und froh sind im Mitbesitz von Confuzius und
Homer, von Dante und Shakespeare, von Augustinus,
Franciskus und Palestrina! Das ist der wahre, gott—
geweihte Völkerbund, zu dem uns der Vater
im Himmel selbst aufruft: eine Stätte des Aus—
tausches gerade der geistigen Lebensgüter, eine Stätte
der Wahrheit und des Rechts, der Freiheit und der
Liebe, der Versöhnung und der Verbrüderung! Ir—⸗
dische Vöolkerbünde werden und müssen zerbrechen,
wenn sie die Menschen demütigen und knechten, wenn
sie Freiheit lähmen und Recht beugen, wenn sie
nicht die Mission Gottes an den Menschen ihre
Kraft und ihre Liebe sein lassen. Ueber allen Völker⸗
bundportalen muß es stehen in goldenen Lettern:
Dein Reich komme! Ja:
„Es kann nicht Friede werden,
Bis Jesu Liebe siegt,
Bis aller Kreis der Erden
Zu Seinen Füßen liegt!“
Haben wir es nicht soeben gläubig miterlebt, die
seltsame Reise des Kämmerers aus Moh—
renland nach Jerufsalem in der Frühzeit der
christlichen Kirche! Wie er, wie vormals die Weisen
aus Morgenland, mit brennender Sehnsucht im Her—
zen nach dem Evangelium sich aufgemacht hat auf
die heilige Straße! Und wie er sich nun in seinem
stillen Wagen mit der ganzen Inbrunst des Gott—
suchers so tief niederbeugt über seine geheimnis—
volle Reiselektüre: dem Buch des Propheten Jesa—
jas! Und sieh: da kommt ihm schon — von Gott
gesandt — in dem Apostel Philippus der wahre
Friedensbote entgegen und enträtselt ihm das Wun—
der des Lammes, das um unserer Sünden willen
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