VI.
Nassau-Saarbrücken in französtschen
Kriegsdiensten.
Wohl hat manch Saarbrücker Graf tapfer dem Kaiser und —
gern gesehen von den Oranischen Verwandten — den General—
staaten gedient, aber bald wandten sie sich ausschließlich dem fran—
zösischen Dienste zu.
Graf Johann Ludwig hob 1654 (nach Tieffé, 1656 nach
Köllner) das Regiment Royal-Alsace aus und behielt es bis
1665. Ludwig Crato, der früher im französischen Heere gestanden
hatte, wurde von Ludwig XIV. bei Verlust seiner Lande ge—
zwungen, die niederländischen Kriegsdienste aufzugeben (1697) und
wieder in französische einzutreten: 1697 Oberstleutenant und Com—
mandeur des Reiterregiments Marquis de Boufflers, 1690 3. Sept.
Oberst von Nassau, 1692 17. Aug. Brigadier, 1693 20. März
Maréchal de Camp, 1702 28. Dec. General-Leutnant; seit 1693
hatte er als Mestre de Camp⸗Lieutenant, d. h. als Chef, das
zekannte Reiter-Regiment Royal-Allemand. (Et. mil. 1761.)
Wilhelm Heinrich, geb. 1718, hielt sich vor dem Antritte
seiner Regierung in Paris auf und „wußte sich“, wie das Pfarr—
huch von Malstatt erzählt (bei Brandt, Oesterr. Erbfolgekrieg),
„bei Ludwig XV. so beliebt zu machen, daß dieser im April 1735
auf jenes Bitten die auferlegte Kontribution von 30000 Livres
dem Lande erließ. Der König gab ihm 1737 das Infanterie—
Regiment La Marine; als er sich bei ihm dafür bedankte, ver⸗
lieh ihm dieser statt dessen das leinträglichere] deutsche Polacken⸗
regiment Reiter, welches eine große Gnade und Ehre war“.
Damit ist das Regiment Royal-Allemand gemeint. Ein Teil des