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ne. ι σ σσαινα Gũdwestdeutschland νασ
Rtdoch Seite 76)]
hauptsache ist, daß sich die Bauten dem dominierenden Gebäude —
in diesem Salle dem Rathaus — unterordnen. Auf alten Plätzen
wird das am besten ersichtlich, ich erinnere nur an den Marktplatz
in Worms, an den Münsterplatz in Freiburg i. B. usw., wo Bauten
aller Stilperioden bis zur heutigen Zeit, nebeneinander stehen, ohne
daß die Platzharmonie gestört würde. Sweckmäßig ist aber, gleiche
Hesims⸗ und Sirsthöhen, gleiche Dachneigung, sowie einheitliches
Dachdeckungsmaterial durchzuführen.
Einen recht unvollkommenen und unbefriedigenden Eindruck macht
3. 5t. der Gerberplatz. Der Platz liegt ganz zusammenhanglos
da und weist zu keinem Gebäude oder dergl. irgend eine Beziehung
auf; eine Umgestaltung erweist sich auch hier als dringend nötig.
Dies könnte 3. B. in der Form geschehen, daß der Platz von der
Hroßherzog Friedrichstraße aus auf Baublocktiefe etwa auf 20— 42 m,
also von 2 Seiten bebaut wird. Durch die Beseitigung der Gerber—
chule, bei welcher bereits der eigentliche Schulhof fehlt, ließe sich ein
sehr guter Platz gewinnen, der vom Baumwuchs befreit, den Einblick
auf die kath. Kirche, Pfarrhaus und Christianenanstalt ermöglicht —
Hebäude die es Wert sind, daß sie besser zur Geltung kommen. —
Die Gerberstraße, die wegen ihrer geringen Breite, die Platz—
wirkung nicht stören würde, wäre um die eine Platzwandung herum
nach der Bleichstraße zu führen; die Grünanlagen um die Kirche
nüßten verschwinden, und die Platzfläche selbst wäre trottoirartig
zu erhöhen. Bei einer Bebauung nach der Platzseite dürfte über
die höhe des Pfarrhauses und Christianenanstalt nicht gegangen
werden, das würde auch für die häuser, die im Laufe der Zeit an
der Türkenstraße neu erstehen dürften, maßgebend sein. Durch eine
derartige Anordnung würde die an sich etwas niedere Kirche an
kindruck gewinnen. Angebracht ist es auch, die projektierte Straße
don der Gerber- nach der Großherzog Friedrichstraße fallen zu lassen;
auch wäre noch zu erwägen, den Platz längs der Bleichstraße bis
zum Kustritt der Gerberstraße mit einem niederen Gebäude zu schließen.
Der Platz bekommt nach dieser Art eine etwas unregelmäßige Form,
das ist aber von keinerlei Bedeutung, denn die Gebäude auf dem—
elben sind auch unregelmäßig.
Unser eigentlicher Festplatz ist der Landwehrplatz, insofern
zu diesem Zwecke gut geeignet, weil der Verkehr um den Platz
zerumführt; im übrigen ist er in seinem heutigen Zustand auch
rnicht einwandfrei.
Das liegt in erster Linie darin, weil der Platz ein schlechtes Ver—
zältnis hat.
Dann liegt der Platz aber auch zu offen da; dieser Mißstand
wird auch nicht ganz beseitigt, wenn der Platz einmal ringsum be—
baut ist, denn nach der breiten Großherzog Friedrichstraße wird er
inmer offen bleiben. Etwas verbessert könnte diese Platzseite durch
Bepflanzung von 2 Baumreihen werden, dadurch wäre sie wenigstens,
olange die Bäume vbe—
aubt sind, etwas ge—
chlossen.
Gut wird der Platz
edoch nie, auch wird
durch die breiten und
ungünstig einmündenden
straßen, eine gute ge—
schlossene, Wirkung nie
zrzielt werden.
Dieser Grund gibt
zu der Erwägung Anlaß,
das Gelände zu bebauen,
und vielleicht in der Nähe
einen neuen Platz (altes
schlachthofgelände) in
einwandfreier Form und
Aufbau zu schaffen. Um
der Oberealschule Rech⸗
nung zu tragen, könnte
vor der Schule eine Platz⸗
ausbuchtung angebracht
werden, die einer Breite
gleich der Zfachen höhe
des Gebäudes gleichzu—
kommen hätte, ähnlich
wie der Vorhof vor der
Bruchwiesenschule, nur
daß hier um den Platz
herum Straßen führen.
Der Beethovenplatz zählt zu den Erholungsplätzen. Der
5weck bezw. Wert des Platzes büßt aber dadurch ein, weil er an
iner hauptverkehrsstraße liegt; von einer ruhigen Lage, die für
inen Erholungsplatz erforderlich ist, kann daher kaum gesprochen
verden; auch wird durch den Verkehr die Beaufsichtigung der Kinder
rschwert. Im übrigen ist die Gestaltung der gärtnerischen Anlagen,
ie sich in strengen Architekturlinien bewegen, sehr gut.
Ein ganz gutes Platzbild läßt sich auch bei guter Durcharbeitung
eim Kirchplatz in St. Arnual erzielen, bei welchem natürlich
ie Stiftskirche dominierend wirken muß. Mit der Bebauung kann
sicht an die Kirche herangerückt werden. Die Bebauung des ganzen
Natzes darf aber nicht über 2 Vollgeschosse hinausgehen, da sonst
die Kirche im Maßstab verliert. Der Platz selbst wäre vielleicht
nehr abseits von der Saargemünderstraße, also unmittelbar vor der
lirche zu entwickeln.
Aus dem Burbacher Markt läßt sich ebenfalls noch etwas machen.
Die Randbebauung an der Westseite ist in der Gruppe nicht
hlecht; auf der Ostseite dürfte ungefähr dieselbe Bebauung durch⸗
uführen sein; im übrigen kommt der Bergabhang auf dieser Seite
chon der Wirkung einer Wandung nahe.
Beim Aufgang zum Wenyersberg könnte vielleicht an die Ecke
nes Schulplatzes, auf einer hohen Stützmauer, das zukünftige Schul—
saus errichtet werden.
Da der Burbacher Markt ein Tiefenplatz ist, so wäre sehr zu
vünschen, auf dem derzeitigen Turn- und Spielplatz beim Eisenbahn—
amm irgend ein öffentliches Gebäude, nach Möglichkeit mit einem
lurm, zu errichten. Dadurch wird das Platzbild geschlossen und dem
Olatz der durch das Größenverhältnis bedingte Abschluß gegeben.
Beim Befestigen des Platzes müßte der Verkehr auch nicht über
ondern um den Platz geführt werden.
Vor einigen Jahrzehnten wurden alle neuen Straßen geradlinig
ingelegt, meistens gleichgültig, ob sie in die Ebene oder in hügliches
Terrain zu liegen kamen. Nach dem man dann eingesehen hat, daß
»ies u. a. ohne Vermeidung von großen VKosten für Einschnitte und
dergl., nicht geht, setzte eine Bewegung für nur gekrümmte Straßen ein.
Der heutige Städtebau steht auf dem Standtpunkt, daß beide
Irten, gerade und gekrümmte Straßen berechtigt sind; ihre ent—
prechende Verwendung ist eben von den örtlichen Verhältnissen ab—
hängig.
Bei der Planung von Straßen muß auf die ästhetische Ausgestaltung
ie größte Sorgfalt verwendet werden. Durch Vor- und Rücksprünge,
ẽtraßenversetzungen, wirtschaftliche Verbreiterung einer Straße, durch
Perstärbung der Krümmung anstatt Begradigung, durch Einbuchtungen,
zurücksetzen, Abstumpfen der Ecken und leichte Krümmung, Üüber—
bauungen und dergl.
kann die architektonische
Ausgestaltung des Stra⸗
zenbildes sehr gehoben
verden. Gerade, steile
ztraßen sind nach Mög—⸗
ichkeit zu vermeiden, sie
virken rutschbahnartig.
Auch vortretende
Ecken, und einspringende
Winkel dienen, wenn
ihre Anordnung nicht
zu häufig und nicht ge—
zünstelt ist, zur Belebung
des Straßenbildes. Nur
nüssen Vor⸗ und Rück—
sprünge nicht zusammen—
fallen mit den Grund⸗
tücksgrenzen, weil dann
kahle Wandgiebel ent—
tehen; vielmehr muß
der Rück⸗ oder Vorsprung
auf dem Grundstück lie—
zen, damit derselbe fassa—
denmäßig ausgebildet
werden kann.
Eine schöne Straße
zier gibt die zukünftige
34 m breite Mainzer—
straße. Dem Straßenbild
Altes Stadtbild