Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

—* 
es meist halbwertige Existenzen; aber es loderte 
ringsum schon die Flamme des offenen Abfalles. 
Denn lockende Aufrufe waren aus den eroberten 
Städten Worms, Wainz und Speyer gekommen. 
Custine hatte einen „Aufruf an die gedrückte 
MWenschheit in Deutschland“ erlassen; ein Massen— 
druck „Politischer Unterricht“ war verteilt worden; 
„die Gesellschaft der Konstitutionsfreunde“ hatte 
leichten, reichen Fang getan; Freiheitsbäume waren 
andernorts schon errichtet; republikanische Maires 
amtierten in den größeren Städten der Vorder— 
pfalz; Bergzabern hatte am 6. November Anschluß 
an die Vepublik erbeten; am 19. ds. Mts. hatte 
der Pariser Nationalkonvent erklärt, allen Hilfe zu 
bringen, die wegen ihrer Freiheit zu leiden hätten, 
und am selben Tage fielen Mühlhofen, Ilbesheim, 
Wegelnburg, fiel Klingenmünster, Lemberg, Altdorf, 
Bärenthal, Ostenbach, Trulben, Kröppen, Schweirx, 
Hülst, Eppenbrunn der allheilenden Freiheit in die 
Arme. Saarwerden riß sich los vom alten Nassauer 
Stamm, und so war wie ein Lauffeuer Aufstand 
und Revolution hergeloht bis vor die Tore der 
leyenschen Hauptstadt. 
Aus dieser Tonart ging also manches Vivat, 
welches die Residenz der heimkehrenden Regentin 
brachte. Diese aber fand in der ruhig-festen 
Haltung der besonnenen Bürger Trost und Lohn 
für ihre heldenhafte Treue und Ermunterung zu 
weiterer vorsichtiger Sorge.
	        
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