267 Die Fördergerüste bestehen aus 4 Bockbeinen mit übergelegten Holmen, welche die
Seilscheibenträger aufnehmen. Sie werden in Holz oder in Eisenkonstruktion aus—
geführt, auch wendet man gemauerte Fördertrüsmse an, welche indeß theurer sind.
die Seilkörbe sind verschieden eingerichtet für runde und flache Seile; bei ersteren legen
ich die Seilumschläge neben einander, bei letzteren (Bobinen) über einander. Die Körbe
iind im Allgemeinen cylindrisch, werden aber auch konisch oder spiralisch hergestellt, um
eine theilweise Seilausgleichung zu erreichen. Dieselben werden heute nur noch wenig
angewendet, da man andere Mittel zur Seilausgleichung hat. Letztere muß stattfinden,
im die Last für die Fördermaschine zu vermindern. Die Fördermaschinen müssen stark
gjenug sein, um außer der Förderlast auch das Gewicht des im Schachte hängenden
Seiles zu heben. Nach der Begegnung der Fördergefäße nimmt das Uebergewicht des
niedergehenden Seiles immer mehr zu, so daß von da an ein starkes Bremsen eintreten
muß. Die Gegensätze wachsen mit der Tiefe der Schächte. Die einfachste und voll—
ständigste Seilausgleichung bewirkt man durch Anbringung eines Unterseiles von dem
gleichen Gewichte, wie das Förderseil, am Fördergestell. Die Verbindung zwischen Seil
ind Fördergestell wird dabei zweckmäßig durch die Baumannsche Seilklemme herbei—
geführt.
Besondere Fördermethoden sind die Köpesche Förderung, bei welcher das Bandseil
einfach über die Seilscheibe gelegt ist, an welcher die Fördermaschine direkt angreift,
esenders geeignet zur Förderung aus blinden Schächten, und die pneumatische Förde⸗
rung, bei welcher sich in einem Förderrohr ein Gestell für neun Wagen befindet, welches
»ben und unten durch Kolben abgeschlossen ist; die Luft über dem Gestell wird weg—
Jesaugt, so daß die Luft unter dem Gestell dasselbe nach oben drückt: der Niedergang
»es Gestelles wird durch dessen Gewicht bewirkt.
Tagesförderung. Bei großer Entfernung der Sturzvorrichtung wird maschinelle
Förderung mit Seil oder Kette angewendet, bei noch größerer werden Hochseilbahnen
angewendet, und zwar am meisten Trag-Leit- und Zug-Treib-Seil. Erstere vertreten
die Stelle der Schienen und sind auf Böcken verlagert, an einem Ende der Bahn fest
»erankert, am anderen derart belastet, daß Aenderungen in ihrer Länge sich ausgleichen.
Fin Leilseil dient für die vollen, das andere für die leeren Gefäße, deren Rollen über
hnen laufen, sodaß die Gefäße daran hängen. Unter dem Leitseil läuft das Zug- oder
Treibseil, ein Seil ohne Ende, welches am einen Endpunkte der Bahn um eine Seil—
scheibe, am anderen um den Seilkorb der Antriebsmaschine geführt ist. An diesem
Treibseile werden die Fördergefäße vermittelst einer Knagge festgemacht, welche am
Entladepunkt entweder mit der Hand oder selbstthätig ausgelöst wird. Hochseilbahnen
sind auf Längen bis zu 3 Kmäausgeführt worden, die Böcke stehen je nach der
Beschaffenheit der Oberfläche (Flüsse, Schluchten, Thäler) 200 -400 m von einander
intfernt.
268.
VII. Fahrung.
271. Die einfachsten Mittel zur Fahrung in Schächten sind die Fahrten. Dieselben sollen
in saigeren Schächten nicht mehr als 75 —800 Neigung haben, weil man auf steileren