Verehrte Herren!
Zunächst muß von allen an der kirchlichen Entwicklung unseres
Saargebietes Interessierten mit aufrichtiger Dankbarkeit anerkannt
werden, daß die in den letzten vier Jahren von Dr. Muth und
Konsistorialrat Dr. du Mesnil angestellten Untersuchungen über
das Stift St. Arnual sehr wesentliche Aufklärungen in die früher,
für die Allgemeinheit wenigstens, ganz im Dunkeln gebliebenen
Verhältnisse des genannten Stiftes und zugleich über die ganze
Geschichte der kirchlichen Entwicklung in der alten Grafschaft
Saarbrücken gebracht haben.
Die beider Forscher haben erstaunliche Mühe und Sorgfalt auf-
gewandt, um die keineswegs einfach und klar liegenden Verhältnisse
recht eingehend zur Darstellung zu bringen und der wissenschaft-
lichen Welt, den Geschichtsforschern und vor allem den Rechts-
zelehrten, die Möglichkeit zu bieten, sich nunmehr den Verlauf der
Stiftsgeschichte vorstellen zu können.
Dabei ist aber leider von vornherein hervorzuheben, daß die
beiden Rechtsgelehrten in ihren Arbeiten so mannigfache, für die
Nichtjuristen schwer verständliche Ausführungen bringen und daß
in den ganzen Darlegungen, sowohl bei Muth als bei du Mesnil,
Zweck. und Ziel. ihrer ganzen Arbeit so außerordentlich durch-
schlagend von den ersten Seiten bis zum Schluß immer wieder
nerausleuchtet, daß man keine der beiden Arbeiten als eine für
den schlichten Leser ohne weiteres durchsichtige und verständliche
Wiedergabe der tatsächlichen Geschichte des Stiftes St. Arnual
ansehen kann, daß wir vielmehr auch heute noch vor der unge-
lösten Aufgabe stehen, die wirkliche Geschichte des Stiftes, soweit
dies überhaupt möglich sein wird, ohne jede Voreingenommenheit
zur Darstellung zu bringen. Das. wäre ohne Zweifel eine überaus
dankenswerte Aufgabe für einen, die erschöpfenden Vorarbeiten
gewissenhaft verarbeitenden Geschichtsschreiber. Soviel aber ist
heute für jeden einsichtigen Leser der drei in den letzten 4 Jahren