Full text: Wörterbuch der Mundart des Saarbrücker Landes

Gaade -— Galie 
G 
Gaade [Kr. Ottw.] ın. = 
Gegenstück; z. B. der G. eines 
Strumpfes, Schuhes usw. Nach 
Scholl 106 von mhd. gate = 
socius; gaten sind zwei od. mehrere 
zusammengehörige Menschen 
oder Dinge. , 
gabse [Sb] v. = gähnen. 
Gackel [OMS 1833, dim. 
gagelchen, St. Joh.] = Ei. Das 
Dim. gehört mehr der Kinder- 
sprache an. 
gadding [Sb]; Kr. Ottw.] 
adi. = passend, gefällig, an- 
sehnlich. Compos. mittelgad- 
ding = das Mittelmaß, das 
Durchschnittsmaß habend. Siehe 
aade. ; 
gadsche [Sb] v. = zu weil 
sein; z. B, der Schuh „gadscht“. 
gaffelig [OMS 1833, Sb 
Neunk.] adj. = unachtsam, un 
besonnen, vorwitzig, flatterhaft. 
Lothring. 179 gaffeln =— gaffen; 
elsäss. Gaffel, der = der dumm 
in die Welt hinausschaut, spricht. 
gaffig [Sb] adv., in „gaffig 
nähe‘, z. B. == so nähen, daß 
die Seiten des Tuches nicht 
aufeinander passen und Falten 
im Tuch entstehen. 
gagele [gagele Sulzb.] v. = 
flatterhaft, gaukelnd, zerstreut 
sein. Lothring. 180: gakeln, 
hin- und herwanken. Mhd. 
yougeln. 
gagelig [gagelich Sulzb.] adj. 
- flatterhaft, gaukelnd, zerstreut. 
5. gagele, 
Gagelsberg [Zägelsbe&rig] m. 
in der Rds, „iwer de G. enaus 
sin“ == das Schlimmste über- 
standen haben. Vergl. gagele 
und Zackelsberg. 
gagse [Sb, gägse Ottw.] v. = 
gackern. 
gägse [gö&gse Sulzb., Güd., 
gagse Bischm.] v. = 1. gackern. 
Gägs f. = Schimpf-, Spitzname; 
„ald Gägs!“; 2. schnell und 
hell sprechen. 
gäh [gE Sb, Sulzb.] adi.; adv. 
= jäh. Compos. Gähhunger 
= AHeißhunger; gählinge, 
gählings = jählings; gäh- 
hitzig = jähzornig. 
Gai [gay OMS 1833, gai Sb] 
= Gehege. Rds. „jem. in’s G. 
gehn“ = jemand in’s Gehege 
kommen; „ebes im G. han“ 
[Sulzb.] = etwas auf dem Korn 
haben. 
Gak [gäk Kr. Ottw.] f. =— 
Närrin. S. Gokert. 
gak in der Rds. „der kann 
ader darf noch nit. gak sa’n‘‘ 
[Sulzb.] = der ist so dumm, 
daß er noch nicht gak ‘sagen 
kann; „der derf noch nit g. 
sa’n‘* [Sulzb.] = der Pantoffel- 
held darf nicht muksen. 
gäl [gel Sb, Dudw., Güd., 
Sulzb.] adj. = gelb; Rds. „gäl 
wie e Quitt‘; gälachzig [Eppelb.] 
= gelblich. (Compos. Gäl- 
männche [Dirm.] — Goldammer; 
Galveegelcher, Gälveilcher 
[Sb] = Goldlack. 
Gälen [w. d. Th.] = Wurf- 
garn. 
Galee [OMS 1833, Sb, gale 
Sulzb.] = Galeere, erhalten in 
der Rds. „änne of’s Galee bringe‘ 
und „of’s Galee komme‘‘. 1833 
auch als Verwunderungsruf nach 
Potz,. Blitz, Tausend! Schwalb 24. 
Galje [galie allgem.] m. = 1. 
der Galgen. Flurname [früher
	        
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