Full text: Marianne von der Leyen, geb. v. Dalberg, die "Große Reichsgräfin" des Westrichs

24 
Mutter Anna von Burrweiler hatte also ihrem 
Reichsgrafen und reichsgräflichen Kapellenreno— 
vator wohl gewollt, und mit berechtigter Genug— 
tuung nahm Franz Karl als Neuvermählter die 
Glückwünsche seines Landes entgegen! 
Diese wurden mit um so größerer Freude 
dargebracht, als Hoffnung bestand, daß endlich die 
Herrschaft Wohnung bei ihren Leuten aufschlüge. 
Unsere Grafen waren nämlich, da ihr Besitztum 
heillos zerstückt und wie in alle Winde zerstreut 
lag, seit unvordenklichen Zeiten außerhalb ihres 
eignen Staates in kurtrierischer Obrigkeit, zu 
Koblenz gesessen. Nur einmal, vor beiläufig 
hundert Jahren, kurz nachdem ihnen ihr Erzbischof 
Karl Kaspar von der Leyen (1657) das einzige 
abgerundete, größere Lehen, Blieskastel, geschenkt, 
hatten sie dort mit Bauten Anstalten zur Gründung 
einer eignen Residenz getan. Aber als die Re— 
unionen und gallischen Invasionen“) kamen, gaben 
sie den Plan auf, in der Nähe eines Vulkans zu 
regieren, und die Herrschaftswohnung, welche durch 
die Freiherren Karl Caspar und Damian Adolf 
von der Leyen damals an die Stelle der alten 
Grafenburg, Blieskastel gesetzt worden war, ver— 
ödete, diente als Rezeptur**) oder zu flüchtiger 
Rast. wenn Huldigung oder Jagd den Landes— 
*) Französische Wiedervereinigungsversuche und Ein— 
fälle in Deutschland. 
*x Einnehmerei.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.