Nr. 1] öν α α αιαα ναιναινι Pludwestdeutschland σσα ανι αιαα ασαασαν Beite 20]
Ursprungs nichts mehr aufzuweisen. Für die reli—
giösen Bedürfnisse dient den Protestanten ein nach
den Plänen des Baumeisters Müller aus Saarlouis
aus rotem Sandstein in gotischem Stile erbaute
hübsche Kirche. Die Israeliten haben eine einfache
Synagoge, deren Inneres aber manch' wertvolles Kul—
tusstück birgt. Bemerkenswerte Gebäude der Neuzeit
sind das Kreisständehaus mit Villa. Von Privat—
gebäuden: das Verwaltungsgebäude der Brauerei im
Biedermeierstil, ein schönes Patrizierhaus. Seit der
Bründung des Deutschen Reiches ist die Entwicklung
wie allerwärts so auch in Merzig nicht zurückge—
blieben. Im Norden durch eine Lindenallee mit der
Stadt verbunden, liegt in malerisch geschützter Lage
am Fuße des Kieselberges die am 30. Juli 1876 er—
öffnete mit einem Aufwand von 2142 Millionen Mark
erbaute Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt. Im Laufe
der Zeit ist die Anstalt vielfach vergrößert worden.
Eine weitere der leidenden Menschheit gewidmete
Stätte ist das Kreiskrankenhaus, von katholischen Or—
densschwestern vorzüglich geleitet. Gegründet ist
dasselbe von dem Ehepaar v. Fellenberg deren Namen
es auch trägt. Amtliche Behörden sind das königliche
Landratsamt, Amtsgericht, Oberförsterei, Schul- und
Gewerbeinspektion, Katasteramt, Postamt 1. Klasse.
Städtisches Realgymnasium, Kgl. Lehrerseminar mit
Präparandenschule, höhere Töchterschule, Fortbildungs—
und Zeichenschule und vorzügliche Volksschulen katho—
lisch- und evangelischen Bekenntnisses sorgen für das geistige Wohl.
Für Volkswohlfahrt sorgen das städtische Wasserwerk, Schlachthof,
Kreiselektri itätswerk und Gasanstalt. Sportplätze, Turnanstalten
und Badegelegenheit bieten dem Sport die Hand.
In dem gutgepflegten Stadtpark, für dessen Anlage ein gut—
situierter Bürger die Mittel hergegeben hat, ergeht man sich nach
getaner Arbeit und genießt die prachtvolle Aussicht auf das Ge⸗
birgspanorama, im Vordergrunde die murmelnde Saar.
Das Klima ist ein weiches, mildes. Es wächst hier der Wein,
Tabak wird gebaut. Aus den zahlreichen Obsthainen, in denen
vorzügliches Tafelobst gezogen wird, schlägt in lauen Sommernächten
die Nachtigall, die Amsel und viele Vogelarten grüßen den frohen
Spaziergänger, die Lerche jubelt dem Wanderer zu. Blüten⸗ und
Blumenduft strömen ins offene Gemach, es läßt sich hier am grünen
Saum der Saar gut leben. Der Verschönerungs-Verein läßt es
sich angelegen sein, seinem Namen Ehre zu machen. Am Krieger⸗
denkmal, Stadthaus, Sessersbachbrücke usw. läßt er jedes Jahr mit
großen Geldmitteln Blumen anpflanzen, die das Auge entzücken.
Ddie Bürgerschaft sieht dieses Vorbild und folgt dem Verein in
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einen Anregungen, indem sie anch ihre Häuser schmückt und der
Stadt ein freundliches Bild gibt.
Unter einer zielbewußten Stadtverwaltung hat sich Merzig in
den letzten Jahren zu seinem Vorteil sehr verändert. Ganze Häuser—
reihen sanken dahin und machten neuen Plätzen und breiten Straßen
Raum. Leider fiel auch manches alte historische Gebäude, das
roch gut erhalten und sonst hätte verwertet werden können, ich
zrinnere nur an die alte kurfürstliche Scheune. Ein Unikum bietet
das Spitälchen, das an Stelle einer alten Kapelle errichtet wurde.
Im neuen Gebäude ist die Kapelle, da eine alte Stiftung eine
Kdapelle an diesem Platz bestimmt, auf die erste Etage gelegt und
unten hat die Stadt ein Geschäftslokal errichtet, das vermietet ist.
Bietet die Stadt im Innern ein freundliches Bild, so aber erst
recht die Umgegend. Spaziergänge sind in reicher Zahl vorhanden.
die Chausseen haben alle schattige Alleen. Im Tal wandert es
ich bequem, der Fellenberghain in der nächsten Nähe, noch in der
Ztadt gelegen, ladet zum Besuche ein. Die umliegenden Berge
zieten dem schönheitsdurstigen Auge die entzückendsten Rundblicke,
ich nenne nur den Kreuszberg mit seinem Blick nach der Cloev und
dem fruchtbarem Saargau, den Kieselberg
mit seinem bezaubernden Blick ins Ge—
hirge mit den schattigen Wäldern. Ein
Spaziergang auf den Gypsberg mit seinem
Tannenwald ist herzerfrischend und erst
einen Aufstieg auf den Hohenberg kann
einem die Heimat in ihrer vollen Schönheit
zeigen; von dieser Höhe gewinnt man
einen Blick auf die Spitzen des Hoch—
waldes, auf die Saarberge bis Saarburg
und westwärts die Moselberge, südwärts
schweift der Blick bis nach Saarlouis.
Als nächster Wald sei der Seitert ge—
nannt, ein schöner Buchenwald auf der
inken Saarseite, in 10 Minuten zu er—
reichen. Wer weitere Spaziergänge liebt,
dem sei ein Spaziergang durch den
Kammerforst empfohlen. Größere halb—
ägige Spaziergänge bezw. Touren lassen
sich von Merzig als Stützpunkt in sehr
zroßer Zahl ausführen, doch das sei einem
speziellen Artikel vorbehalten. eß
J. G. B.
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Merzig
Fauptportal der Prop-Heil- und ⸗Pflegestütte Merzig
Photo E u.W.