Full text: Die Tafelglasindustrie im Saarthale

i. Teil. 
Geschichtliche Einleitung. 
Das alte Märchen, das Plinius und nach ihn ver- 
schiedene andere Schriftsteller uns erzählen, das Glas sei 
durch reinen Zufall entdeckt worden, ist längst durch die 
Forschungen wiederlegt worden. Plinius berichtet, dass 
ein Schiff, an dessen Bord sich Salpeterhändler befanden, 
an der Küste Phöniciens, am Ausflusse des Belus in das 
Meer, gestrandet sei. Um ein Mittagsmahl sich zu bereiten 
haben die Männer aus Mangel an Steinen Salpeterstücke 
unter ihre Töpfe gelegt, durch das angefachte Feuer seien 
diese ins Gleichen geraten, hätten sich mit dem reinen 
Flusssande vermengt, und es sei eine durchsichtige Masse 
weggeflossen, das Glas. 
Dass die Phönicier schon frühzeitig eine hoch ent- 
wickelte Glasindustrie besessen, ist durch das Vorhanden- 
sein von Glasproducten bei entlegenen Völkern, die nur 
durch die Phönizier, das älteste Handelsvolk, in den Besitz 
gelangt sein können, wohl ziemlich sicher erwiesen. Be- 
sonders ist es Sidon, das sich einer grossen Productivität 
erfreute und noch heute in vielen Resten von Gefässen, 
die mit Sidonischem Fabrikstempel versehen sind, davon 
Kunde giebt. 
Wem aber die Erfindung des Glases zuzuschreiben 
ist, darüber gehn die Ansichten bei den alten Schriftstellern 
auseinander. In Assyrien in Ninive wurden Glasgefässe 
Lobmeyer, Glasindustrie, Stuttgart 1874.
	        
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