Hauptmanns, der Sämann und der Weinbauer und
der Feigenzüchter, der Fischer und der Hirte, der
Zöllner und der Kriegsmann. Einer nach dem
andern — Bächlein, die von den Bergen stürzen
und dann doch in breiten Wiesentälern langsam ver—
rinnen!
Und nun diese gewaltige Bewegung, die
wie mit elementarer Gewalt mit heiligem Sturm—
wind ein ganzes Volk erfaßt! Wie ein purpurner
Teppich bereitet es sich auf den Straßen der Groß—
stadt aus, als da all die Vielen opferbereit und
hingebungsvoll dem kommenden König ihre Klei—
der zu Füßen legen. Palmzweige von Begeisterten
und Eifrigen rasch gebrochen, rinnen wie grüne
Wässerlein über die purpurnen Wogen. Nun stauen
sich die Massen zu festgefügten, unverrückbaren Men—
schenwänden — als eben der Heiland wahrlich wie
ein König der Ehren in Seine Stadt einzieht! Jetzt
rauschen die Palmzweige in tausend und abertausend
jauchzend ausgestreckten Händen! Tücher flattern im
Winde, und mehr und mehr schwillt der Jubelruf
des ganzen Volkes wie zu einem lüfteerschütternden
Orkan an: „Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt
sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna
in der Höh!“ Soviel Huldigung begeisterter Volks—
massen ist wohl selten einem asiatischen Fürsten zu—
teil geworden bei seinem Einzug in eine Provinz
seiner Herrschaft! Das ist: Volk im Aufbruch!
Volk im Aufbruch in höchstem und fest—
lichsten Sinne!
Liebe Cecilienschulgemeinde! Deshalb haben die
Glocken am Palmsonntag einen höheren, helleren,
volleren Klang. Deshalb füllen sich die Gotteshäuser,
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