bei in einem Falle einer solchen Übernahme Bauprämien
in der Weise vertheilt, dass denselben der Grund und
Boden (rund 20 preuss. Ruthen) unentgeltlich überlassen
wurde und dass von dem übernommenen lMause die Hütte
die untere 2 zimmerige Wohnung fest in Miethe nahm.
Sieht der Arbeiter nun mit dem Erwerbe eines eigenen
Heims einen Teil seiner Wünsche verwirklicht, so gilt es,
das Geld, das er sonst erübrigt, in gewinnbringender Weise
anzulegen. Zunächst erwirbt er sich eine oder mehrere
Parzellen. die er mit Kartoffeln beptlanzt. Jält er sich
eine Kuh oder zwei, was sehr häufig der Fall ist, so braucht
er auch ein Stück Land für das Futter. Neben Kühen
werden hauptsächlich Schweine gezogen. Die weniger gut
gesteilten Arbeiter begnügen sich an Stelle der Kuh mit
einer Ziege, Dass die Viehwirtschaft bei den Glasarbeitern
nicht erst neueren Datums ist, sondern auch schon im
vorigen Jahrhundert gang und gebe war, zeigt uns die
schon mehrfach zitierte Urkunde, in welcher es heisst:
‚Es wird gestattet, dass der Beständer (Pächter) zwo Kühe
und sechs Schweine, sodann jeder Arbeitsmann eine Kuh
und zwo Schweine, jedoch also halten können, dass solche
einen besonderen Hirten auf ihre Unkosten dingen und
nicht befugt sein sollen, das Viehe in verbotenen Feldern
und Waldungen zu treiben“. Dass die Arbeiter bei ihren
Grundstückankäufen irgendwie in Abhängigkeit von den
Verkäufern geraten, ist nicht beobachtet worden. Die nun
noch übrigbleibenden Ersparnisse werden an verschiedenen
Kassen, seien es Orts- oder Kreissparkassen, oder bei der
Reichsbanknebenstelle, niedergelegt; die Regel aber ist,
dass der Arbeiter sein Geld’auf der Hütte seibst anlegt, wo es
ihm zu einem höheren Zinsfusse, als er bei oben genannten
Kassen üblich ist, meist zu 5%, vergütet wird.