Full text: Die Tafelglasindustrie im Saarthale

dies weiter keine schlimmen Folgen, da hier nur von sehr 
wenigen Arbeitern abwechselnd und nur zeitweise ge- 
arbeitet wird. Die Sterblichkeitszifler ist dieselbe wie sie 
im ganzen Regierungsbezirke ist 1°. Die Arbeiter bleiben 
bis zu ihrer Pensionsfühigkeit in der Fabrik, vielfach auch 
noch darüber hinaus, so dass sie oft 30 Jahre und länger 
an derselben Hütte thätig sind. 
Pensionskassen 
Es war soeben von der Pensionsfähigkeit der Arbeiter 
als etwas selbstverständlichem die Rede. Demijenigen, der 
nicht mit den dortigen Verhältnissen vertraut ist, mag 
diese Selbstverständlichkeit der Pensionierung überraschen, 
{für den Glasarbeiter des Saarthals ist diese Pensionsfähig- 
keit aber thatsächlich ebenso wie für den Arbeitgeber im 
Laufe der Zeit ganz selbstverständlich geworden. Es be- 
stehen zur Zeit an sämtlichen Tafelglashütten im Saargebiet 
Pensionskassen, Diese Pensionskassen sind Ende der 60. 
Jahre aus den bis dahin ebenfalls allgemein bestehenden 
sogenannten gewerblichen Unterstützungskassen hervor- 
gegangen, die ihrerseits ihr Entstehen einer Nachahmung 
der Knappschaftskassen verdanken. Wenn letzteres auch 
nicht mit Sicherheit behauptet werden kann, liegt doch 
ein guter Grund zu dieser Annahme vor. In demselben 
Jahre nämlich, in dem die Knappschaftskassen für Deutsch- 
land obligatorisch gemacht wurden, im Jahre 1854, thaten 
sich 4 Glasfabrikbesitzer des Saarthals zusammen, die auf 
Grund eines „von dem Kreisausschusse entworfenen Grund- 
Staiuts des Kreises Saarbrücken zur Errichtung gewerlh- 
licher Unterstützungskassen“ sich zur Errichtung einer 
solchen Kasse für die Arbeiter ihrer Hütten veelnigt hatten 
Der Zweck dieser Kassen war ihrem Wesen nach derselbe, 
den die heutigen gesetzlichen Krankenkassen verfolgen: 
Unterstützung im Falle der Erkrankung durch freie ärzt- 
liche Behandlung, Medicamente und Krankenlohn, und
	        
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