Full text: Erste Unterweisung in der Bergbaukunde nach dem Heft des kaiserlichen Bergmeisters Serlo zu Metz für die Saarbrücker Verhältnisse

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Aufsetzen durch das Kopfstück des Gestelles hindurchschiebt, also die Bildung von Hänge— 
seil verhütet und sich in einem am Seile angebrachten Wirbel drehen kann. 
Aufsatzvorrichtungen. Der Boden der Gestelle muß zum Wechseln der Wagen in eine 
Ebene mit den Böden der Hängebank und der Füllörter gebracht werden. Diesem dienen, 
da ein freies Halten zu schwierig ist, die Aufs atzvorrichtungen, 4 eiserne Stützen, welche 
den Schacht selbstthätig verschließen, durch das heraufkommende Gestell zur Seite 
geschoben werden, dann aber, wenn das Gestell wieder hinabgehen soll, nach dem Anheben 
desselben durch einen Hebel zurückgezogen werden müssen. (Kaps.) Um letzteres zu 
bermeiden (da sich dadurch Hängeseil bildet) sind Schacht-Fallen hergestellt, welche durch 
das auf ihnen stehende Fördergestell bei seinem Niedergehen zur Seite gedrückt werden, 
'o daß das Gestell nicht angehoben zu werden braucht. 
Um das Uebertreiben der Fördergestelle zu verhüten, bringt man an den Förder⸗ 
naschinen selbstthätige Bremsen an, welche sofort in Thätigkeit treten, sobald das 
Gestell über eine gewisse Höhe hinausgekommen ist. Auch werden zu diesem Zwecke 
Seilauslöser über dem Gestell angebracht, welche so wirken, daß das Seil an einer 
gewissen Stelle frei wird, während gleichzeitig das Gestell anderweitig festgehalten wird. 
Denselben Zweck erreicht man dadurch, daß man den Zwischenraum zwischen den Leit— 
zäumen oberhalb der Hängebank enger werden läßt, so daß sich zwischen denselben das 
Gestell allmählich festgeklemmt, bis entweder das Seil reißt, oder der Maschinenwärter 
Zeit zum Bremsen gefunden hat. Während die Gestelle im Schachte sind, muß die 
hängebank verschlossen gehalten werden, was entweder durch eiserne Thüren oder durch 
enkrecht geführte Gitter geschieht, welche vom Gestell mit in die Höhe genommen werden 
ind beim Niedergehen desselben sich durch ihr Eigengewicht senken. 
Schachtsignale werden bei geringen Teufen durch Zurufen mit und ohne Sprachrohr, 
sonst mit Signalhämmern oder Signalglocken gegeben, welche durch Seile in Bewegung 
zesetzt werden. Auch Stangensignale sind zweckmäßig; ferner bedient man sich in neuerer 
Zeit auch häufig der Telephone und sonstiger elektrischer Signale. 
Göpelförderung unterscheidet sich von Haspelförderung, bei welcher das Seil unmittel— 
har vom Rundbaum aus in den Schacht hinabgeht, dadurch, daß das Seil vom Seilkorbe 
aus, der durch thierische oder mechanische Kraft gedreht wird, über Seilscheiben in den 
Schacht geleitet wird, welche in Fördergerüsten verlagert sind. Je nach der Art der 
bewegenden Kraft unterscheidet man Pferde-, Wasser⸗ Dampf-⸗ und elektrische Göpel. 
Pferdegöpel werden bei geringer Teufe angewendet, wenn weder Wasser-, noch Dampf⸗ 
kraft zur Verfügung steht. Die Pferde sind in Deichseln eingespannt und drehen einen 
enkrecht stehenden Rundbaum, an dessen oberem Ende sich die beiden Seilkörbe befinden. 
Wasfergöpel werden durch Wasserräder, Turbinen oder Wassers äulenmaschinen getrieben. 
Dampfgöpel finden (neben elektrischen Göpeln in neuerer Zeit) die ausgedehnteste Ver— 
breitung, da sie am leistungsfähigsten sind. Die Fördergeschwindigkeit beträgt mit ihnen 
bis zu 16 m. 
Die Seilscheiben müssen so hoch über der Hängebank angebracht sein, daß das auf— 
teigende Jördergefäß bei verspätetem Anhalten der Maschine dieselben nicht leicht 
erreicht. Die Höhe beträgt gewöhnlich 12 516 m. Der Durchmesser der Seilscheiben 
nifet 253 m. Sie werden aus Eisen hergestellt und haben eine Nuth.
	        
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