Full text: Erste Unterweisung in der Bergbaukunde nach dem Heft des kaiserlichen Bergmeisters Serlo zu Metz für die Saarbrücker Verhältnisse

19. Bildlich dargestellt werden die Lagerstätten hauptsächlich: 
a) im Grundrißz, d. i. ein söhliger Durchschnitt, welcher das Streichen zeigt, 
während die Fallrichtung durch einen Pfeil, die Mächtigkeit durch Zahlen 
angedeutet wird (Grubenbilder), 
p) im Profil, Saigerdurchschnitte, welche Fallwinkel und Mächtigkeit zeigen. 
Die Profillinien, in welchen die Durchschnitte gedacht sind, werden im Grundriß 
angegeben, wie andererseits in den Profilen das Niveau der Grundrißebene. 
B. Vorkommen der Steinkohle. 
20. Die Entstehung der Steinkohlenflötze ist nach der jetzt herrschenden Ansicht auf die 
Vermoderung von Pflanzen (Farren, Sigilarien, Lepidodendron u. s. w.) zurückzu— 
führen, deren Reste man reichlich in der Steinkohle und im Nebengestein findet. 
Das Vorkommen der Steinkohle in Bergen beschränkt sich, mit wenigen unbedeutenden 
Ausnahmen (Barsinghausen, Obernkirchen) auf die Formation, für welche die Stein— 
kohle charakteristisch ist und der sie ihren Namen gegeben: die Steinkohlenformation oder 
das Carbon. 
Das Kohlengebirge besteht, außer der Steinkohle selbst, aus Quarzkonglomerat, Sand— 
stein und Schiefer, sowie aus einzelnen nebensächlichen Gesteinen, wie Kalkstein, plastische 
Thone, Sphärohiderit, Schwefelkies. (Letzterer schädlich für verschiedene Hüttenzwecke 
und außerdem bei seiner Zersetzung an der Luft in Eisenvitriol durch Erzeugung von 
Wärme Ursache der Selbstentzündung der Kohle). 
Die räumliche Ausdehnung der Steinkohlenvorkommen innerhalb des Deutschen Reichs 
beschränkt sich auf einige wenige Centren: 
a) die Saarbrücker Steinkohlenablagerung, 
at) das Aachener Steinkohlengebirge, 
b) der Rheinisch-Westfälische Steinkohlenbezirk, 
c) der Säöchsische Bezirk, 
d) der Niederschlesische und 
o) der Oberschlesische Steinkohlendistrikt. 
24. Es findet eine Zertheilung der Flötze parallel der Ablagerungsfläche in Bänke statt. 
Letztere sind häufig durch Bergemittel von mehr oder weniger großer Mächtigkeit von 
einander getrennt. 
Andererseits zeigen sich innere Zerklüftungen der Flötzmasse, welche dieselbe vom 
Hangenden zum Liegenden durchsetzen, die Schlechten, welche bei der Gewinnung für 
den Bergmann von besonderer Wichtigkeit sind. 
26. Die Eintheilung der Steinkohle erfolgt: 
a) nach dem Aussehen: in Glanzkohle, welche tiefschwarz, glasglänzend und spröde 
ist und ebenflächig spaltet, und in Mattkohle, welche mehr grauschwarz und 
matt aussieht, wenig spröde und leichter als Glanzkohle ist, muschligen Bruch 
und holzartigen Klang besitzt,
	        
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