Zeiten kirchliche Einrichtungen; in Notzeiten haben sowohl die
Generalkirchenschaffnei als später auch der eigentliche Stiftsfonds
helfend eingegriffen, aber ihre Gaben waren stets nur Geschenke,
Seit der Verschmelzung beider Fonds finden wir eine immer
wachsende Beteiligung der Volksschulen an den Einnahmen des
Stifts, bis wir zuletzt bei der Neuordnung der Stiftsverhältnisse
durch die preußische Regierung im 19. Jahrhundert die Anweisung
finden, die, so viel ich weiß, bis heute in Kraft geblieben ist, daß
der Verwaltungsrat darauf zu achten hat, daß die Hälfte der Aus-
gaben für Schulzwecke verwandt werden soll, während die andere
Hälfte für Pfarrer und Kirchengemeinden bestimmt bleibt; dabei
werden die Zahlungen an das Gymnasium mit den Zahlungen an
die Volksschulen zusammen aufgeführt. Nach der Einführung der
staatlichen Besoldung für die Geistlichen durch die französische
Gesetzgebung ist der Stiftsfonds nur noch ein Zuschußfonds und
wird schließlich ein reiner Unterstützungsfonds.
Nachdem späterhin auch die Baulasten zunächst auf die Zivil-
gemeinden und schließlich auf die Kirchengemeinden übergegangen
waren, hat das Stift auch zu den Bauten nur noch Unterstützungen
gegeben; nur für die Stiftskirche zu St. Arnual ist die Baulast
des Stifts bis heute bestehen geblieben.
D. Die Weiterentwiceklung des Stifts unter französischer
Herrschaft (1793 —1815).
Ohne Frage ist die Zeit der französischen Herrschaft über die
frühere Grafschaft Saarbrücken für die Ausbildung des protestan-
tischen Kirchenrechtes von hervorragender und bleibender Bedeutung
geworden. Das Vermögen des Stifts St. Arnual (damals. wie wir
früher gesehen, ‚das vereinigte Stiftsvermögen und die General-
kirchenschaffneikasse) schien in grosser Gefahr, von der französischen
Regierung als Landesfonds beschlagnahmt zu werden. Die Stifts-
verwaltung legte in ausführlichem Bericht klar, daß der Fonds
keineswegs dem Landesherrn zur freien Verfügung gestanden,
sondern seit alters zur Besoldung der Pfarrer und Lehrer und
zur Unterstützung von Witwen und Waisen, sowie zur Erbau-
ung und Unterhaltung von Kirchen und Pfarrhäusern verwendet
worden sei. Daraufhin wurde wirklich von der französischen
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