5.
Obhut zu nehmen und in Frankreich Bürgschaft
dafür zu leisten“ — so berichten Franzosen selbst.“)
Im Garten werden die Deicheln der Fontaine aus
der Erde gerissen; auch die Kirche ist vor Gier
nicht sicher. Sie stand schutzlos; denn Pfarrer
und Franziskaner hatten, gewarnt, schon in der
Nacht unter Mitnahme des Allerheiligsten und
der wertvollsten Paramente und Gefäße, das
Weite gefunden. Niemand war mehr, der über
ihrem Gotteshause wachte. Die Briganten dringen
ein. Wenig befriedigt steigen sie zur Gruft hinab,
wo der Sarg von Franz Karl mitten im Gewölbe
steht. Sie zerren den Deckel weg, die Unmeschen,
sie wühlen in dem Gebein des Reichsgrafen, die
Leichenschänder, sie suchen bei Fackelschein nach
Gold und Silber. Wenig genug finden sie.
Fluchend und polternd werfen sie die Lade zu,
lärmend und verwünschend steigen sie ans Tages—
licht, um hier den Eingang zu demolieren. Die
Glocken holen sie vom Turme; was vom Kapell n⸗
und Waisenhausfonds erreichbar, säckeln sie ein.
Vierzehn Tage dauert der Vandalismus, dessen
fressende Wut zuletzt auch auf Privateigentum
überging und dessen Schaden von dem jungen
Reichsgrafen Philipp auf 1823405 fl. blos für
Möbel, Gold- und Silberzeug, Jahresrenten,
Weizen, Korn und Hafer berechnet wurde. Das
wenigste davon floß in die nationale Kasse; die
Sahne blieb in den Händen der Räuber selbst.
So schamlos wurde dieses Geschäft betrieben, daß