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Wir wollen nicht mehr den gewissealosen Machthabern
uno Männern folgen, deren unverantwortliche Polilik uns
und viele Millionen Menschen ins Unglück stürzte.
Wir wollen uns nicht von den preußischen Bolschewisten und
Bankerottpolitikern, gleich welchen Namens, terrorisieren
lassen.
Also: Los von Berlinl
Wir wollen nicht länger dem Lande angehbren, das uns
vor hundert Jahren gewaltsam annektierte und mit seinen
unglücklichen Völkern ins Elend brachte.
Rheinländer! Zu lange waren wir Mußpreußen!
Wir wollen keine Trennung von Lothringen, mit dem
uns tiefe kulturelle und wirtschaftliche Bande verknüpfen.
Wir wollen zu dem Lande zurückkehren, in dessen Schoß
unsere Väter jahrhundertlang zufrieden und glücklich gelebt
haben. Zu dem Lande, das unsere Kreishauptstadt gegründet.
Zu dem Lande, mit dessen glorreicher Geschichte unsere liebe
Heimat aufs engste verbunden ist.
Wir gehbren zu ihm wirtschaftlich, rechtlich, geschichtlich!
Das neue, ruhmreich erstandene Frankreich wird uns
eben so liebevoll aufnehmen, wie es unsere lothringischen
Brüder aufnahm. Bei ihm werden unsere Rechte und reli—
giösen Institutionen besser geschützt sein, als bei dem religions-
feindlichen, revolutionären Berlin.
Mitbürger und Mitbürgerinnen!
Der Augenblick unserer Befreiung ist dal
Wir wollen ihn benutzen!
Frankreich muß unseren Willen sehen!
Wenn wir uns am Sonntag der Abstimmung enthalten,
so werden wir der Friedenskonferenz beweisen, daß wir keine
Vertreter nach Berlin entsenden wollen.
Enthalten wir uns also am Sonntag der Wahl oder
geben wir einen weißen Zettel ab.
Nur so wird man unsern klaren Willen erkennen.