewiß: Beth—
lehem, ein „Haus des Brotes“, für die bedürfnis—
lose, fleißige Bevölkerung. Aber doch auch nicht
mehr. Vielleicht gar die kleinste unter den Tausen—
den von Städten in Juda.
Es ist nur eine arme, steinige, von Schnee und
Regen aufgeweichte Straße, die nach Beth—
lehem führt. Und was wir auf ihr schauen, ist
wahrlich nichts besonderes. Da geleitet ein schlich—
ter Zimmermann fürsorglich Schritt vor Schritt am
harten Wanderstab seine vor Müdigkeit wankende
Frau, die ihrer schweren Stunde entgegengeht, von
Herberge zu Herberge, um schließlich für sie die er—
sehnte Rast zu finden im Stall eines armen Hir—
ten, dort vor den Toren der Stadt. Und hier
im geheimnisvollen Dämmerdunkel des Stalles von
Bethlehem gebar Maria ihren ersten Sohn. Und
sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine
Krippe, denn es war sonst kein Raum in der Her—
berge. So in der Enge, in Bedrängtheit und Ar—
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