machen von dem hohen Dankgefühl, das das deutsche
Herz erhob, als der alte General von Hindenburg
dem Russeneinfall Einhalt gebot, bei Tannenberg
das feindliche Heer vernichtete und so zum Befreier
Ostpreußens wurde! Und dann hat er im Osten und
Westen als Oberbefehlshaber treue Wacht gehalten
und die deutsche Scholle in der brandenden Woge
wechselvollen Kriegsgeschehens unversehrt erhalten.
Und als dann die ausgehungerte Festung Deutsch—
land zu einem tragischen Frieden gezwungen ward,
war es Hindenburg, der um des Vaterlandes willen
als ostpreußischer konservativer Adliger und Offi⸗
zier das Opfer der Ueberzeugung brachte, die er—
schütterten Truppen über den Rhein zurück in die
Heimat führte und sich mit ihnen der jungen Repu—
blik zur Verfügung stellte. Bis dann das deutsche
Volk nach Friedrich Eberts Tode Umschau nach dem
besten Mann hielt, um ihn als Reichspräsidenten
an die Spitze zu berufen und wahrlich keinen Wür—
digeren zu finden wußte als ihn. In einem Lebens—
alter, in dem andere mit Recht für sich den Feier—
abend fordern, bestieg von Hindenburg als Kapitän
die Kommandobrücke und ergriff mit jugendlich star—
ker Hand das Steuer des Reichsschiffes. Und
wie hat er es voll Pflichtbewußtsein in all den
Jahren hindurch gesteuert durch tausend Klippen!
Das war vor allem in dem Wogendrang unseres
durch Parteien zerrissenen Vaterlandes keine Klei—
nigkeit. Aber mit Gottes Hilfe hat er es geschafft,
stets nur das Wohl des Vaterlandes im Auge, stets
über den Parteien stehend und nie bereit, sich in
ihren Streit herabziehen zu lassen.
Und nun das letzte: daß er in höchstem Greisen—
alter die Kraft aufgebracht hat zu verhindern, daß
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