Full text: Die Merziger Mundart

beim Legen der Gasleitung und beim Bau von Häusern. 
Endlich sind mehrere Römerstrassen im Kreise nachweisbar. 
Die Nähe der römischen Weltstadt, Trier, in der die 
Kaiser länger als ein Jahrhundert (286—421) ihre Residenz 
hatten, führte häufig Römer in unser fruchtbares Tal, um die 
ungeheuren Bedürfnisse der weit ausgedehnten Stadt Trier 
(von Conz aus soll sie sich 6000 Schritt in die Länge durch 
das ganze Moseltal erstreckt haben) zu befriedigen. Die 
Lieblichkeit des Saartales und sein mildes Klima veranlasste 
manchen vornehmen Römer, hier seinen Palast zu errichten, 
deren Trümmer man in den aufgefundenen Fundamenten ver- 
mutet. 
Fünfhundert Jahre hindurch verbreiteten die Römer ihre 
Herrschaft über den ganzen Kreis, bis die Siege Chlodwigs 
den letzten Rest derselben vertrieben und das ganze Gebiet 
der fränkischen Krone einverleibten. 
Bei der Teilung des fränkischen Reiches 511 kam das 
trierische Gebiet — und damit Merzig — zu Austrasien mit 
der Hauptstadt Metz (Mettis) unter Theoderich, 
Unter den fränkischen Königen war in Merzig ein Königs- 
hof (villa regia), den 762 Pipin dem Kloster Prüm schenkte‘ 
(Beyer I, 8. 19 f.) und in dem sich 843 Kaiser Lothar aufhielt.* 
‘Beyer I. S. 78). 
802 schenkte Karl der Grosse dem Erzbischof Weomad 
von Trier die fiskalischen Rechte von umliegenden Gegenden 
und auf der Landstrasse bis Merzig*, und so ist es zweifel- 
haft, ob dieses selbst damals schon an das Erzstift gekommen 
zei. Bestimmt gehört es zu Trier seit 1010, als Erzbischof 
* „König Pipin bestätigt der Abtei Prüm alle früheren Schenk- 
ungen. 13. Aug. 762 ..... donamus etiam villam nostram in pago be: 
dinse qui dicitur marciaco una cum merito et appenditlis suis.“ 
? Denn von hier aus restituiert er dem Erzbischof Heti und seiner 
Kirche das Kloster Mettlach: „Actum Martiaco villa s. Salvatoris de 
Prumia.“ 
+... ex e0 loco, ubi Primantia fluvius oritur usque ad bis- 
zofelt et sic via pnblica usque ad Marciacum et sic inde usque Sarowa 
in Mosellam fluit“. Beyer I. S. 45. Dies von König Otto I., 15. Mai 
J49 bestätigt.
	        
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