Vorwort
Deklination fallen sämtliche Deklinationsendungen fort. Die Mundart
hat sie als unnützen Ballast fortgeworfen. Aehnlich ist es in der
Coniugation. Sie hat auch weniger Formen als das Hochdeutsche.
Eine weitere Darstellung des Grammatischen erübrigt sich hier
Eine besondere Darstellung desselben erfolgt im Schlußteile dieses
Buches.
Die Mundart dieses Sprachgebietes nach ihrem Wortschatz fest-
zulegen, setzt sich nun vorliegendes Wörterbuch zur Aufgabe. Die
erste Bearbeitung der Saarbrücker Mundart reicht noch in die Zeit
zurück, da die Gebrüder Grimm noch lebten; es war ein Gymnasial-
programm von der Hand des Gymnasialoberlehrers Schwalb aus
den Jahren 1833 und 1848,” das einen Teil des Wortschatzes an
Ober- und Mittelsaar behandelte, Im Jahre 1887 richtete der ehe:
malige Königl. Gewerbeschullehrer Glabbach, später Oberlehrer an
der Oberrealschule, einen „Aufruf an die Bewohner des Kreises
Saarbrücken und Umgegend um gütige Sammlung ınundartlicher
Ausdrücke und Redewendungen auf dem Gebiete des Ober- und
Mittel-Saargaues“. Im Jahre 1894 sehen wir dann eine Mundart
commission des Historischen Vereins für die Saargegend am Werke
Ihr gehörten außer W. Glabbach noch Bierbrauereibesitzer G. Bruch
und der damalige Pfarrer, spätere Superintendent W. Lichnock an,
Sie veröffentlichten in diesem Jahre den alphabetisch geordneten
Wortschatz der Saarbrücker Mundart vom Buchstaben A—K unter
dem Titel „Dialektstudien“ in der hiesigen Presse. Durch den Tod
des Herrn Bruch (er ‘hinterließ wertvolle Aufzeichnungen zur alten
Saarbrücker Mundart) trat eine Stockung ein. Im Jahre 1907 wurde
der Verfasser vorliegenden Wörterbuches in die Kommission berufen,
So wurde dann Buchstabe L bearbeitet, an dem auch der gleichfalls
zugewählte Dr. med. Bickelmann mitarbeitete. Dann trat aber durch
durch Wegzug des Herrn Glabbach wieder eine Stockung ein, die
endlich dadurch behoben wurde, daß der Verfasser des nunmehrigen
Wörterbuches die Arbeit in die Hand nahm. So konnten Buchstabe
M—Z in rascher Folge veröffentlicht werden. Allmählich reifte nun,
durch die Tätigkeit des „Rheinischen Wörterbuches“ angeregt, in
dem Verfasser der Plan, das „Wörterbuch des Saarbrücker Landes“
zu schaffen. Der Historische Verein erklärte sich bereit, es heraus-
zugeben und so konnte denn der Verfasser in seinem Auftrage an
die Arbeit gehen. das Wörterbuch zu schaffen. Ein Aufsatz in der