Full text: Band 2 (0002)

II. 
Firmond'sche Chronik. 
IT7T90IL80I. 
Georg Ludwig Firmond, ein angesehener Kaufmann in St. Johann, verfaßte 
dieses Tagebuch, er starb 6. Febr. 1810.) 
1790. Revolution. Hat die Revolution auch hier ihren 
Anfang genommen, welche die französische Luft hierher geweht. Da 
haben die Bürger ihre alten Rechte wieder gefordert und wollten die 
allzu großen Auslagen und die Anforderungen des Fürsten, welche 
man ihm nicht mit Recht schuldig war, nicht mehr zahlen. Die 
Wirte wollten das allzu starke Ohmgeld nicht mehr zahlen, wie 
auch keinen Bannwein mehr annehmen. Sie wollten sich von der 
Polizei nicht mehr so nach Willkür strafen lassen; das mußte 
gezahlt werden, was nur dem Amtmann gefiel anzusetzen übers 
Gesetz. Sie wollten den freien Tabak- und Branntweinhandel 
wieder haben nebst einer gewissen Abgabe pro Maß und Pfund, 
Abschaffung des allzu vielen Wildpret groß und klein nebst der 
unsäglichen Menge Fasanen und Feldhühner, Kaninchen und was 
dergleichen mehr. Wollten ihre Waldungen von dem Wildpret 
nicht mehr so ruiniert haben, wollten den Wildzaun nicht mehr 
unterhalten, keine Grundbierenzehnten mehr zahlen, viel weniger 
mehr so viele Soldaten logieren, die nicht zum Kreis gehören, 
sondern nur zum Vergnügen des Fürsten und Verdruß der Bürger 
da sind, wollten nicht mehr so viel in die Militairkasse zahlen 
und wollten Recht gethan haben von der Landkasse, woraus der 
Fürst zuletzt jeden Jäger und Stalljungen zahlte und was ihm
	        
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